Der Vorwahldienstag des 8. März hat Donald Trump drei weitere Siege beschert. Mit Hawaii, Michigan und Mississippi konnte der New Yorker drei weitere wichtige Vorwahlsiege einfahren. Idaho entschied Ted Cruz für sich.
Einmal mehr enttäuschte Marco Rubio, der an diesem Wahltag keinen einzigen Delegierten gewinnen konnte. Keine guten Vorzeichen für den jungen Senator eine Woche vor der wichtigen Vorwahl in Florida. Im Sunshine State wird das „Winner-Takes-It-All“-System angewandt – bei 99 zu vergebenen Delegierten einer der wichtigsten Vorwahlstaaten.
Bei den Demokraten kam Bernie Sanders zu einem knappen Überraschungssieg in Michigan. Mit einem deutlichen Sieg in Mississippi konnte Hillary Clinton jedoch ihren Delegiertenvorsprung weiter ausbauen.
Vorschau
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kommt es zu einem weiteren TV-Duell zwischen Sanders und Clinton. Univision und CNN übertragen live ab 3 Uhr MEZ.
Einen Tag später debattieren abermals die republikanischen Kandidaten. Die #GOPDebate wird in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 2.30 Uhr MEZ ebenso von CNN ausgerichtet.
Die nächsten Vorwahlen finden am Dienstag, 15. März in Florida, Illinois, Missouri, North Carolina und Ohio statt.
In einem Gastbeitrag für USA Tipps hat #blog1600Penn die aktuelle Lage der Vorwahlen beleuchtet.
Spektakuläre TV-Duelle. Rhetorische Leckerbissen wie niveaulose Entgleisungen. Rekordwahlbeteiligungen. Knappe Wahlentscheidungen. Das Wahlspektakel zum Vorwahlkampf hält die Vereinigten Staaten in Atem. Selten zuvor war ein Wahlkampf so polarisierend, skandalös und vor allem spannend.
In der vergangenen Woche gewann ein ohnehin schon verrückter Vorwahlkampf nochmals an Intensivität. Begründet lag dies nicht zuletzt am Super Tuesday, an dem elf Bundesstaaten gleichzeitig ihre Vorwahlen abhielten.
Clintons Vorwahl läuft nach Plan
Bei den Demokraten läuft bislang alles nach Plan für Hillary Clinton. Ihre sogenannte „Firewall“ – Clintons Beliebtheit bei Minderheiten – hat dem Ansturm von Bernie Sanders (zumindest) in den Südstaaten standgehalten.
Eine intensive Wahlkampfwoche ist mit dem Super Saturday zu Ende gegangen. Republikaner stimmten in vier weiteren Staaten ab, Demokraten wurden in drei Staaten an die Wahlurnen gerufen.
Im Vorfeld des Wahlsamstages rechnete Ted Cruz nicht mit einem Sieg. Umso überraschender waren seine durchweg starken Ergebnisse, an deren Ende Cruz sogar zwei Staaten (Maine und Kansas) für sich entscheiden konnte.
Donald Trump hingegen gewann die Staaten Louisiana und Kentucky. Marco Rubio enttäuschte auch bei diesen Wahlen und kam nicht über drei dritte Plätze hinaus.
Auf demokratischer Seite durfte sich Bernie Sanders zweimal auf die Siegerliste schreiben (Kansas und Nebraska). Hillary Clinton zeigte einmal mehr ihre Stärke in den Südstaaten auf und gewann Louisiana.
Am Sonntag Nacht folgt eine weitere TV-Debatte der demokratischen Kandidaten bevor es am Dienstag zu wichtigen Vorwahlen u.a. in Michigan und Mississippi kommt.
Mit einem Klick auf die Bilder kommt ihr zu den jeweiligen Ergebnissen und Delegiertenverteilung (online nach Ende der Auszählung).
Nach der verlorenen Präsidentschaftswahl 2012 wollte es Mitt Romney im vergangenen Jahr noch einmal wissen: Er stieg in den Ring. Und kämpfte – gegen Ex-Boxweltmeister Evander Holyfield.
Freilich diente diese Aktion nur für einen guten Zweck – die sportliche Komponente trat in den Hintergrund. Ein Jahr danach wurde der Sportler wieder durch den Politiker Romney ausgetauscht. Romney ist zurück in der politischen Arena!
If we Republicans choose Donald Trump as our nominee, the prospects for a safe and prosperous future are greatly diminished. (Mitt Romney)
Schon seit Wochen kochte der öffentliche Streit via Twitter zwischen Mitt Romney und Donald Trump hoch. Nun hat sich Romney, der hohes Ansehen in der Partei genießt, mit einer Rede in der Universität von Utah an die Öffentlichkeit gewandt.
Ein historischer Moment: Der republikanische Präsidentschaftskandidat des Jahres 2012 positioniert sich gegen den aktuell führenden Kandidaten des Jahres 2016. Anders ausgedrückt: Der Kampf zwischen Parteiestablishment und unzufriedenen Außenseitern geht in eine neue, noch intensivere Phase über.
Gleich zu Beginn seiner Rede stellte Romney klar, dass er weder vorhat zu kandidieren, noch einen Kandidaten öffentlich zu unterstützen. Sein Thema ist vielmehr die Lage der republikanischen Vorwahlen und die bisherigen Wahlerfolge von Trump.
Unehrlichkeit ist Trumps Markenzeichen. (Mitt Romney)
In seinem knapp 20-minütigen Auftritt wollte Romney dem Wahlvolk ins Gewissen reden: „Jede Wahl hat Konsequenzen für die Partei und letztendlich für die USA“. Für die kommenden Herausforderungen sei Trump schlichtweg ungeeignet, so Romney.
Dem Immobilienmogul fehle das Temperament, der Charakter und die Integrität um Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Romney untermalte seine Ausführungen mit Beispielen aus Trumps Wahlkampf: „Trump beleidigt Journalisten mit körperlichen Beeinträchtigungen, er beleidigt Frauen, er bewundert Putin und nennt George W. Bush einen Lügner“.
Des Weiteren würde Trumps innenpolitische Vorhaben zu Rezession und der außenpolitische Kurs des New Yorkers zu mehr Unsicherheit in der Welt führen. Ebenso sei Trump nicht der erfolgreiche Geschäftsmann, wie er sich selbst darstellt. Romney erinnert an die Vielzahl von Trumps Insolvenzen.
He [Trump] will never, ever release his tax returns. He has too much to hide.
(Mitt Romney)
Romney holte zum Rundumschlag gegen Trump aus. Es war die kritische Rede, welche schon seit Monaten erwartet wurde – allerdings von Seiten eines republikanischen Präsidentschaftsbewerbers. Egal ob Bush, Rubio, Cruz oder andere – die gesamte politische Riege verhielt sich zu lange zu still zur Kandidatur von Trump.
Nach den ersten Vorwahlen steht die republikanische Partei vor einer Zerreißprobe. Es ist ein epochaler Kampf um die politische Ausrichtung, der sich schon seit 2008 mit dem Aufstieg der Tea Party intensiviert. Lange Zeit hat das Parteiestablishment dem tatenlos – und willig – zugesehen. Nun scheint es den Kampf angenommen zu haben. Zu spät?
Ein kleiner Auszug der Auseinandersetzung zwischen Mitt Romney und Donald Trump in den sozialen Medien:
Here's what I know. Donald Trump is a phony, a fraud. His promises are as worthless as a degree from Trump University. (1/2)
Der Super Tuesday kann Hoffnungen auf das Weiße Haus nähren – aber auch Träume zerplatzen lassen. An keinem anderen Tag werden im Vorwahlkampf so viele Delegiertenstimmen vergeben wie an diesem Dienstag. Es ist angerichtet! #Blog1600Penn begleitet euch durch die Wahlnacht des Vorwahlkampfes! Aktuelle Ereignisse findet ihr im Ticker unten!
Super Tuesday der Demokraten Diese Staaten konnten die jeweiligen Kandidaten für sich entscheiden
04:15 Uhr: Rekordwahlbeteiligung bei republikanischer Vorwahl in Virginia! Knapp 300.000 mehr Bürger stimmten ab, als bei der bislang höchsten Wahlbeteiligung im Jahr 2000.
03:40 Uhr: Donald Trump spricht in Palm Beach, Florida, zu seinen Anhängern. Begleitet wird Trump diesmal nicht nur von seiner Familie, sondern auch von Chris Christie.
02:30 Uhr: CLINTON GEWINNT AUCH IHR „HEIMSPIEL“ IN ARKANSAS
02:00 Uhr: CLINTON GEWINNT ALABAMA UND TENNESSEE
02:00 Uhr: TRUMP GEWINNT ALABAMA, MASSACHUSETTS UND TENNESSEE
01:50 Uhr: CLINTON GEWINNT IN AMERICAN SAMOA
01:30 Uhr: TRUMP GEWINNT GEORGIA
01:00 Uhr: SANDERS GEWINNT IN SEINEM HEIMATSTAAT VERMONT ++ CLINTON SIEGT IN GEORGIA UND VIRGINIA
23:30 Uhr: Clinton geht als klare Favoritin in den demokratischen Super Tuesday. Bei den RCP-Durchschnittswerten liegt sie beispielsweise in Virginia mit 56,3% zu Sanders‘ 34,8% klar vorne. In Texas führt Clinton mit 30 Prozentpunkten. Eng könnte es hingegen in Oklahoma (43% für Clinton, 41% für Sanders) werden.
23:00 Uhr: Wann schließen eigentlich die Wahllokale? In Georgia, Virginia und Vermont kann bis um 1 Uhr MEZ gewählt werden. Um 2 Uhr MEZ schließen die Wahllokale in Alabama, Massachusetts, Oklahoma und Tennessee. Eine halbe Stunde später folgt Arkansas. Bis um 3 Uhr MEZ kann in Colorado, Minnesota und Texas abgestimmt werden. Alaska schließt den Super Tuesday um 6 Uhr MEZ ab.
22:00 Uhr: Senator Ben Sasse aus Nebraska kündigt an seine Mitgliedschaft in der republikanischen Partei niederzulegen, sollte Donald Trump zum Präsidentschaftskandidaten der GOP gewählt werden: “I signed up for the party of Abraham Lincoln, not the party of David Duke, Donald Trump”.
21:25 Uhr: Mit den ersten (Zwischen-) Ergebnissen wird gegen 1 Uhr MEZ gerechnet. Derweil haben Mitglieder der Initiative junger Transatlantiker eine Vorstellung der Kandidaten verfasst. Den Artikel findet ihr unter diesem Link!
20.15 Uhr: Ted Cruz hat seine Hoffnungen auf die Südstaaten, in denen vorwiegend heute gewählt wird, gesetzt. Doch in allen Umfragen zu diesen Staaten liegt Donald Trump in Front. Lediglich in seinem Heimatstaat Texas geht Cruz mit 37,2% zu Trumps 28,2% als Favorit in den Wahlabend. Für den Erfolg der weiteren Kampagne ist ein Sieg in Texas für Cruz Pflicht!
19.00 Uhr: Bei den Demokraten wird erwartet, dass Hillary Clinton am Super Tuesday insbesondere in den Südstaaten punkten kann. In Texas, Georgia, Virginia, Tennessee, Alabama und Arkansas gilt die ehemalige Außenministerin als klare Favoritin.
18.00 Uhr: Die republikanische Partei steht vor einer Zerreißprobe. Spätestens mit Trumps Nicht-Distanzierung zum rassistischen Ku-Klux-Klan ertönten beim Parteiestablishment die Alarmglocken. Erste Parteigrößen, wie die ehemalige Gouverneurin von New Jersey, Christie Todd Whitman, geben offen zu verstehen, dass sie bei einer Nominierung von Trump bei der Präsidentschaftswahl für die Kandidatin der Demokraten stimmen würden.