Kurz vor dem Amtsantritt von President-elect Donald Trump versorgt euch #Blog1600Penn mit den aktuellsten repräsentativen Umfragen rund um US-amerikanische Politik.
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Am Ende kehrte Präsident Obama an den Ort zurück, wo seine politische Karriere begann: Chicago. Mit einer 50-minütigen Rede sprach der erste dunkelhäutige Commander-in-Chief in der US-amerikanischen Geschichte noch einmal zur Bevölkerung bevor er am 20. Januar das Weiße Haus an seinen Nachfolger übergeben wird.
Die deutsche Übersetzung der Abschiedsrede findest du hier.
Bildquelle: The White House
Es geht ein Riss durch die Vereinigten Staaten. 450 Kilometer lang. Bis zu 1800 Meter tief. Die Rede ist natürlich vom Grand Canyon, einem der beliebtesten Ausflugsziele in den USA und einer der größten Schluchten der Welt.
So imposant dieses Naturschauspiel auch ist, der Riss durch die politische Landschaft der USA ist weitaus größer. Das Ringen um den Affordable Care Act, wie Obamas Gesundheitsreform offiziell heißt, spiegelt seit Jahren die Spaltung des Landes wider.
Gleich zu Beginn seiner Präsidentschaft setzte Barack Obama die Gesundheitsreform auf die politische Agenda. Trotz der damaligen frisch geplatzten Immobilienblase und der darauffolgenden weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise.
Der Zeitpunkt dieser Kraftanstrengung – Versuche einer Gesundheitsreform scheiterten in den Vorjahren, unter anderem von Hillary Clinton als First Lady initiiert, mehrmals – galt nicht nur bei Republikanern als fraglich.
Auch Obamas eigene Berater rieten dem Präsidenten – zunächst – von einer Reform im Gesundheitsbereich ab. Obama ließ sich jedoch davon nicht abhalten und wollte die ihm zwei Jahre anhaltenden Mehrheiten im Kongress nutzen und Geschichte schreiben.
Nach langem Kampf setzte Präsident Obama seine historische Gesundheitsreform, von Gegnern als „Obamacare“ verspottet (mittlerweile wird der Begriff auch von Obama gebraucht), durch. 20 Millionen Amerikaner freuten sich endlich krankenversichert zu sein. Doch der Preis hierfür war hoch.
In einem durch die Wirtschaftskrise aufgeheizten Umfeld setzte Obama erst gar nicht auf die nötige Zusammenarbeit mit dem konservativen Amerika und deren politischen Vertretung am Capitol Hill. An der weiterhin steigenden Polarisierung trägt neben der republikanischen Blockadehaltung auch Obama einen Anteil.
Zudem gelang die Umsetzung der Gesundheitsreform holprig. Erst funktionierte monatelang die für die Registrierung nötige Website nicht. Dann wurde kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 öffentlich, dass die Beiträge für Obamacare um bis zu 100 Prozent steigen werden (durchschnittliche Kostensteigerung: 25 Prozent).
Die Folge ist eine geteilte Meinung über den Affordable Care Act in der Bevölkerung. Neuesten repräsentativen Umfragen zufolge lehnen laut Real Clear Politics knapp 50 Prozent der US-Amerikaner die Gesundheitsreform ab. Der Zustimmungswert liegt bei 45,7 Prozent.
Die geteilte Auffassung richtet sich an Hand der Parteilinien aus. Während Dreiviertel der demokratischen Anhänger Obamacare unterstützen, sieht nur jeder zehnte Republikaner die Gesundheitsreform positiv.
Nach den Wahlen im November 2016 haben Republikaner mit Donald Trump einen Parteikollegen im Weißen Haus und zudem die Mehrheiten in beiden Kongresskammern halten können. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Gesetz nun rückgängig gemacht wird, ist als hoch anzusehen. Erste Vorbereitungen wurden im in dieser Woche neu konstituierten Kongress schon getroffen.
Derweil unterstützen moderate Demokraten sogar diverse Änderungen am Affordable Care Act. Zur Erinnerung: Selbst Clinton warb im Präsidentschaftswahlkampf für eine umfassende Reform. Ob Republikaner auf Moderate in der demokratischen Partei, die für ihre Zusammenarbeit eine Verlangsamung der Gesetzesaufhebung fordern, jedoch eingehen werden, gilt mehr als fraglich.
Dies liegt nicht zuletzt an der Tatsache, dass führende Politiker beider Parteien in dieser Woche die Diskussion um Obamacare weiter eskalieren ließen. So begab sich Präsident Obama auf einen seiner seltenen Besuche am Capitol Hill – um sich lediglich mit demokratischen Abgeordneten zu treffen.
Getrieben von der Angst um sein innenpolitisches Vermächtnis empfahl Obama seinen Parteigenossen nicht mit Republikanern zusammenzuarbeiten. 14 Jahre nach Obamas berühmter Worte, dass es „kein konservatives und liberales Amerika, sondern nur die Vereinigten Staaten von Amerika“ gebe, klingt dies wie Hohn und Spott.
Auf der anderen politischen Seite besuchte der gewählte Vizepräsident Mike Pence den U.S. Kongress – und traf sich ebenso nur mit Parteikollegen. In Bezug auf Obamacare schwor Pence die republikanischen Abgeordneten darauf ein, dass die öffentliche Kommunikation davon sprechen soll, dass der „von Demokraten verursachte Scherbenhaufen behoben werden muss“.
Die schon seit acht Jahren stattfindenden gegenseitigen Anschuldigungen und Blockadehaltungen scheinen in die nächste Runde zu gehen. Die Leidtragenden sind einmal mehr US-Amerikaner.
Gegen eine weitere Eskalation stemmt sich derweil der konservative (!) demokratische Senator Joe Manchin aus West-Virginia, der auf Eigeninitiative doch noch ein Treffen mit Mike Pence bekam um über die Gesundheitspolitik zu sprechen.
Ob der Riss zwischen Demokraten und Republikaner noch tiefer wird, liegt nicht zuletzt auch an den Vermittlerqualitäten des gewählten Präsidenten Trump, der in Bezug auf Obamacare eine Mittlerrolle zwischen Demokraten und Republikanern einnehmen könnte.
Auf Twitter forderte Trump die beiden Parteien schon zur Zusammenarbeit auf, um „eine Gesundheitsvorsorge zu erstellen, die wirklich funktioniert – kostengünstiger und qualitativ besser“. Eine nachhaltige Lösung für alle Parteien und Beteiligte zu erstellen, wäre wohl der größte Deal im Leben des Donald Trump.
Obamas Gesundheitsreform plant Trump aufzuheben und durch ein weniger kostenintensiveres Programm zu ersetzen. Gut funktionierende Bereiche von Obamacare, beispielsweise der Krankenversicherung für Kinder, will Trump beibehalten. Trumps Standpunkt unterscheidet sich in diesem Punkt von der allgemeinen republikanischen Auffassung, die Obamacare ersatzlos streichen würde.
Dieser Artikel erschien auch bei The Huffington Post Deutschland
#Blog1600Penn bringt euch über die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Tage auf den aktuellen Stand.
Der Automobilhersteller Ford hat seine Pläne verworfen ein neues Werk in Mexiko zu eröffnen. Stattdessen werden nun in den nächsten vier Jahren am Standort Michigan $ 700 Millionen investiert und zusätzlich 700 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ford zeigte sich von Trumps wirtschaftspolitischen Plänen überzeugt.
Am Dienstag hat sich der neugewählte U.S. Kongress konstituiert. Der Republikaner Paul Ryan wurde zudem als Sprecher des Repräsentantenhauses wiedergewählt.
Die beliebte Fernsehmoderatorin Megyn Kelly, unter anderem durch ihre Auseinandersetzungen mit President-elect Trump bekannt, verlässt den konservativen Fernsehsender Fox News. Kelly wird ab sofort bei NBC News zu sehen sein.
Da sich die USA, im Gegensatz zu 2011, enthielten, hat der UNO-Sicherheitsrat kurz vor Weihnachten eine Resolution gegen den israelischen Siedlungsbau in den Palästinensergebieten angenommen.
Die Haltung von Präsident Obama sorgte daraufhin in Israel und den USA für Missstimmungen. President-elect Trump versicherte daraufhin den israelischen Freunden vollste Solidarität.
Der wohl humorvollste Tweet zum Machtübergang zwischen Präsident Obama und President-elect Trump stammt von Politikwissenschaftler Ian Bremmer: