Trotz verlängerter Verhandlungszeit haben sich die USA und die Europäische Union im Handelsstreit (vorerst) nicht einigen können. Folglich treten zum 01. Juni 2018 Einfuhrzölle auf Aluminium (10%) und Stahl (25%) aus der EU in die USA in Kraft. Mexiko und Kanada sind von dieser Regelung ebenso betroffen. Die Europäische Union will ihrerseits mit einer Erhöhung der Zölle für Einfuhren aus den USA reagieren.
„1600 Pennsylvania“ hat euch Reaktionen zum Handelsstreit zusammengestellt:
It’s a bad day for world trade. US leaves us no choice but to proceed with a WTO dispute settlement case and the imposition of additional duties on a number of US imports. We will defend the EU’s interests, in full compliance with international trade law. https://t.co/J3wPW5Ew7Kpic.twitter.com/aDlOWcSgRv
AM @HeikoMaas Maas zur US-Entscheidung, Strafzölle auf Stahl und Aluminium für die EU in Kraft zu setzen: "Wir können US-Entscheidung nicht nachvollziehen und lehnen sie ab. EU ist vorbereitet, mit entsprechenden Gegenmaßnahmen angemessen zu reagieren." https://t.co/kwqzt9Bhdgpic.twitter.com/JDB7BLljN6
#Handelskriege kennen nur Verlierer. Brüssel und Berlin sollten sich nicht auf Gegenmaßnahmen beschränken, sondern den #USA Gespräche über den beidseitigen Verzicht auf alle Handelsbarrieren anbieten. Das kommt #Trump und Europa gleichermaßen entgegen. CL #strafzölle
So viele Weckrufe! Liebes #Europa, wenn Du jetzt nicht endlich aufstehst, dann ist Dir nicht mehr zu helfen. Die Schlafmützen sitzen vor allem in den nationalen Hauptstädten. #WachtAuf! 🇪🇺 https://t.co/8lHJijdqnT
Wir wollen freien Welthandel mit Regeln. Deswegen werden wir es nicht akzeptieren, dass die USA jetzt Strafzölle auf #Stahl und Aluminium aus der EU erheben. Die EU wird klar reagieren, wir lassen uns nicht erpressen. #Trumppic.twitter.com/7d7oMpF220
. @realDonaldTrump previously provided a temporary exemption and later extended that exemption. But talks haven’t produced a satisfactory outcome, unfortunately. https://t.co/5RDVlSUXnL
We are committed to free trade but it must be fairer. We were hoping for progress during the exemption period – because the issues extend beyond Europe. https://t.co/XuZ0lpAgoR
#Blog1600Penn bringt euch über die wichtigsten Ereignisse rund um US-amerikanische Politik der vergangenen Wochen auf den aktuellen Stand:
Ziemlich beste Freunde
Die transatlantischen Beziehungen durchleben – wieder einmal – eine Krise. Umso erfreulicher ist die gute Zusammenarbeit zwischen dem neuen US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, und Bundesminister Jens Spahn.
Präsident Trump hat das für den 12. Juni 2018 anberaumte Treffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Un abgesagt. Dies teilte der US-Präsident Kim in einem Brief mit. Nordkorea hatte zuvor erneut mit einem Atomkrieg gedroht und sich abfällig über US-Vizepräsident Pence geäußert.
Der Gesprächsfaden zwischen den USA und Nordkorea riss dennoch nicht ab. Im Gegenteil: Vertreter beider Länder bereiten weiterhin ein mögliches Treffen zwischen den beiden Staatschefs vor. Zudem befindet sich der enger Vertraute von Kim Jong-Un, Kim Young Choi, zu Gesprächen in den USA.
We have put a great team together for our talks with North Korea. Meetings are currently taking place concerning Summit, and more. Kim Young Chol, the Vice Chairman of North Korea, heading now to New York. Solid response to my letter, thank you!
Die American Football Liga NFL geht mit einer brisanten Regeländerung in die neue Spielzeit. Ab sofort müssen alle Spieler und Betreuer auf dem Feld beim Abspielen der Nationalhymne stehen. Ansonsten droht Strafe.
Today’s decision by the @NFL is a win for the fans, a win for @POTUS, and a win for America. Americans can once again come together around what unites us – our flag, our military, and our National Anthem. Thank you NFL. #ProudToStandpic.twitter.com/zNwxhYGNaN
Nicolas Maduro wurde in einer wenig demokratischen Wahl erneut zum Präsidenten Venezuelas gewählt. Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts besteht somit im südamerikanischen Land fort – und mit diesem der Ausbau einer autoritären Herrschaft. Die USA und die Europäische Union reagieren mit Ausweitung ihrer Sanktionen gegenüber Venezuela.
.@POTUS took decisive action today to prevent the Maduro regime from lining its own pockets & further mortgaging the future of the Venezuelan people. The U.S. is tightening existing sanctions and prohibiting the sale of government assets & sale of Venezuelan debt. #FreeVenezuelapic.twitter.com/m3Y1nyRXPK
Der Streamingdienst Netflix hat den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obamaund dessen Ehefrau Michelle unter Vertrag genommen. Dokumentationen und Serien sollen vor diesem Hintergrund die Handschrift des einstigen First Couples tragen.
President Barack Obama and Michelle Obama have entered into a multi-year agreement to produce films and series for Netflix, potentially including scripted series, unscripted series, docu-series, documentaries, and features.
Der ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders wird in diesem Jahr für eine erneute Amtszeit im U.S. Senat kandidieren. Der 76 Jahre alte Senator liebäugelt ebenso mit einer weitern Präsidentschaftskandidatur in zwei Jahren.
I have some important news to share, and I wanted you to hear it from me: Today, I am announcing my intention to run for re-election to the United States Senate in 2018.
First Lady Melania Trump musste sich einer Nierenoperation unterziehen. Der Eingriff verlief erfolgreich.
Neue CIA-Direktorin
Gina Haspel wurde vom U.S. Senat als CIA-Direktorin bestätigt. Sie ist die erste Frau in diesem Amt.
US-Botschaft in Jerusalem eröffnet
Die Vereinigten Staaten haben ihre Botschaft in Israel offiziell nach Jerusalem verlegt. Die US-Delegation zu den Feierlichkeiten wurde vom stellvertretenden Außenminister John Sullivan, Ivanka Trump und Finanzminister Steven Mnuchin angeführt. Obwohl die Europäische Union die Botschaftsverlegung von Tel-Aviv nach Jerusalem ablehnt, nahmen mit Österreich, Ungarn, der Tschechischen Republik und Rumänien vier Länder an der Eröffnungszeremonie teil.
Fussballverein nennt sich nach trump um
Der israelische Fußballverein FC Beitar Jerusalem hat sich in FC Beitar Trump Jerusalem umbenannt. Es sollen damit die „Verdienste des US-Präsidenten für die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels“ gebührend geehrt werden.
70 שנה המתינה ירושלים להכרה בינלאומית, עד שהנשיא דונלד טראמפ החליט לעשות מעשה והכיר בה כבירת הנצח של עם ישראל. בית"ר ירושלים, מהמותגים הירושלמים הבולטים ביותר, החליט לגמול לנשיא על אהבתו, ומעתה תיקרא קבוצת המנורה "בית"ר 'טראמפ' ירושלים". לפרטים המלאים: https://t.co/F03lrPfsmOpic.twitter.com/pngl3dPUwi
Auf seinem zweiten Nordkorea-Besuch bereitete US-Außenminister Pompeo nicht nur das am 12. Juni 2018 geplante und mittlerweile (zunächst wieder) abgesagte Treffen zwischen Präsident Trump und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Un vor. Vielmehr hatte er auf seinem Heimweg drei US-Amerikaner im Gepäck, die noch kurz zuvor in nordkoreanischer Gefangenschaft saßen. Präsident Trump setzte sich persönlich für deren Freilassung ein.
USA verlassen Atomabkommen mit dem Iran
Nach dem Pariser Klimaabkommen verlassen die USA auch das Atomabkommen mit dem Iran. Mit dem Aussprechen von Sanktionen gegen den Iran hat Präsident Trump ein weiteres Wahlversprechen eingelöst.
Präsident Trump und Vizepräsident Pencehaben vor der Waffenlobby NRA gesprochen. Die Rede des US-Präsidenten in voller Länge:
Trump für Friedensnobelpreis nominiert
Ein nachhaltiger Frieden ist auf der koreanischen Halbinsel zwar noch nicht erreicht. Doch schon jetzt haben 17 Kongressabgeordnete Präsident Trump für seinen Einsatz für eine friedvolle Beilegung des Korea-Konflikts offiziell für den Friedensnobelpreis nominiert.
US-Außenminister Mike Pompeo hat in einer Grundsatzrede vor der Heritage Foundation die neue Strategie der USA gegenüber dem Iran vorgestellt. „1600 Pennsylvania“ hat euch die Kernaussagen im Fragen-Antworten-Format zusammengestellt.
Warum haben die USA das Atomabkommen mit dem Iran verlassen?
Laut Pompeo hat das Abkommen mit dem Iran die Sicherheitslage für die Menschen in Amerika, Europa und vor allem im Nahen und Mittleren Osten mitnichten verbessert. Ex-Außenminister John F. Kerry versprach dies einst bei Abschluss des Vertrages.
Weshalb ist die Bedrohung durch den Iran, trotz Atomabkommens, angewachsen?
Pompeo begründete dies mit dem Ende der Sanktionen gegenüber dem Iran. Die wirtschaftliche Öffnung habe nicht zu einer Wohlstandssteigerung für das iranische Volk geführt. Vielmehr investiere das Mullah-Regime die Mehreinnahmen in die Finanzierung des weltweiten Terrorismus.
Wollt ihr wirklich solch eine Regierung? Ihr habt besseres verdient!
(Außenminister Pompeo an das iranische Volk)
Zudem hätte der Iran nach Auslaufen des Atomabkommens in kürzester Zeit eine Atombombe fertigstellen können. Das Bestreben danach hat der Iran, so Pompeo, nie aufgegeben.
Was sind die Ziele der USA in der – neuen – Iran-Politik?
Die USA wollen alles in ihrer Macht stehende, gemeinsam mit ihren Verbündeten, unternehmen, dass der Weg zu einer Atombombe für den Iran versperrt wird. Ebenso soll die Finanzierung des Terrorismus unterbunden werden.
Wie sollen diese Ziele verwirklicht werden?
Die Vereinigten Staaten wollen durch folgende Maßnahmen den Iran zum Einlenken bewegen:
Sanktionen
Mit den stärksten Sanktionen aller Zeiten (O-Ton Pompeo) soll der Druck auf das Regime in Teheran anwachsen. Der Iran soll nur noch die Wahl zwischen Terrorismusfinanzierung oder Stärkung der eigenen Wirtschaft haben. Beides wird durch die Sanktionen nicht mehr möglich sein, so der US-Außenminister.
Iranische Aggression eindämmen
Das US-Verteidigungsministerium soll mit Verbündeten in der Region zusammenarbeiten, um die iranische Dominanz im Nahen und Mittleren Osten zu beenden.
USA als Anwalt des iranischen Volkes
Die USA wollen sich dafür einsetzen, dass Menschenrechte im Iran eingehalten werden. Menschenrechtsvergehen im Iran sollen ebenso offen angesprochen werden wie Korruption im politischen System. Das iranische Volk werde von seiner eigenen Regierung betrogen, da Geld nur in Militär und Terror fließe, obwohl eine hohe Arbeitslosigkeit die Existenz vieler Menschen bedrohe.
USA sind gesprächsbereit
Sollte die iranische Regierung für einen Kurswechsel bereit sein, stehen die USA für weitere Gespräche zur Verfügung. Allerdings gilt das Atomabkommen nicht mehr als Ausgangsbasis für neue Verhandlungen.
Was wird vom Iran konkret gefordert?
Die USA verlangen vom Iran den Verzicht der Entwicklung einer Atombombe, die Einstellung der Urananreicherung und die IAEO soll komplette Inspektionsfreiheit gewährt werden. Ebenso soll der Iran die Entwicklung von Raketen, die Atomsprengköpfe tragen könnten, einstellen. Auch sollen politische Gefangene freigelassen und das Terrorsponsoring beendet werden. Des Weiteren fordern die USA den Iran auf die Souveränität des Iraks anzuerkennen, sein Militär aus Syrien zurückzuziehen und die Drohgebärden gegenüber Nachbarländer zu unterbinden.
Was hat der Iran von der Erfüllung der Anforderungsliste?
Würde der Iran die Anforderungsliste erfüllen, wollen die USA die Sanktionen aufheben, diplomatische Beziehungen mit dem Regime in Teheran aufnehmen und die Modernisierung der iranischen Wirtschaft unterstützen.
#Blog1600Penn versorgt euch mit den aktuellsten repräsentativen Umfragen rund um US-amerikanische Politik (Pfeil nach oben/unten: Wert ist zum Vormonat gestiegen/hat abgenommen):
Hillary Clinton verglich er vom Aussehen her mit der zehn Jahre älteren Madeleine Albright. Die ehemalige First Lady Michelle Obama beschrieb er als „schwitzend im Ostsaal“ des Weißen Hauses. Selbst das Gewicht des ehemaligen republikanischen Sprechers des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, machte er zum Thema.
Medien, Frauen, Demokraten und gar republikanische Parteikollegen: Vor den Tweets von Richard Grenell ist niemand sicher. Nahezu 1000 dieser Kurznachrichten waren gar derart beleidigend, dass diese von ihm gelöscht werden mussten.
Dies war vor Dienstantritt als außen- und sicherheitspolitischer Sprecher des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney im Jahr 2012. Das Arbeitsverhältnis sollte jedoch nur wenige Wochen halten. Zu groß war der Aufschrei der christlichen Rechten gegen den offen homosexuell lebenden Grenell.
Solch kurzes berufliches Gastspiel des 1966 in Michigan geborenen Grenell bildet jedoch die Ausnahme. Als Sprecher von insgesamt vier US-Botschaftern bei den Vereinten Nationen diente der Masterabsolvent in Public Administration an der Harvard Kennedy School in dieser Rolle seinem Land für insgesamt sieben Jahre. Ein Rekord.
Auch im politischen Geschäft steht Grenell für Treue. Sehr früh unterstützte erDonald Trump im Präsidentschaftswahlkampf und verteidigte den Immobilienmogul, unter anderem als Fox News Kommentator, in denkwürdigen und skandalträchtigen Auseinandersetzungen mit Parteikollegen und der Demokratin Hillary Clinton.
Botschafter Richard Grenell
Für dieses Verhalten wurde Richard Grenell, 2013 noch am Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt, vom 45. US-Präsidenten belohnt. Vor über einem Jahr nominierte Präsident Trump Grenell als US-Botschafter in Deutschland. Dass die Bestätigung durch den U.S. Senat sich bis Ende April diesen Jahres hinzog hat nicht zuletzt mit seinen extremen politischen Ansichten und oben genannter Ausfälligkeiten zu tun.
Wie sollte es anders sein begann Botschafter Grenell seinen ersten Arbeitstag mit einem polarisierenden Tweet. Die deutsche Wirtschaft solle auf ihre Geschäfte mit dem Iran verzichten. In einem Interview mit einer großen deutschen Zeitung unterstrich er diese Aussage mit der Frage: „Oder wollen Sie mit einer Bedrohung Geschäfte machen?“
Der Aufschrei deutscher Politik und Medien folgte umgehend. Im Umgang mit dem neuen US-Botschafter sollte sich Deutschland abgewöhnen so dünnhäutig zu agieren, wie auch Constanze Stelzenmüller von der Brookings Institution in der Washington Post betont.
Denn Richard Grenell ist ein Mann des klaren Wortes. Ganz im Sinne seines Vorgesetzten im Weißen Haus. „Diplomat zu sein, bedeutet für mich Klartext zu sprechen – gerade gegenüber Freunden“, so Grenell. Der neue US-Botschafter in Deutschland verkörpert weniger einen klassischen Diplomaten. Vielmehr ist er die authentische Stimme des in Deutschland „noch unverstandenen“ (O-Ton Grenell) Präsidenten Trump.