Die Antifa damals und heute

The Greatest Generation. Die Größte Generation. So werden noch heute mit voller Stolz die
US-amerikanischen Soldaten bezeichnet, die den 2. Weltkrieg für sich entschieden. Die menschenverachtenden faschistischen Diktaturen, die unter dem Banner des Hakenkreuzes und der aufgehenden Sonne in Europa und Asien für Angst und Schrecken sorgten, wurden in ihrem Streben nach territorialer Machtausweitung zurückgedrängt und schließlich besiegt.

In gewisser Weise können die US-Streitkräfte auch als Anti-Faschisten bezeichnet werden. In erster Linie setzten sich Vereinigten Staaten von Amerika jedoch damals wie heute für Demokratie und Freiheit ein. Mit Demokratie und Freiheit hat die heutige „Antifa“, in Langform „Antifaschistische Aktion“, nichts gemein.

Es ist ein loser Zusammenschluss Autonomer, die sich auf die Fahnen den – oftmals auch gewalttätigen – Kampf gegen den weitläufig gefassten Begriff des Rechtsextremismus, den Staat und den Kapitalismus verschrieben haben. In Deutschland wird die linksextremistische „Antifa“ vom Verfassungsschutz beobachtet.

Nach erneuter Polizeigewalt mit offensichtlich rassistischem Hintergrund in den USA, in dem der Afroamerikaner George Floyd ums Leben kam, gehen in diesen Tagen im ganzen Land US-Amerikaner auf die Straßen. Die mehr als berechtigten Demonstrationen werden jedoch oftmals von der sogenannten „Antifa“ gekapert. Plünderungen und Zerstörungen von Geschäften sowie Gewalt gegen Polizei und Zivilbevölkerung sind die Folge. Es sind Bilder, die an den November 2016 erinnern, als Linksextremisten randalierend ganze Städte in Atem hielten.

[Bei den Demonstrationen] In Minneapolis geht es nicht mehr um den Mord an George Floyd.
Es handelt sich nun um einen Angriff auf die Zivilgesellschaft.
(Minnesota Gouverneur Tim Walz, Demokratische Partei)

Präsident Donald Trump, der die friedlichen Proteste unterstützt, kritisierte lautstark die Ausschreitungen. Die „Antifa“ plant er gar als Terrororganisation einzustufen. Ob dies nach US-amerikanischem Recht so von statten gehen kann, zumal die „Antifa“ eine lose Gruppierung darstellt, ist freilich fraglich.

In den – sozialen – Medien ist dies kaum ein Thema. Vielmehr wird der Präsident für seine Haltung zur „Antifa“ kritisiert. Der Präsident stelle sich mit seinem Vorgehen gegen die „Antifa“ hinter Faschisten und unterminiere dabei die US-amerikanische Zurückschlagung des Faschismus im 2. Weltkrieg, so einige Journalisten und Kommentare. Beispiele gibt es aus den USA wie aus Deutschland zur Genüge. Ein Exempel:

(…) dass Trump keine Ahnung davon hatte, dass die USA einst am Zweiten Weltkrieg teilgenommen haben, um den Faschismus zu besiegen; und dass „Antifa“ die Abkürzung von „Antifaschismus“ ist; und dass es deshalb auf die bizarrste Weise heikel ist, wenn jetzt ausgerechnet der weiße Präsident der USA nach der Ermordung eines Schwarzen durch weiße Polizisten auf Antifaschisten schimpft.
(„Das Kalkül des Spalters“, ZEIT Online, 01.06.2020)

Es ist eine erneute mangelnde Differenzierung der tatsächlichen Begebenheiten, die einen Beitrag zu der seit Jahrzehnten zunehmenden gesellschaftlichen und politischen Polarisierung leistete und leistet. Der Vergleich zwischen der heutigen „Antifa“ mit den U.S. Soldaten im Kampf gegen den Faschismus im 2. Weltkrieg ist auch eine Verachtung und Relativierung gegenüber der Leistung der Greatest Generation.

 

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