UPDATE 28.07.2017: John F. Kelly wurde zum Stabschef des Weißen Hauses berufen.
Einst diente Adam Kinzinger im Irak und in Afghanistan. Mittlerweile hat er seine Kampfmontur abgelegt und gegen einen Schreibtisch im U.S. Kapitol eingetauscht. Als dem heutigen Kongressabgeordneten während eines Interviews mit CNN eine Redesequenz von John F. Kelly eingespielt wurde, konnte Kinzinger seine Tränen nicht verbergen.
Kelly sprach bei einer Veranstaltung von sogenannten „Gold Star Familien“, eine Organisation, deren Mitglieder Familienangehörige im Krieg verloren haben:
Alle hier heute Abend, alle die einen Verlust zu verzeichnen haben, das Licht aus ihrem Leben gelöscht wurde, sie alle können zu jedem Amerikaner sagen, dass es mein Junge oder meine Tochter war, die ihren Dienst geleistet hat und ihre Pflicht bis in alle Ewigkeit getan hat.
Kellys Worte hatten enorme Glaubwürdigkeit inne. Denn im Jahr 2010 kam sein eigener Sohn Robert bei einem Auslandseinsatz in Afghanistan ums Leben. Eine Landmine wurde dem erst 29-jährigen zum Verhängnis.
Kinzinger, ein ehemaliger Luftwaffenveteran, war von den Worten des heutigen Heimatschutzministers sichtlich gerührt. Das beste Zeichen für die Unterstützung, die Kelly parteiübergreifend genießen darf. Die Bestätigung von Seiten des Senats von 88 zu elf Stimmen unterstreicht dies zusätzlich.
Kelly weiß wie kaum ein anderer von was er spricht und welche Herausforderungen ihm bei seiner neuen Aufgabe erwarten. Dabei konnte in den 1950er Jahren, als Kelly in einer irisch-katholischen Familie in Boston, Massachussetts, aufwuchs, freilich noch niemand absehen, dass er sein Leben der Sicherheitspolitik widmen würde.
Auf einen Masterabschluss in nationalen Sicherheitsstudien an der Georgetown School of Foreign Service folgte eine eindrucksvolle Karriere beim Marine Corps. Bei der Operation Desert Storm zu Beginn der 1990er Jahre nahm er ebenso teil wie bei der Militärintervention im Irak im Jahr 2003.
Kelly erreichte den Rang eines Generals ebenso wie die Position des Kommandanten für US-Militäroperationen in Zentral- und Südamerika sowie der Karibik (SOUTHCOM). Nur ein Jahr nach seiner Versetzung in den Ruhestand nominierte ihn Präsident Trump als Heimatschutzminister – ein Ministerium das nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 neu gegründet wurde.
Kellys Dienst an den USA ist also noch nicht beendet. Kein Wunder, formulierte Kelly doch schon 2014, dass es falsch sei, wenn behauptet würde, dass der Kampf gegen den Terrorismus, „dieser Krieg gegen unsere Lebensweise vorbei ist, nur weil manche Meinungsmacher dies so schreiben oder manche unsere Truppen aus dem Irak oder Afghanistan zurückholen wollen. (…) Dieser Feind will uns zerstören, uns für Generationen bekämpfen.“
John F. Kelly wird den weltweiten Terrorismus nun als Heimatschutzminister bekämpfen, ein weiteres Kapitel in einem Leben für die Sicherheit seines Landes hinzufügen.
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