Vor 100 Tagen wurde Donald Trumpals 47. Präsident der Vereinigen Staaten von Amerika vereidigt. Seitdem hat Präsident Trump bereits so viele Präsidialerlässe in einem Jahr unterzeichnet wie kein anderer Präsident seit Harry S. Truman 1945. Dies unterstreicht, dass der MAGA-Republikaner einerseits im Gegensatz zu seinem ersten Aufenthalt im Weißen Haus besser auf die Übernahme der Regierungsgeschäfte vorbereitet war sowie zeigt es andererseits die klare Intention einen grundlegenden Wandel in der US-Politik herbeiführen zu wollen. In einem ausführlichen Beitrag für Corrigenda bilanziert der Inhaber von „1600 Pennsylvania“ die ersten 100 Tage der zweiten Amtszeit von Präsident Trump.
Bildquellen: Creative-Commons-Lizenzen (via Google); Canva.com; eigene Grafiken. Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen und personenbezogenen Wörtern wird in der Regel die männliche Form genutzt. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.
Als „Schwarzer Mittwoch“ ging der 16.09.1992 in die Geschichte ein. Ausgelöst durch Spekulationen gegenüber dem britischen Pfund Sterling geriet das Europäische Währungssystem (EWS) nämlich in eine existenzielle Krise. Die Stabilisierung des Kurses der Währung des Vereinigten Königreichs durch Milliardenaufkäufe durch die Bank of England scheiterte zudem. Es folgte eine Abwertung des britischen Pfund Sterling und das Ausscheiden aus dem EWS.
Der heute als Investor und Philanthrop bekannte George Soros wurde an diesem Tag als der Mann berühmt, der die Bank of England in die Schranken verwies und mit Leerverkäufen des Pfund Sterling Milliardengewinne erzielte. Ebenso an diesen Spekulationen beteiligt waren die Hedgefondsmanager Stanley Druckenmiller und Scott Bessent. Beide Personen sind, wie freilich auch Soros selbst, heute Milliardäre. Letztgenannte Person wartet gar als amtierender Finanzminister der Vereinigten Staaten von Amerika auf.
Karriere in der Finanzindustrie
Als im Jahr 1992 der große Coup gegen die Bank of England vonstattenging, arbeitete Bessent erst ein Jahr für das Soros Fund Management. Es war der Anfang einer erfolgreichen Karriere in der Finanzwirtschaft für den im Jahr 1962 im Bundesstaat South Carolina geborenen Bessent. Dabei sah es zunächst überhaupt nicht nach einem erfolgreichen Berufsleben für den Absolventen der Yale University aus. Auf Grund seiner Homosexualität wurde Bessent nämlich zunächst eine Karriere beim Militär verweigert. Der Traum von der US-Marineakademie sollte für den heute mit John Freeman, einem ehemaligen Staatsanwalt von New York, verheirateten Bessent ebenso unerreichbar sein wie ein Werdegang im diplomatischen Dienst der USA.
Also führte Bessents Weg in die Finanzindustrie. Zwischen 1991 und 2000 sowie zwischen 2011 und 2015 arbeitete Bessent für den Fonds des ungarisch-amerikanischen Philanthropen Soros. Dabei erzielte Bessent unter anderem als Chief Investment Officer sowie als Leiter des Londoner Büros milliardenschwere Gewinne. In der britischen Hauptstadt lernte Bessent die königliche Familie kennen, der heutige König Charles III. zählt sogar zum persönlichen Freundeskreis von Bessent. Mit der Key Square Group gründete Bessent seine eigene Investmentgesellschaft, die von Soros mit einem großzügigen Startkapital ausgestattet wurde.
Einst Demokrat, heute MAGA-Republikaner
Nicht zuletzt auf Grund seiner liberalen gesellschaftspolitischen Präferenz, aber auch auf Grund der damals noch wirtschaftsfreundlicher ausgerichteten Demokratischen Partei, unterstützte Bessent zu Beginn dieses Jahrtausends Kandidaten der Demokraten. Im Präsidentschaftswahlkampf 2000 richtete Bessent beispielsweise in seinem Anwesen in East Hampton eine Spendengala für Vizepräsident Al Gore aus. Es folgten Spenden für die Wahlkämpfe von Hillary Clinton und Barack Obama.
Als im Jahr 2016 der damalige politische Außenseiter Donald Trump das Establishment erfolgreich herausforderte, spendete Bessent auch $ 1 Million an das Organisationskomitee zur Amtseinführung des 45. US-Präsidenten. In den Jahren 2023 und 2024 weitete Bessent seine Unterstützung für Trump aus und ließ der Präsidentschaftswahlkampagne des MAGA-Republikaners jeweils mehr als $ 1 Millionen zukommen. Des Weiteren warb der einstige Hedgefondsmanager zahlreiche Spenden von Dritten für Trump ein.
Zentrale Rolle in der Trump-Administration
Neben der monetären Unterstützung äußerte sich Bessent im vergangenen Wahlkampf zudem unterstützend ob der von Trump geäußerten Zollpolitik. Importzölle sollten jedoch nicht allgemein ausgesprochen werden, sondern sich gezielt gegen die Volksrepublik China richten. Eine Position, die sich nach dem von Präsident Trump erklärten „Liberation Day“ vom 02.04.2025 auch zunächst durchsetzen sollte. Dabei hatte es der 79. US-Finanzminister mit einflussreichen Gegenspielern im Weißen Haus zu tun, die mit der Zollpolitik ganz andere Ziele, wie beispielsweise die Beendigung der Globalisierung, verfolgten, zu tun.
Doch Bessent war offenbar so sehr von sich überzeugt, dass er während der handelspolitischen Zeitenwende Anfang April 2025 nicht müde wurde, die US-Handelspartner zu ermutigen Ruhe zu bewahren. Schließlich arbeitete Bessent hart daran, um von Präsident Trump gehört zu werden und die sogenannten reziproken Zölle auf weltweite Handelspartner mit Ausnahme der Volksrepublik China für 90 Tage auszusetzen, um währenddessen über neue Handelsverträge zu verhandeln. Es ist ein Selbstbewusstsein, welches sich Bessent erst hart im sprichwörtlichen Stahlbad der Finanzwelt nach zahlreichen vorherigen Rückschlägen in seiner Karriere erarbeiten musste.
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„Habemus Papam – Wir haben einen Papst!“ erklang es am 13.03.2013 von der Benediktionsloggia des Petersdoms. Auf die Mittellogia trat sodann mit Jorge Kardinal Bergaglio, der den Namen Franziskus annahm, der erste Papst vom amerikanischen Kontinent sowie von der Südhalbkugel. Am Ostermontag, 21.04.2025, um 07.35 Uhr verstarb der Heilige Vater nun im Alter von 88 Jahren nach zwölfjähriger Regentschaft an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. Vor diesem Hintergrund bildet der nachfolgende Beitrag einen kurzen Rückblick auf das Pontifikat des 266. Bischofs von Rom aus US-amerikanischer Sicht.
Drei Präsidenten
Papst Franziskus erlebte drei verschiedene US-Präsidenten und vier Vizepräsidenten. Als der gebürtige Argentinier Franziskus sein Pontifikat antrat, residierte im Weißen Haus Präsident Barack Obama, Mitglied der progressiven United Church for Christ. Als Vizepräsident agierte der Katholik Joe Biden. Vier Jahre später erlebte Franziskus mit dem konfessionslosen Christen Donald Trump seinen zweiten US-Präsidenten, der 2025 nach vierjähriger Unterbrechung in die 1600 Pennsylvania Avenue zurückkehren sollte.
In Trumps erster Amtszeit bekam es Franziskus mit dem erzkonservativen Evangelikalen Mike Pence als Vizepräsidenten zu tun. Seit dem Jahr 2025 agiert mit J.D. Vance ein konvertierter Katholik als 50. Vizepräsident der Vereinigten Staaten. Ebenso katholischen Glaubens ist wie oben erwähntBiden, der zwischen 2021 und 2025 als erst zweiter Katholik im Weißen Haus residierte. Dessen einstige Stellvertreterin Kamala Harris ist Baptistin.
Ein Besuch in den USA
Seine zehnte von insgesamt 49 apostolischen Reisen in das außeritalienische Ausland führte Papst Franziskus nach Kuba sowie in die Vereinigten Staaten von Amerika. In Havana würdigte der Heilige Vater die Entspannung in den diplomatischen Beziehungen zwischen Kuba und den USA. Der Vatikan spielte hierbei eine entscheidende Vermittlerrolle. In den USA besuchte Papst Franziskus die Hauptstadt Washington D.C. sowie Philadelphia, PA, und New York City, NY.
In D.C. wurde Franziskus von Präsident Obama im Weißen Haus empfangen. Bei dem Aufeinandertreffen wurden die Themen der Migration, des Klimawandels sowie der Armut und der Menschenrechte besprochen. Im U.S. Kongress hielt Papst Franziskus eine vielbeachtete Rede. In Philadelphia nahm der Heilige Vater am Weltfamilientag teil, in New York City eröffnete er den UN-Nachhaltigkeitsgipfel.
Gegenspieler von Trump
Während Papst Franziskus mit Obama/ Biden sowie mit Biden/ Harris ein professionelles, ja schon nahezu freundschaftliches Verhältnis pflegte, war dieses mit Trump angespannt. Selbst ein Kind von italienischen Einwanderern, legte Franziskus das Hauptaugenmerk seines Pontifikats auf eine geordnete und insbesondere humane Politik gegenüber Migranten.
Eine Person die nur daran denkt, Mauern zu bauen, wo auch immer diese sein mögen, und nicht Brücken zu bauen, ist kein Christ.
Papst Franziskus.
Gegen die Kriminalisierung von allen Migranten, wie es die Trump-Administration auch im Jahr 2025 vornimmt, positionierte sich Franziskus unentwegt. Zuletzt kritisierte Franziskus Anfang 2025 die Migrationspolitik Trumps passiv in einem Brief an die katholischen Bischöfe der USA. Die US-Bischofskonferenz zog, ermutigt durch den Heiligen Vater, ebenso vor Gericht gegen die Regierung Trump, welche die Finanzierung von privaten Ansiedlungsprogrammen von Flüchtlingen mit Aufenthaltserlaubnis einstellte, obwohl die Entscheidungskompetenz hierfür der Legislative obliegt.
Abschied an Ostern
Am Ostersonntag spendete Papst Franziskus noch den Segen Urbi et Orbi mit brüchiger Stimme und ließ sich im Papamobil über den Petersplatz fahren. Zuvor empfing er den katholischen US-Vizepräsidenten Vance für eine kurze Unterhaltung. Tags darauf verstarb Papst Franziskus in Santa Marta.
Herr, gib ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm. Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.
Katholisches Totengebet.
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„1600 Pennsylvania“ informiert über die aktuellsten repräsentativen Umfragen rund um US-amerikanische Politik (Pfeil nach oben/unten: Wert ist zum Vormonat gestiegen/hat abgenommen). Quellen, falls nicht anders angegeben, sind die auf Real Clear Politics veröffentlichten Durchschnittswerte der wichtigsten Umfrageinstitute.
Repräsentative Umfragen aus D.C.
Weitere repräsentative Umfragen
Nicht-repräsentative Umfragen auf X
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Mit der Präsidentschaftswahl 2024 vollzog sich in den USA eine Wende in vielerlei Hinsicht. Im Weißen Haus ist der einfühlsame Katholizismus eines Joe Biden der alttestamentarischen Ellbogengesellschaft Donald Trumps gewichen. In einem ausführlichen Beitrag für „Die Politische Meinung“ der Konrad-Adenauer-Stiftung hat sich der Inhaber von „1600 Pennsylvania“ mit dieser Thematik auseinandergesetzt und dabei festgestellt, dass bislang einzig die Katholische Kirche und weitere Religionsgemeinschaften gegenüber der zweiten Amtszeit von Präsident Trump opponieren.
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