Mein Freund Martin O’Malley könnte es einmal in das Weiße Haus schaffen! (Bill Clinton)
Mehr als ein Jahrzehnt ist nun Bill Clintons Lobeshymne auf Martin O’Malley her. O’Malley, 52-jähriger ehemaliger Gouverneur von Maryland, will nun die Worte des Ex-Präsidenten Clinton verwirklichen, ihm selbst nachfolgen und ganz nebenbei dessen Frau Hillary auf die Plätze verweisen.
Freilich ist es für O’Malley zum jetzigen Zeitpunkt mehr als eine Wunschvorstellung die scheinbare übermächtige Hillary Clinton im Vorwahlkampf zu schlagen. Zumal Martin O’Malley auch vermehrt mit Herausforderungen zu kämpfen hat.
Zum einen steht nach dem Tod an Freddie Gray und den darauffolgenden Unruhen in Baltimore die Nulltoleranz-Politik der Polizei in der Kritik. O’Malley, von 1999 – 2006 Bürgermeister von Baltimore, wird hierbei eine Mitschuld gegeben. Zum anderen sehen Umfragen den gelernten Juristen derzeit bei nur einem Prozent.
Das Positive an seinen bislang schlechten Umfrageergebnissen: 72 Prozent der Demokraten kennen O’Malley bislang zu wenig, um ihn beurteilen zu können. Mit anderen Worten: es ist noch durchaus Luft nach oben für den linksliberalen Demokraten.
People in our country can become very famous over night. (Martin O’Malley)
Mit zwei Kernelementen will O’Malley die Wählerschaft für sich gewinnen. Einerseits steht er, wie sein Team es beschreibt, für einen „neuen Führungsstil, der dem 21. Jahrhundert gerecht wird“. O’Malley spielt somit die Generationenkarte gegenüber die 15 beziehungsweise 21 Jahre älteren Mitkonkurrenten Hillary Clinton und Bernie Sanders.
The presidency of the United States is not some crown to be passed between two families. (Martin O’Malley)
Andererseits steht Martin O’Malley für eine konsequente liberale Agenda, die er größtenteils schon als Gouverneur durchgezogen hatte. Er steht seit jeher für die Eheschließung von gleichgeschlechtlichen Paaren und hat sich von Beginn an gegen die Militärintervention im Irak ausgesprochen. Themen, bei denen Hillary Clinton zunächst gegenteiliger und folglich weniger progressiver Auffassung war. Des Weiteren schaffte O’Malley als Gouverneur die Todesstrafe ab und hat eine Waffenkontrolle eingeführt – in den USA sehr heikle Themen.
Liberaler als HRC bei gleichzeitig gemäßigterem Auftreten als Elizabeth Warren machen O’Malley durchaus zu einer linken demokratischen Alternative. Für den einstigen „Rock ’n‘ Roll Gouverneur“, O’Malley ist Frontmann der keltischen Folk-Band O’Malley’s March, wird es dennoch schwierig werden gegenüber Clinton gehört zu werden.
Seine Eigenschaft als Technokrat dürfte als weitere Bürde gegenüber Clintons Verbindungen und deren finanzstarker Wahlkampfmaschine stehen. Das Magazin The Atlantic argwöhnt gar schon, dass O’Malleys Kandidatur als die am meist ignorierteste des 2016er Wahlkampfes sein könnte. Es gilt für O’Malley das Gegenteil zu beweisen und die Worte Bill Clintons wahr werden zu lassen. „Hail to the Chief„, offizieller Salut für den US-Präsidenten, hat er zum Wahlkampfauftakt schon einmal auf seiner Gitarre gespielt.
Erster Wahlwerbespot:
So kündigte Martin O’Malley seine offizielle Bewerbung für die demokratische Präsidentschaftskandidatur an:
Bill Clinton wirbt im Jahr 2005 für Martin O’Malley als Gouverneur von Maryland:
Website: martinomalley.com
Facebook: facebook.com/MartinOMalley?fref=ts
Twitter: twitter.com/GovernorOMalley