Die Vorwahlen – South Carolina (D): Clinton fährt nächsten Sieg ein!

SC HRCIn der vierten Vorwahl konnte Hillary Rodham Clinton bereits ihren dritten Sieg einfahren. Wenig überraschend fiel das Ergebnis in South Carolina deutlich zugunsten der ehemaligen Außenministerin aus.

Kurz vor dem Super Tuesday ist sich Clinton somit sicher, dass sich ihre selbsternannte „Firewall“ gegenüber Bernie Sanders, die Beliebtheit bei Minderheiten, auch in reale Wählerstimmen auszahlt.

Alleine Afroamerikaner, welche in South Carolina eine sehr bedeutende Wählergruppe darstellen, votierten mit 84% für Hillary Clinton. Mit diesem Vorwahlergebnis geht Clinton gestärkt in den Super Tuesday – an diesem Tag wird vorwiegend in den Südstaaten gewählt. Hillary wird dem nächsten Praxistest ihrer „Firewall“ optimistisch entgegensehen.

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Den Gesamt-Delegierten-Zwischenstand findest du hier..

„The Circus“ stellt Clintons Erfolg bei Afroamerikaner dar:

#GOPDebate: Trump im Kreuzfeuer

Lange Zeit verzichteten Marco Rubio und Ted Cruz auf Angriffe gegenüber Donald Trump. Nach den ersten vier Vorwahlen und drei Siegen für Trump standen jedoch die beiden jungen Senatoren unter Druck.

In der zehnten TV-Debatte kam es nun zu der seit langem erwarteten Offensive von Rubio und Cruz. Bei der von CNN ausgerichteten Debatte in Houston, Texas, geriet Trump in ein wahres Kreuzfeuer. Aber seht selbst – die Höhepunkte:

Die Debatte in 90 Sekunden:

Schlagabtausch Rubio vs. Trump I:

Schlagabtausch Rubio vs. Trump II:

 

Interview mit Donald Trump nach der Debatte:

Interview mit Ted Cruz nach der Debatte:

 

Die Vorwahlen – Nevada (R): Trumps Hattrick

2Donald Trump polarisiert, überschreitet Grenzen, hält die republikanische Partei in Geiselhaft – und gewinnt. Und mit ihm die Demokratie. Denn auch bei der Vorwahl in Nevada, wenngleich diese von der Partei chaotisch organisiert wurde, kam es zu einer Rekordwahlbeteiligung. Trump hat daran einen nicht zu unterschätzenden Anteil.

Trumps Konkurrenten freilich wird dies von wenig Nutzen sein. Marco Rubio kam zwar wiederholt auf den zweiten Rang. Doch trotz enormer öffentlicher Unterstützung aus dem Kreise des republikanischen Establishments blieb er es in den bisherigen vier Vorwahlen schuldig, auch einen Staat für sich entscheiden zu können.

Trump konnte bislang lediglich bei der ersten Vorwahl in Iowa von Ted Cruz geschlagen werden. Doch seitdem hat auch der erzkonservative texanische Senator zu kämpfen. Die Angriffe auf seine Glaubwürdigkeit durch Trump und Rubio in den letzten Tagen haben ihre Spuren hinterlassen. Am Super Tuesday, bei dem vorwiegend Südstaaten wählen, steht für Cruz viel auf dem Spiel.

Trump wird in diesen großen Wahltag stärker als je zuvor gehen können. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass sich seine Konkurrenten vermehrt in gegenseitige Anschuldigungen und Beleidigungen wiederfinden, als sich auf den derzeit führenden Republikaner zu konzentrieren. Wenn zwei sich streiten, freut sich Trump.

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Die Vorwahlen – South Carolina (R) & Nevada (D): Trump und Clinton siegen – Bush gibt auf

Marco Rubios Mantra ist seit Beginn seiner Wahlkampagne, dass die besten Tage der Vereinigten Staaten noch vor ihr liegen werden. Rubio wirbt für ein neues amerikanisches Jahrhundert, welches durch eine politische Neuausrichtung, aber auch durch eine neue, jüngere Führungsgeneration geprägt sein soll.

Nach der republikanischen Vorwahl in South Carolina hat Rubio ein erstes Zwischenziel erreicht: Im Wettbewerb der Generationen ging „jung“ nämlich in Führung. Denn mit einem zweiten Rang konnte er seinen einstigen Mentor und Konkurrenten um die Gunst des Establishments, Jeb Bush, nicht nur hinter sich lassen.

Vielmehr gab Bush sodann enttäuscht auf. Nach George Herbert und George Walker wird Jeb nicht der dritte Bush im Weißen Haus sein. Dabei standen die Vorzeichen für den „etwas anderen“ Bush mit einer prall gefüllten Wahlkampfkasse, Einfluss durch den Familiennamen und seiner erfolgreichen Bilanz als Gouverneur von Florida sehr gut.

Doch der Wahlkampf des Jahres 2016 unterscheidet sich von vorherigen grundlegend. In beiden Parteien haben Anti-Establishment-Kandidaten enormen Zulauf, die den Ärger der Basis kanalisieren. Ausgearbeitete Programme, wie die von Bush, werden wenig gehört.

SC TrumpZudem erwies sich für Bush seine Introvertiertheit als immenser Nachteil im Wettkampf mit dem Lautsprecher Donald Trump. Die Präsidentschaftskandidatur des dritten Bush, der als Favorit auf die
republikanische Nominierung in das Rennen ging, ist nunmehr Geschichte.

Seinen Platz als Favorit des Establishments nimmt nun eben jener junge Senator aus Florida, Marco Rubio, ein. Mit der Unterstützung einflussreicher Politiker aus South Carolina – namentlich die Gouverneurin Nikki Halley, Senator Tim Scott und Rep. Trey Gowdy – konnte Rubio sein nach New Hampshire verloren gegangenes Momentum  zurückgewinnen.

Alle Zeichen stehen nun auf einen Dreikampf zwischen Donald Trump, Ted Cruz und Marco Rubio. Das NE HRCnächste Aufeinandertreffen der Republikaner gibt es bereits am Dienstag bei der Vorwahl in Nevada.

Die nächste demokratische Vorwahl findet hingegen erst am Samstag in South Carolina statt. Ein Staat, indem Hillary Clinton ihre sogenannte „Firewall“, der Beliebtheit bei Afroamerikanern, erstmals testen will. Ein Favoritensterben wie bei Republikanern ist – insbesondere nach Hillarys Sieg in Nevada – bei den Demokraten nicht absehbar.

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Der lange Weg des Bernie Sanders

Sieben Würfe. Sieben Treffer. Eine Quote eines Basketballprofis. Doch handelt es sich an diesem Wahlabend um einen 74-jährigen Präsidentschaftskandidaten, der sich im Kreise seiner Familie beim Basketball spielen von den Geschehnissen der vergangenen Stunden und Tage ablenkt: Bernie Sanders.

Kurz zuvor hat er mit einem Erdrutschsieg die Vorwahl in New Hampshire gewonnen. Er setzte damit ein Ausrufezeichen, zumal seine Konkurrentin keine geringere als die ehemalige First Lady, Senatorin und Außenministerin Hillary Rodham Clinton ist. Bernie Sanders hat einen Lauf.

Sanders mobilisiert die Jugend

Das Rückgrat der Kampagne von Bernie Sanders sind insbesondere Personen unter 30 Jahren. Freilich hat diese Altersgruppe lediglich einen Gesamtbevölkerungsanteil von circa 18%. Nichts desto trotz ist es bemerkenswert, dass in Iowa 84% und in New Hampshire 87% der jüngsten Wählergruppe für Sanders votierten. Seinem Wahlkampf verleiht dies eine zusätzliche Dynamik.

Der älteste Präsidentschaftskandidat fasziniert die Jugend. Bernie Sanders ist so etwas wie der (sozial-)demokratische Ron Paul, der 2012 mit seinen libertären Botschaften im republikanischen Vorwahlkampf ähnlich große jugendliche Massen in seinen Bann zog.

Die politische Ausrichtung von Sanders ist natürlich eine andere. Er wettert gegen den politischen Mainstream, gegen Großunternehmen und generell gegen das Establishment. Sanders trifft damit den Gemütszustand insbesondere von liberalen (im amerikanischen Sinne), jungen Wählern.

Dass Sanders selbst zum politischen Establishment gehört, spielt hierbei keine Rolle. Wenngleich als „Unabhängiger“ hat er seit mittlerweile 35 Jahren öffentliche Ämter inne: Bürgermeister, Mitglied des Repräsentantenhauses und Senator.

Vorteil gegenüber Clinton: Glaubwürdigkeit

Das Establishment verkörpert vielmehr seine Konkurrentin um die demokratische Präsidentschaftskandidatur: Hillary Clinton. Deren Schwächen sind Bernies Stärken: Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit.

Für ein Drittel der Wähler von New Hampshire war Ehrlichkeit ausschlaggebend für ihre Wahlentscheidung. Hiervon votierten 92% für Sanders, lediglich 6% für Clinton. Die Skandale der vergangenen Jahre haben ihre Spuren bei Hillary hinterlassen.

Ebenso hat Sanders die Glaubwürdigkeit auf seiner Seite: Wenn er beispielsweise von Bankenregulierung oder Abschaffung der Studiengebühren spricht, ist dies glaubhafter als von einer Kandidatin, welche mit der Wall Street verflochten ist und von Universitäten Redegelder in sechsstelliger Höhe annimmt.

Clinton bleibt Favoritin auf die demokratische Nominierung

Doch bei allem Hype um Bernie Sanders bleibt er dennoch der Außenseiter gegen Hillary Clinton. Nicht nur weist Hillary in den meisten kommenden Vorwahlstaaten eine bessere Wahlkampfstruktur auf. Auch werden zukünftig vermehrt Minderheiten den Ausgang der Wahlen entscheiden.

War die Wählerschaft von Iowa und New Hampshire noch von Weißen, über 90% der Bürger in diesen Staaten gehören dieser Gruppe an, geprägt, wird sich dies insbesondere in den Südstaaten ändern. South Carolina, Georgia, Texas und andere Staaten weisen einen Minderheitenanteil von über 50% auf.

Diese Minderheiten bilden Clintons sogenannte „Firewall“ gegen Bernie. So ist Clinton beispielsweise bei Afroamerikanern traditionell beliebt. Zuletzt erhielt sie sogar vom einflussreichen Black Caucus eine öffentliche Wahlempfehlung. Sanders weiß ob diesen Nachteil und versucht ihn wettzumachen.

Mit TV-Spots, in denen Dr. Martin Luther King Jr. auftaucht oder seine Einwanderergeschichte erzählt wird, sollen Afroamerikaner und Hispanics für Sanders sensibilisiert werden. Ebenso konnte er die Tochter von Eric Garner, der von der New Yorker Polizei getötet wurde, als Unterstützerin gewinnen.

Bernie Sanders hat noch einen weiten Weg vor sich. Seine Ideen haben jedoch schon jetzt den demokratischen Vorwahlkampf geprägt.


Dieser Artikel erschien auch auf der Seite der Initiative junger Transatlantiker12189539_707765779324805_237986962040639966_n