Familienbande – Das Team Trump

Nach der Vorstellung von Hillaryland widmet sich #Blog1600Penn nun den engsten Vertrauten des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.

Stephen Bannon (62 Jahre)

Nach einer abermaligen Umgestaltung des führenden Wahlkampfteams ist nun der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Muttergesellschaft des rechtskonservativen Mediums Breitbart News, Stephen Bannon, der starke Mann im Team Trump. Der streitbare Bannon zählt sich selbst zum ultra-rechten Spektrum der USA und zum Anti-Establishment.

Kellyanne Conway (49)

Die erfahrene Meinungsforscherin Conway ist ebenfalls erst in den vergangenen Wochen zum Team Trump gestossen. Obwohl sie als langjährige Freundin von Trump gilt, führte Conway im Vorwahlkampf noch einen Super PAC zur Unterstützung der Kampagne von Ted Cruz. Conway ist dafür zuständig, dass Trump disziplinierter kommuniziert.

Ivanka Trump (34)

Trumps Tochter Ivanka gilt als engste Vertraute des Immobilien-Moguls. Zudem versucht die Vizepräsidentin der Trump Organization ihren Vater im Wahlkampf menschlich(er) erscheinen zu lassen. Ebenso spricht Ivanka vermehrt für Republikaner unübliche Themen, wie die Gleichstellung von Mann und Frau, an.

Jared Kushner (35)

Auch Ivankas Ehemann Jared Kushner gehört zu Trumps innerstem Beraterzirkel. Der Sohn eines schwerreichen Immobilienunternehmers ist u.a. Herausgeber des wöchentlich erscheinenden New York Observer und Geschäftsmann. Kushner berät Trump in außenpolitischen Fragen.

Eric Trump (32)

Trumps Sohn Eric studierte an der Georgetown University Management und Finanzen und agiert u.a. als Vizepräsident der Trump Organization. In der Eric Trump Foundation engagiert sich der 32-Jährige zudem für schwerkranke Kinder.

Donald Trump Jr. (38)

Trumps ältestem Sohn Donald Jr. werden eigene politische Ambitionen nachgesagt. Donald Jr. führt, wie seine Geschwister Ivanka und Eric, ebenso als Vizepräsident die Trump Organization.

Hillaryland – Das Team Clinton

Seit Jahrzehnten zählt Hillary Clinton zu den politischen Größen der Vereinigten Staaten. Doch welche Personen gehören eigentlich zu ihrem engsten Beraterkreis? Wer hat Einfluss auf Clintons Entscheidungen? #Blog1600Penn stellt die wichtigsten Personen im Team Clinton vor.

Bill Clinton (70 Jahre)

Einer Selbstbeschreibung zufolge sind Hillary und Bill Clinton nicht nur seit 1975 verheiratet, sondern auch beste Freunde – trotz aller privaten wie politischen Krisen. Der Ex-Präsident ist in allen wichtigen Entscheidungen, von politischen Strategien bis zum Schreiben von Reden, mit eingebunden.

Huma Abedin (40)

Einst Praktikantin im Büro von Hillary Clinton im Weißen Haus, hat sich Abedin seitdem bis zur engsten Beraterin der demokratischen Präsidentschaftskandidatin hochgearbeitet. Abedin gilt als designierte Stabschefin bei einem Wahlsieg von Clinton im November – trotz ihrer zentralen Rolle in Clintons eMail- und Stiftungs-Affären.

John Podesta (67)

Podesta ist der Wahlkampfleiter von Hillary Clinton. Der Jurist arbeitete schon als Stabschef des Weißen Hauses unter Präsident Bill Clinton und als Berater für Präsident Barack Obama. Der aus Chicago stammende Podesta hat aktuell ebenso den Vorsitz der progressiven Denkfabrik Center for American Progress inne.

Maggie Williams (61)

Maggie Williams gilt als eine der besten Freundinnen von Hillary Clinton. Zudem leitete sie Clintons erste Präsidentschaftswahlkampagne im Jahr 2008. Williams ist Direktorin des Instituts für Politikwissenschaft an der Harvard University.

Jake Sullivan (40)

Der studierte Politikwissenschaftler Sullivan ist Clintons wichtigster Berater in außenpolitischen Fragen. Sullivan gilt als designierter Nationaler Sicherheitsberater in einer Clinton-Administration.

Cheryl Mills (51)

Cheryl Mills wurde erstmals einer breiten Öffentlichkeit als Rechtsberaterin des Weißen Hauses im Amtsenthebungsverfahren gegenüber Präsident Bill Clinton bekannt. Mills arbeitete des Weiteren zwischen 2009 und 2013 als Stabschefin im Außenministerium unter Hillary Clinton.

Chelsea Clinton (36)

In Clintons engstem Beraterkreis darf natürlich ihre Tochter Chelsea nicht fehlen. Die 36-jährige zweifache Mutter studierte Geschichte an der Stanford University (B.A.) und Internationale Beziehungen in Oxford (M.A.). Chelsea führt mittlerweile die global agierende Clinton Foundation mit an.

Stimmungsbarometer 08/2016: Trump verliert an Boden

Die Nominierungsparteitage haben Bewegung in die Umfragen zur US-Präsidentschaftswahl gebracht. Begünstigt durch diverse Trump-Kontroversen nach den Parteitagen konnte Hillary Clinton ihren Vorsprung im #Blog1600Penn-Stimmungsbarometer 08/2016 weiter ausbauen.

Die Grundlage für die Umfragewerte im Stimmungsbarometer 08/2016 sind die durchschnittlichen Umfragewerte von Real Clear Politics für den Zeitraum zwischen dem 29.07. und 18.08.2016. Alle Angaben in Prozent und ohne Gewähr.


DER HAUPTWAHLKAMPF – NATIONALE UMFRAGEN

Nationale Umfrage zu einem Duell
Hillary Clinton vs. Donald Trump exklusive Drittkandidaten

8national

Nationale Umfrage zu einem Duell
Hillary Clinton vs. Donald Trump inklusive Drittkandidaten

8vierernational

Wahlmännerprognose bei einem Duell Hillary Clinton vs. Donald Trump

#Blog1600Penn


DER HAUPTWAHLKAMPF – UMFRAGEN IN WICHTIGEN STAATEN

FLORIDA

8florida

OHIO

8ohio

PENNSYLVANIA

8penn

NORTH CAROLINA8nc


DER HAUPTWAHLKAMPF – BELIEBTHEITSWERTE

HILLARY CLINTON

8belhrc

DONALD TRUMP

8belitrump


Hintergründe

TRUMPS GRÖSSTE POLITISCHE KRISE

TRUMP GIBT SICH DEMÜTIG

In dieser Woche hat Donald Trump reagiert und sein Wahlkampfteam – erneut – umgebaut. Am Donnerstag bedauerte Trump erstmals öffentlich seine oftmals unpassende Wortwahl.

HIGH-FIVE mit Omid Nouripour: „Wahl Trumps wäre verheerend!“

Die US-Präsidentschaftswahl 2016 polarisiert – auch in Deutschland. Ungewöhnlich deutlich haben selbst hochrangige deutsche Politiker ihre Meinung zur Wahl des Jahres kundgetan.

Vor diesem Hintergrund hat im neuesten HIGH-FIVE-Interview #Blog1600Penn die Meinung des Bundestagsabgeordneten und außenpolitischen Sprechers von Bündnis 90/ Die Grünen, Omid Nouripour, eingeholt:

Sie haben sich, ebenso wie Bündnis 90/ Die Grünen, öffentlich gegen Donald Trump positioniert. Warum darf Trump aus ihrer Sicht nicht der nächste US-Präsident werden?

nouripour-presse_kleinOmid Nouripour: Wenn die amerikanischen WählerInnen sich für Donald Trump entscheiden sollten, dann ist das so, das nennt man Demokratie. Ich glaube aber, dass dies eine verheerende Entscheidung wäre.

Donald Trump hat sich rassistisch und frauenfeindlich geäußert und zeigt besorgniserregende antidemokratische Einstellungen. Diese Haltung zu belohnen, würde die amerikanische Gesellschaft weiter spalten und wäre ein fatales Signal im mächtigsten Land  der Welt.

Er hat einen höchst unsteten Charakter, der ihn zu politischen Entscheidungen mit unkalkulierbaren Risiken führen könnte. Seine Vorstellungen von Außenpolitik sind vage und oft brandgefährlich, sein Vorwissen geht gegen null. Das könnte vielerorts für große Unsicherheit sorgen, und das ist das Letzte, was die Welt heute braucht.

Auf demokratischer Seite tritt mit Hillary Clinton eine ebenso polarisierende wie unbeliebte Kandidatin an. Clintons aktivere Außenpolitik und traditionellen positiven Einstellung zu Freihandelsabkommen (abgesehen zu ihrer Positionierung im Vorwahlkampf) dürfte Ihnen jedoch auch nicht gefallen?

Nouripour: Hillary Clinton ist die Vertreterin des Establishments. Ihre Politik, besonders ihre Außenpolitik, entspricht an sehr vielen Punkten ganz sicher nicht Grüner Programmatik. Aber sie ist berechenbar, würde vieles nicht anders machen, als Barack Obama oder Bill Clinton.

Ich hoffe sehr, dass sie aus den Fehleinschätzungen ihrer Vergangenheit, vor allem hinsichtlich des Irakkriegs, gelernt hat. In jedem Falle aber ist sie nicht Trump. Und das ist das stärkste Argument für sie.

Beim Duell Clinton gegen Trump treten die unbeliebtesten Präsidentschaftskandidaten seit Beginn der Umfrageaufzeichnungen gegeneinander an. Drittparteien, wie die Libertarian Party und die Grünen, können mit ihrem historisch besten Ergebnis rechnen. Was erwarten Sie sich von der Kandidatur von Jill Stein?

Nouripour: Es ist begrüßenswert, dass eine Kandidatin mit einem klaren ökologischen Profil bei den Wahlen antritt. Ich finde, sie und die Grünen machen vor Ort eine großartige Arbeit. Das politische System der USA aber ist, wie es ist, und deshalb dürfte ein starkes Abschneiden Jill Steins nur einem nutzen, nämlich Donald Trump.

Wir haben im Jahr 2000 gesehen, wohin der große Erfolg Ralph Naders – den ich weiterhin sehr verehre – geführt hat. Ich bin sicher: mit Al Gore wäre die Welt  nach den verheerenden Anschlägen von 9/11 wesentlich besser gefahren als mit George W. Bush. Deswegen hoffe ich, dass die WählerInnen klug entscheiden und mit ihrer Stimme dazu beitragen, Donald Trump zu verhindern.

12743612_976652069091753_1844479622967722359_nWas erwarten beziehungsweise erhoffen Sie sich von den transatlantischen Beziehungen in den kommenden Jahren?

Nouripour: Ich hoffe, dass wir angesichts zahlreicher gemeinsamer Herausforderungen zu einer Verstetigung der engen Zusammenarbeit kommen. Auf der Grundlage einer Politik, die Frieden, Gerechtigkeit und Ökologie vorantreibt.

Ihre Einschätzung: Wer zieht nach Barack Obama in das Weiße Haus ein?

Nouripour: Hillary Rodham Clinton.

Vielen Dank für Ihre Meinung zur US-Präsidentschaftswahl 2016!

Das Interview führte Kai-Uwe Hülss.


Omid Nouripour rückte am 01.09.2006 für den ausgeschiedenen Joschka Fischer in den Bundestag nach. Seit 2013 ist Nouripour außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen. Aktuell ist er u.a. Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Weitere Infos zu Nouripour gibt es u.a. auf seiner Facebook-Seite


Bildquellen: Omid Nouripour MdB; Creative-Commons-Lizenzen; Canva.com

US-Wahl ohne Hoffnung

2008 begeisterte Barack Obama Millionen von Menschen mit den Schlagworten „Hoffnung“ und „Wandel“. Elektrisiert von Ideen eines – noch – besseren Amerikas strömten Massen an die Wahlurnen. Ein Fest der Demokratie.

In den USA brandete Optimismus auf, dass mit Obamas Wahl die Teilung in ein liberales und konservatives Amerika oder in ein schwarzes und weißes Amerika vorüber sei. Obama selbst verkörperte dieses Ideal, hatte er sich doch mit eben jenen hoffnungsvollen Worten einst schlagartig ins nationale Rampenlicht katapultiert.

Aus der Hoffnung des Jahres 2008 folgte jedoch die Ernüchterung. Die Vereinigten Staaten sind heute gespalten wie selten zuvor. Zusammenarbeit zwischen Demokraten und Republikaner im US-Kongress: Fehlanzeige. Auch Obama hat hierbei einen Anteil.

Zudem kochen Rassenunruhen abermals hoch. Polizeigewalt hier. Morde an Polizisten da. Eine längst vergangen geglaubte Zeit ist zurück. Die USA stehen vor enormen innenpolitischen und innerstaatlichen Herausforderungen.

Aufgaben, die dem nächsten Hausherrn in 1600 Pennsylvania beschäftigen werden. Doch die Wahl des 45. US-Präsidenten scheint vielmehr die schon bestehende gesellschaftliche und politische Spaltung zu zementieren, ja sogar zu verstärken.

Denn weder Clinton noch Trump begeistern die Bevölkerung. Von der eigenen Parteibasis ganz zu schweigen. Das Duell um das Weiße Haus wird in diesem Jahr von den beiden unbeliebtesten Kandidaten seit Beginn der Umfrageaufzeichnungen ausgefochten.

Aus einem Wettstreit der Ideen, bei der es in einer Demokratie gehen sollte, ist ein Wettbewerb im Zeichen des größten Schreckensszenarios geworden. Trumps Hauptargument ist die Verhinderung von Clinton. Clintons Hauptargument ist die Verhinderung von Trump.

Die Präsidentschaftswahl 2016 bringt einmal mehr ans Tageslicht, dass die USA weit von Obamas Vision entfernt sind. Entfernter denn je. Die Präsidentschaftskandidaten Clinton und Trump geben wenig Hoffnung auf einen positiven Wandel hin zu wahrlich Vereinigten Staaten von Amerika.


Dieser Kommentar erschien auch bei The Huffington Post Deutschland

germany.gif