Egal ob es sich um die Wolkenkratzer in Manhattan, um Traumstrände und Vulkane auf Hawaii, dem Grand Canyon in Arizona, dem Yosemite Nationalpark in Kalifornien oder um die Jazzhochburg New Orleans handelt: Die Vereinigten Staaten von Amerika sind gesegnet von zahlreichen Sehnsuchtsorten. Infolgedessen machen sich jedes Jahr Millionen von Touristen aus allen Ländern der Welt auf die Reise in die USA, um ihre Sehnsüchte, von Häuserschluchten bis hin zu abgelegenen Naturwundern, zu stillen.
Seit der Rückkehr von Donald Trump in das Weiße Haus im Januar diesen Jahres durchlebt der US-Tourismus jedoch eine Krise. Laut dem National Travel and Tourism Office ging die Anzahl ausländischer Besucher im März 2025 um 12% im Vergleich zum Vorjahr zurück. Reisen von Deutschen brachen im Mai um 20%, im Juni noch um 4% im Vergleich zum Jahr 2024 ein. Der von Präsident Trump ausgerufene Handelskonflikt, restriktive Einwanderungsmaßnahmen sowie steigende Einreisekosten wie erhöhte Visagebühren halten offenbar zahlreiche Touristen gegenwärtig von Reisen in die USA ab.
Wer auf die USA in diesem Jahr dennoch nicht verzichten möchte, sei eine preiswerte Alternative empfohlen. Auf 500 Seiten führt nämlich der Schweizer Autor Thomas Gruber in „Die Akte Morgan. Teil 2 der John Chambers Reihe“ seine Leserschaft von New York City bis auf Hawaii quer durch die USA. Wären die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der USA nicht schon alleine eine wie auch immer geartete Reise wert, hat Gruber seinen sehr gut recherchierten Roman in eine mit Spannung und zahlreichen Wendungen gepackte Geschichte gepackt.
Mordfälle, deren Aufklärung sich als herausfordernd erweisen. Ein Hauptcharakter, von dem der Leser in seinen Bann gezogen wird und über den zweiten Teil der John Chambers Reihe noch mehr erfahren will. Selbst alle an US-Politik interessierten Leser enttäuscht „Die Akte Morgan“ nicht, spielt sich ein Großteil des Kriminalromans doch in der Hauptstadt Washington D.C., unter anderem am Capitol Hill, ab.
Darin vorkommende fiktive Politiker erinnern mit ihren Eigenschaften arg an reale Zeitgenossen. Je nach Präferenz kann dies bei der Leserschaft für leichte Verwirrung oder sogar für ein noch realistischeres Lesevergnügen sorgen. Der Hauptakteur des Romans ähnelt indes entfernt an Tom Clancy’s Jack Ryan, der Plot bringt eine Prise House of Cards mit. Doch alles in allem ist der sehr lesenswerte Roman „Die Akte Morgan“ ein echter Gruber, der eine, gleichwohl spannungsgeladene, Reise in die USA, zumindest in der Fantasie, auch in diesem Jahr garantiert.
Vielen Dank an Thomas Gruber für die Zusendung eines Rezensionsexemplars. Weiterführende Informationen des Autors (Klick hier).
Die offizielle Buchbeschreibung
Washington D.C., Zentrum der Macht. Hort für dubiose Geschäfte aller Art, verdeckte Einflussnahme und Treffpunkt macht- und geldgieriger Menschen. Manipulation ist alltäglich. Wer die Nase zu tief in die Angelegenheiten anderer steckt, lebt gefährlich. Was hat es mit der Akte Morgan auf sich und welche Rolle spielt John Chambers dabei? Verrat, Vertuschung, Mord und ruchlose Verbrechen führen von North Carolina über den Irak und Hawaii nach Washington D.C.

Ein Beitrag von Kai-Uwe Hülss M.A.
Bildquellen: Creative-Commons-Lizenzen (via Google); Canva.com; eigene Grafiken.
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