Die republikanische Präsidentschaftsvorwahl in Iowa hat das Wahljahr in den Vereinigten Staaten von Amerika offiziell eröffnet. Der Vorwahlkampf geht damit in eine neue, vorentscheidende Phase über. Die wichtigsten Hintergründe rund um das Wahlspektakel liefert das nachfolgende neueste #uswahl2024 Update.
Die Vorwahlen
Trump gewinnt Vorwahl in Iowa
Während eines Schneesturms und bei bis zu minus 27 Grad Celsius wurde die republikanische Vorwahl im Format eines Caucus in Iowa abgehalten. Unter diesen extremen Wetterbedingungen war es für die Kandidaten die größte Herausforderung, ihre Anhängerschaft zu motivieren, an den verschiedenen Wahlveranstaltungen teilzunehmen.
Für die Teilnehmer des Caucus in Iowa war die Migrationspolitik (40%) das wichtigste Thema, gefolgt von der Wirtschaftspolitik (35%).
Quelle: CBS.
Die beste Organisation sowie den höchsten Enthusiasmus unter den verschiedenen Unterstützergruppen stellte die Kampagne von Donald Trump dar. Der ehemalige Präsident gewann folgerichtig die Vorwahl in Iowa nach 99% ausgezählter Stimmen mit 51,0% aller abgegebenen Stimmen. Auf Rang Zwei im Hawkeye State kam Ron DeSantis mit 21,2%, gefolgt von Nikki Haley mit 19,1%. Noch nie in der Geschichte des Caucus in Iowa gewann ein Republikaner mit einem höheren Abstand als Trump in diesem Jahr.
In seiner Siegesrede rief Trump zur Einheit des Landes auf:
Hochrangige Republikaner unterstützen Trump
Trump konnte in den vergangenen Wochen weitere hochrangige Republikaner als Unterstützer für seine Präsidentschaftskandidatur gewinnen. Steve Scalise, Mehrheitsführer im U.S. Repräsentantenhaus, sowie Tom Emmer, House Majority Whip, haben sich für den 45. US-Präsidenten ausgesprochen. Marco Rubio, einflussreicher U.S. Senator aus Florida und Teilnehmer der republikanischen Präsidentschaftsvorwahlen 2016, hat sich ebenso hinter Trumps Kandidatur gestellt wie U.S. Senator Tom Cotton aus Arkansas.
Spendeneinnahmen im 4. Quartal 2023
Im vierten Quartal des Jahres 2023 konnte Haley ihre Spendeneinnahmen mehr als verdoppeln. Die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen nahm $24,0 Millionen ein. Ihre Mitbewerber um die republikanische Präsidentschaftskandidatur haben ihre Einnahmen aus dem vergangenen Quartal noch nicht offengelegt. Der Demokrat Dean Phillips konnte $1,0 Millionen an Spenden generieren, Präsident Joe Biden $97 Millionen.
Koch-Netzwerk schaltet Werbeblitz für Haley
Das einflussreiche Koch-Netzwerk Americans for Prosperity Action hat in frühen Vorwahlstaaten sowie in Staaten des Super Tuesday (05.03.2024) Werbespots in der Höhe von $27 Millionen für Haley buchen lassen.
Kandidaturen beendet: Christie, Ramaswamy
Kurz vor Beginn der Vorwahlen hat Chris Christie seine Präsidentschaftskandidatur beendet. Der einstige Gouverneur von New Jersey sah einerseits auf Grund ausbaufähiger Umfragewerte keine realistische Chance mehr von seiner Partei nominiert zu werden. Andererseits wolle Christie „unter keinen Umständen dazu beitragen“, dass sich die Wahlchancen von Trump weiter erhöhen.
Kein anderer Republikaner hielt so viele Veranstaltungen im strukturell konservativen Iowa ab wie Vivek Ramaswamy. Dieser Aufwand zahlte sich für den jungen Unternehmer beim Iowa Caucus mit einem vierten Rang jedoch nicht aus, so dass Ramaswamy noch am Wahlabend seine Kandidatur zurückzog. Ramaswamy unterstützt nun die Kampagne von Trump. Alle Teilnehmer der republikanischen Vorwahlen in der Übersicht (Klick hier).
Die nächsten Vorwahlen: New Hampshire, Nevada
Die nächste republikanische Vorwahl findet am 23.01.2024 in New Hampshire im Format einer Primary statt. Der Bundesstaat gilt wegen seiner liberalen Ausrichtung und dem im Vergleich zum US-amerikanischen Durchschnitt höheren Bildungsgrad der Bevölkerung als Ausnahmewahl. Des Weiteren dürfen auch als unabhängige Wähler registrierte Personen an der republikanischen Vorwahl teilnehmen. Bedingungen, welche die Erfolgsaussichten für Haley steigern dürften. Im Granite State schreiten auch erstmals in diesem Wahlzyklus Demokraten an die Wahlurnen. Alle Vorwahltermine in der Übersicht (Klick hier).
Die Hauptwahl
Unabhängige sind dominanter Wählerblock
Laut einer Studie von Gallup identifizieren sich 43% der erwachsenen US-Amerikaner als parteiunabhängig. Nur im Jahr 2014 war dieser Wert schon einmal so hoch. Nur noch 27% der US-Amerikaner waren im Jahr 2023 als Demokraten registriert – so wenige wie noch nie zuvor. Weitere 27% der Erwachsenen identifizieren sich mit der Republikanischen Partei. Dieser Wert ist seit Jahren konstant.
Die US-Präsidentschaftswahl 2024 erklärt
In einem Gastbeitrag für „Die Politische Meinung“ der Konrad-Adenauer-Stiftung analysiert und informiert der Inhaber dieser Seite über die anstehenden „Vorwahlen, den Super Tuesday, Nominierungsparteitage und zu guter Letzt – die eigentliche Wahl am 5. November 2024. Wer tritt an?“ Den ausführlichen Beitrag gibt es auf der Seite der Konrad-Adenauer-Stiftung zu lesen: Klick hier.
Biden schaltet ersten Werbespot des Jahres
Die Wiederwahlkampagne von Präsident Biden hat seinen ersten Werbespot des Jahres veröffentlicht. Darin warnt der Amtsinhaber vor einem steigenden Extremismus im Land und ruft zur Wahrung der Demokratie auf:

Bildquellen: Creative-Commons-Lizenzen (via Google); Canva.com; eigene Grafiken.
Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen und personenbezogenen Wörtern wird in der Regel die männliche Form genutzt. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.
































