Das Gros des Teilnehmerfeldes zu den innerparteilichen Präsidentschaftsvorwahlen 2024 steht. Kandidaten reisen durch die frühen Vorwahlstaaten. Die erste Fernsehdebatte der republikanischen Kandidaten wird Ende August abgehalten. Der Vorwahlkampf nimmt an Fahrt auf. Das #uswahl2024 Update informiert vor diesen Hintergründen über die wichtigsten Ereignisse rund um Amerikas Entscheidung 2024.
Die Vorwahlen
An den republikanischen Präsidentschaftsvorwahlen nehmen bislang 15 Kandidaten teil. Eine Sonderseite informiert über die Teilnehmer (Klick hier). Bei den demokratischen Vorwahlen wird Präsident Joe Biden von Marianne Williamson und Robert F. Kennedy Jr. herausgefordert.
Ron DeSantis entlässt ein Drittel seiner Mitarbeiter
Ron DeSantis hat sein Wahlkampfteam verkleinert. Mindestens 38 Mitarbeiter, gleichbedeutend mit einem Drittel des gesamten Mitarbeiterstabs, wurden entlassen. Der Grund: Der Vorwahlkampf des Gouverneurs von Florida verläuft bislang weniger gut als von DeSantis und dessen Gönnern erhofft. In landesweiten Umfragen zu den republikanischen Vorwahlen kommt DeSantis zwar auf Rang Zwei. Doch in den vergangenen Wochen konnte Donald Trump seinen Vorsprung auf DeSantis deutlich ausbauen. Die Kampagne soll in den nächsten Wochen grundlegend umgebaut werden.
Spendeneinnahmen im 2. Quartal 2023
Zum 15.07.2023 mussten die Präsidentschaftskandidaten ihre Spendeneinnahmen im 2. Quartal des Jahres (April – Juni) öffentlich machen. Die meisten Spenden konnten Präsident Joe Biden und Trump generieren. Es gilt jedoch zu beachten, dass die meisten Teilnehmer der Vorwahlen erst während des zweiten Quartals ihre Kandidaturen verkündeten, so dass nicht der gesamte Zeitraum zum Sammeln von Spenden genutzt werden konnte.
| Kandidat | Spendeneinnahmen | Bemerkung | Kandidatur verkündet |
|---|---|---|---|
| Präsident Joe Biden | $72,0 Millionen | davon sammelte die Demokratische Partei $52,1 Millionen für Biden | 25.04.2023 |
| Donald Trump | $35,0 Millionen | davon sammelte ein Super PAC $18,0 Millionen für Trump | 15.11.2022 |
| Ron DeSantis | $20,1 Millionen | 24.05.2023 | |
| Vivek Ramaswamy | $7,7 Millionen | 22.05.2023 | |
| Nikki Haley | $7,3 Millionen | 14.02.2023 | |
| Robert F. Kennedy Jr. | $6,4 Millionen | 05.04.2023 | |
| Tim Scott | $6,1 Millionen | 22.05.2023 | |
| Chris Christie | $1,7 Millionen | 06.06.2023 | |
| Doug Burgum | $1,5 Millionen | Burgum hat seiner eigenen Kampagne zusätzliche $10 Millionen geliehen | 07.06.2023 |
| Mike Pence | $1,2 Millionen | Mehr als ein Viertel der Spenden kamen aus Indianapolis, IN | 07.06.2023 |
| Francis Suarez | $1,0 Millionen | 14.06.2023 | |
| Marianne Williamson | $920.000 | 04.03.2023 | |
| Asa Hutchinson | $743.000 | 26.04.2023 |
Erste TV-Debatte im August
Am 23.08.2023 findet im Fiserv Forum zu Milwaukee, MN, die erste Fernsehdebatte zu den republikanischen Präsidentschaftsvorwahlen statt. Der ausrichtende Fernsehsender Fox News hat Bret Baier und Martha McCallum als Moderatoren benannt. Die Debatte beginnt um 21 Uhr ET (03 Uhr MEZ).
Zur Teilnahme sind nur Kandidaten berechtigt, die a) von mindestens 40.000 unterschiedlichen Personen (darunter 200 Spender aus 20 unterschiedlichen Bundesstaaten) eine Wahlkampfspende erhalten haben sowie b) in drei landesweiten Umfragen mindestens ein Prozent erhalten haben oder in zwei landesweiten Umfragen sowie in zwei Umfragen in frühen Vorwahlstaaten mindestens ein Prozent erzielen konnten. Kandidaten müssen c) zudem versichern, den zukünftigen republikanischen Präsidentschaftskandidaten in der Hauptwahl zu unterstützen.
Erste Vorwahl terminiert
Die erste republikanische Präsidentschaftsvorwahl wird am 15.01.2024 in Iowa stattfinden. Der Hawkeye State ist traditionell der erste Bundesstaat, der über die Präsidentschaftskandidaten der jeweiligen Parteien entscheidet. Die Demokratische Partei versucht für das kommende Wahljahr jedoch einen neuen Weg einzuschlagen und die Bürger von South Carolina zuerst wählen zu lassen. Das Vorhaben stößt jedoch bislang auf Umsetzungsschwierigkeiten. Auf einer Sonderseite werden die Vorwahltermine regelmäßig aktualisiert (Klick hier).
Republikaner werben beim Lincoln Dinner um Wählerstimmen
Die meisten republikanischen Präsidentschaftskandidaten warben beim traditionellen Lincoln Dinner in Des Moines, IA, um die Gunst der Wählerschaft. Lediglich Will Hurd und Asa Hutchinson nutzten bei dieser Veranstaltung die Chance, den in Umfragen führenden und skandalgeplagten ehemaligen Präsidenten Trump deutlich zu kritisieren.
So positionieren sich die Kandidaten zur Ukraine
Am 24.02.2022 erfolgte die vollumfängliche russische Invasion der Ukraine. Seitdem wehren sich die Ukrainer tapfer. Unterstützung erfährt die Ukraine in ihrem Freiheitskampf durch westliche militärische, humanitäre und finanzielle Hilfen. Mit der US-Präsidentschaftswahl 2024 könnte sich dieses Engagement jedoch grundlegend verändern. In einem ausführlichen Beitrag auf „1600 Pennsylvania“ wurden die Positionen der (wichtigsten) Präsidentschaftskandidaten zur Thematik herausgearbeitet (Klick hier).
Die Hauptwahl
Gibt es 2024 nur vier umkämpfte Staaten?
Die USA bestehen bekanntlich aus 50 Bundesstaaten. Doch laut einer Analyse von Larry Sabato’s Crystal Ball könnten bei der Präsidentschaftswahl 2024 nur vier Staaten umkämpft sein. Diese sind nach jetzigem Stand Arizona (11 Wahlmänner), Georgia (16), Nevada (6) und Wisconsin (10). Vor diesem Hintergrund gehen Demokraten mit wahrscheinlichen 260 und Republikaner mit 235 Wahlmänner in das Votum. Für die Wahl zum Präsidenten werden 270 Wahlmänner benötigt.
Was ist das beste Alter für einen US-Präsidenten?
Eine repräsentative Umfrage des Pew Research Center hat US-Amerikaner befragt, was ihrer Meinung nach das beste Alter für einen US-Präsidenten sei. Dies sind die Ergebnisse:
| Alter des Präsidenten | Für __% US-Amerikaner das beste Präsidentenalter |
|---|---|
| 30er | 3% |
| 40er | 17% |
| 50er | 49% |
| 60er | 24% |
| älter als 70 | 3% |
Für eine relative Mehrheit der US-Amerikaner sollte der Hausherr von 1600 Pennsylvania Avenue zwischen 50 und 59 Jahre alt sein. Präsident Biden ist gegenwärtig 80 Jahre, sein größter Herausforderer Trump 77 Jahre alt.
Gruppierung No Labels beunruhigt Demokraten
Die Gruppierung No Labels versucht für einen Mittelweg zwischen den extremen Positionen beider großer Parteien zu werben. Bei einer ersten Veranstaltung im Saint Anselm College in Manchester, NH, stellte No Labels 30 politische Anliegen explizit vor. Beispielsweise sollen Abtreibungen eingeschränkt, aber nicht verboten werden oder erneuerbare Energien gefördert, aber kein Verbot von fossilen Brennstoffen geben.
An der Veranstaltung nahmen auch der demokratische U.S. Senator Joe Manchin und der einstige republikanische Gouverneur Jon Huntsman teil, die damit Spekulationen um eine gemeinsame Präsidentschaftskandidatur für No Labels anheizten. Sollte die Gruppierung einen Drittkandidaten in die kommende Präsidentschaftswahl entsenden, würde davon laut repräsentativen Umfragen der Quinnipiac University sowie von CNN/SSRS der Kandidat der Republikanischen Partei profitieren.

Bildquellen: Creative-Commons-Lizenzen (via Google); Canva.com; eigene Grafiken.
Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen und personenbezogenen Wörtern wird in der Regel die männliche Form genutzt. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.














