Wenn zwei sich streiten, freut sich (nicht) der Dritte

Seine Kritiker sahen in ihm eine aufbrausende, autoritäre Persönlichkeit. Dem Erfolg der Präsidentschaftswahlkampagne des Unternehmers und politischen Außenseiters trug dies jedoch keinen Abbruch. Mit seiner größtenteils selbst finanzierten Kampagne und den primären Wahlkampfthemen für eine starke US-amerikanische Wirtschaft zu sorgen sowie den Drogenhandel zu unterbinden wurde er von seinen zahlreichen Unterstützern als „Held des Volkes“ gefeiert.

Der texanische Unternehmer Ross Perot spielte im Präsidentschaftswahlkampf des Jahres 1992 scheinbar nach seinen eigenen Regeln. In jedem Bundesstaat stand Perot auf den Stimmzetteln – ein außergewöhnliches Unterfangen für einen Präsidentschaftskandidaten ohne Parteibuch.

Das Duell um das Weiße Haus, bei dem sich traditionell die Kandidaten der Demokratischen und Republikanischen Partei gegenüberstehen, wurde auf einmal zu einem Dreikampf. Perot mischte den Wahlkampf auf. Sogar für die TV-Debatten der Präsidentschaftskandidaten qualifizierte sich Perot. Auf einmal mussten sich Präsident George H.W. Bush und der Demokrat Bill Clinton ernsthaft mit einem Drittkandidaten messen.

Letztendlich erhielt Perot 18,97 Prozent aller abgegebenen Stimmen. So viel wie kein anderer unabhängiger Kandidat seit Theodore Roosevelt im Jahr 1912. Insgesamt bedeutete dies den dritten Rang bei der Präsidentschaftswahl, aus der Clinton als Sieger hervorging. In zwei Bundesstaaten kam Perot sogar als Zweiter ins Ziel: In Maine erreichte er 30 Prozent, in Utah 27 Prozent der Stimmen. Trotz diesen starken Abschneidens waren Perot jedoch keine Wahlmänner vergönnt.

Bis heute hat Ross Perot den darauffolgenden Präsidentschaftswahlkampagnen von Unabhängigen und Kandidaten kleinerer Parteien eine – zumindest auf dem ersten Blick – erhöhte Aufmerksamkeit gegeben. Es gibt eine Erwartungshaltung bei politischen Beobachtern und Medien, dass ein Drittkandidat der nächste Ross Perot werden könnte.

Im Jahr 2016 war die Ausgangslage für einen erfolgreichen Drittkandidaten optimal. Erstmals seit Beginn der Umfrageaufzeichnungen standen sich mit Hillary Clinton und Donald Trump zwei Präsidentschaftskandidaten gegenüber, die von der Bevölkerung mehrheitlich negativ gesehen wurden. In repräsentativen Umfragen profitierte von dieser Begebenheit monatelang der Kandidat der Libertarian Party, Gary Johnson. Landesweit erreichte Johnson eine Zustimmung von zehn Prozent – der Perot-Moment war zum Greifen nahe.

Zu den TV-Debatten wurde Johnson jedoch nicht eingeladen. Das Momentum konnte sich für den libertären Kandidaten somit nicht weiter entwickeln. Johnsons Kampagne wurde zudem zwischen dem stark polarisierenden Wahlkampf von Clinton und Trump zerrieben. Am Ende standen zwar für die Libertarian Party gute 3,28 Prozent zu Buche. An Perot sollte Johnsons Kandidatur jedoch bei weitem nicht heranreichen.

Im gegenwärtigen Präsidentschaftswahlkampf herrschte bislang weitestgehende Stille um Drittkandidaten. Howie Hawkins von den Grünen und Jo Jorgensen von der Libertarian Party laufen unter ferner liefen. Am 04. Juli 2020 bestimmte dann auf einmal doch noch ein Drittkandidat die Schlagzeilen – sogar weit über die USA hinaus: Kanye West ließ über Twitter verlautbaren, dass er Präsident der Vereinigten Staaten werden will.

Die Aufmerksamkeit war dem ursprünglich als Unterstützer von Präsident Trump bekannten Hip Hop Star gewiss. Diese steht jedoch dem tatsächlichen Einfluss von Wests Kandidatur auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl konträr gegenüber. Einerseits weist West im Gegensatz zu anderen erfolgreichen Kandidaturen politischer Außenseiter und Drittkandidaten kein Programm, keine tiefergehenden Ziele auf. Eine relevante politische Anhängerschaft kann er sich so nicht aufbauen.

Andererseits erklärte West seine Kandidatur zu einem sehr späten Zeitpunkt. In zahlreichen Bundesstaaten kann West nicht mehr auf den Stimmzetteln stehen, da für eine Wahlteilnahme die Registrierungsfrist schon abgelaufen ist. Explizit handelt es sich um 17 Bundesstaaten, bei denen sich ein Kandidat bis spätestens 30. Juli 2020 hätte registrieren müssen. Darunter sind unter anderem die wichtigen Swing States Florida und Michigan sowie der mit vielen Wahlmännern ausgestattete Staat New York.

Bislang steht Kanye West lediglich in Oklahoma auf dem Wahlzettel. Ein Staat, in dem die Republikanische Partei deutlich dominiert. Vor vier Jahren erhielt Trump in Oklahoma zwei Drittel aller abgegebenen Stimmen. Die Kandidatur von West wird auf das Resultat im November keinen Einfluss haben. Ob West noch in weiteren Staaten antreten kann, ist fraglich.

Denn die Hürden für eine Registrierung sind in der Regel hoch. Neben einem hohen finanziellen Beitrag müssen zahlreiche Unterschriften gesammelt werden. In Florida ist beispielsweise die Vorlage von 132.781 gültigen Unterschriften zur Wahlteilnahme notwendig.

Ein erfolgreiches Abschneiden benötigt zudem günstige politische Voraussetzungen, eine starke Persönlichkeit, finanzielle Ressourcen und eine Thematik, die bei der Wählerschaft verfängt. Auch im Jahr 2020 wird kein Drittkandidat an die einst vergleichsweise erfolgreiche Kampagne von Ross Perot anknüpfen können. Wenn sich Präsident Donald Trump und Joe Biden um das Weiße Haus streiten, freut sich kein Dritter.

 

#Blog1600Penn Update: Republikaner unterstützt Kandidat der Konkurrenz

#Blog1600Penn bringt euch über die wichtigsten Ereignisse rund um US-amerikanische Politik der vergangenen Wochen auf den aktuellen Stand:

Enthüllungen aus dem Weißen Haus?

Wie wird im Weißen Haus unter Präsident Trump wirklich gearbeitet? Der Journalist Bob Woodward will es offenbar genau wissen und hat mit „Fear: Trump in the White House“ ein weiteres Enthüllungsbuch veröffentlicht. Woodward deckte zuvor schon die Hintergründe der Watergate-Affäre auf.

„Weitere Informationen zu dem Buch“ (Amazon)

Des Weiteren hat  ein hochrangiger Verwaltungsbeamter des Weißen Hauses einen anonymen Gastbeitrag in der New York Times veröffentlicht, der von Widerstand gegenüber der Politik des US-Präsidenten innerhalb der eigenen Regierung schreibt.

„I Am Part of the Resistance Inside the Trump Administration“ (The New York Times)

Neuer House of Cards Trailer

Die beliebte Netflix-Serie House of Cards hat für die kommende Staffel einen Trailer veröffentlicht. Wie es mit Frank Underwood in dem Politthriller weitergeht, seht ihr hier:

USA stellen Zahlungen an UN-Palästinenserhilfswerk ein

Die Vereinigten Staaten haben ihre kompletten Zahlungen für das UN-Palästinenserhilfswerk eingestellt. Die USA wollen die „hoffnungslos fehlerbehaftete“ Organisation nicht weiter unterstützen.

„Washington stellt Zahlungen für UN-Palästinenserhilfswerk komplett ein“ (FAZ)

Paul unterstützt Johnson

Der republikanische Senator Rand Paul hat die Kandidatur von Gary Johnson (Libertarian Party) für den Sitz des Bundesstaates New Mexico im U.S. Senat unterstützt. Ideologisch stehen sich Paul und Johnson zwar nahe. Doch mit Mick Rich bewirbt sich auch ein republikanischer Parteikollege um den Senatssitz.

Einigung im Handelsstreit mit Mexiko

Die Vereinigten Staaten haben in ihrem Handelsstreit mit Mexiko eine Einigung erzielen können.

McCain verstorben

Der republikanische Senator und ehemalige Präsidentschaftskandidat John McCain ist nach einer schweren Krebserkrankung im Alter von 81 Jahren verstorben.

„John McCains Vermächtnis: Die Politik braucht dringend wieder Anstand“ (Welt)

Der ehemalige Vizepräsident Joe Biden hielt eine emotionale Abschiedsrede:

Auf Anfrage von John McCain persönlich hielten ebenso die Ex-US-Präsidenten George W. Bush und Barack Obama eine Abschiedsrede:

Russische Einflussnahme

Russland will weiterhin auch bei den US-Zwischenwahlen im November Einfluss nehmen. Laut Microsoft versuchte Russland eine Phishing-Attacke auf Büros des U.S. Senates und auf konservative Denkfabriken.

Des Weiteren löschte Facebook 652 falsche Profile, Seiten und Gruppen. Diese versuchten Fake News im sozialen Netzwerk zu verbreiten.

SS-Helfer abgeschoben

Die Vereinigten Staaten haben den 95-jährigen ehemaligen SS-Helfer Jakiw Palij nach Deutschland abgeschoben. Er gilt als der letzte noch in den USA lebende Shoa-Täter.

Türkei-Politik

Die Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Andrea Nahles, hat Wirtschaftshilfen für die Türkei ins Spiel gebracht. „1600 Pennsylvania“ äußert sich zu dieser Idee deutlich:

Maas plädiert für „Balancierte Partnerschaft“

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt eine neue US-Strategie vorgeschlagen. Der Beitrag ist hier nachzulesen: https://bit.ly/2MIZaZ3

Trump-Vertraute schuldig

Paul Manafort, einst für fünf Monate Wahlkampfmanager von Donald Trump, wurde von einer Geschworenenjury des Steuer- und Bankenbetrugs für schuldig gesprochen.

Nahezu zur gleichen Zeit hat sich der ehemalige Anwalt von Donald Trump, Michael Cohen, der Steuerhinterziehung, Falschaussage und illegalen Wahlkampffinanzierung für schuldig bekannt.

„The worst hour of Donald Trump’s presidency just happened“ (CNN)

Präsident Trump äußerte sich zu diesen Ereignissen in einem Interview bei Fox News:

Handelsstreit mit China

Der Handelsstreit zwischen den USA und China spitzt sich weiter zu. Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit wartet mit einer Einordnung der Ereignisse auf:


Leseempfehlungen

Exekutive
„Trump’s base may not like him, but they’re not about to ditch him“ (The Guardian)
„Die Geschichte vom armen Donny“ (Tages-Anzeiger)

Zwischenwahlen
„Progressive Demokraten auf der linken Überholspur?“ (Friedrich-Naumann-Stiftung)


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„1600 Pennsylvania“ wird von Politikwissenschaftler Kai-Uwe Hülss M.A. betrieben.
Ziel ist eine unaufgeregte und tiefgründige Berichterstattung
zur Politik des Weißen Hauses.

#Blog1600Penn-LIVETICKER: Entscheidung in den USA – Madam President oder Trumpsation?

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08:55 Uhr: Trump: „Wir werden jeden mit Respekt begegnen. Menschen wie Nationen. Wir wollen keine Konflikte!“

08:50 Trump spricht zu seinen Anhängern! „Sollten Respekt vor Hillary Clinton haben! Jetzt müssen wir alle zusammenarbeiten! Ich werde Präsident für alle Amerikaner sein, das ist das wichtigste!“

08:45: Pennsylvania bringt Trump endgültig über die magische Wahlmänneranzahl von 270.

08:42: Auch Arizona geht an Trump!

08:38: CLINTON GESTEHT NIEDERLAGE EIN! Mit einem Anruf hat Clinton ihren Konkurrenten Trump zum Wahlsieg gratuliert!

08:30 Uhr: Trump gewinnt Wisconsin. (Stand: Trump vs. Clinton 257:215)

08:05 Uhr: Clintons Wahlkampfmanager John Podesta spricht zu Hillarys Anhängern: „Geht nach Hause. Schlaft etwas!“ Hillary wird sich heute nicht mehr ihren Anhängern zeigen.

08:00 Uhr: Trump-Anhänger skandieren auf der Wahlparty: „Sperrt sie (Clinton) ein!“

07:42 Uhr: Trump gewinnt Alaska. (Stand: Trump vs. Clinton 247:215)

07:35 Uhr: Demokratischer Politikberater van Jones: „Demokratisches Establishment versteht nicht die Probleme der Bevölkerung!“

07:27 Uhr: Republikaner verteidigen die Mehrheit im Senat!

07:15 Uhr: Trump führt sogar vergleichsweise deutlich im „popular vote“ (landesweit).

07:10 Uhr: Utah geht an Trump. McMullin mit starken 23,5%. (Stand: Trump vs. Clinton 244:215)

07:08 Uhr: In Pennsylvania führt Trump mit 0,9 Prozentpunkten kurz vor Ende der Auszählung.

06:35 Uhr: Clinton siegt in Nevada. (Stand: Trump vs. Clinton 238:215)

06:25 Uhr: Einflussreicher Demokrat meldet sich zu Wort:

06:13 Uhr: Trump holt 81% bei evangelikalen Weißen!

06:08 Uhr: Iowa geht an Trump. (Stand: Trump vs. Clinton 238:209) 

05:50 Uhr: Trump siegt in Georgia. (Stand: Trump vs. Clinton 232:209)

05:40 Uhr: Clinton gewinnt den Bundesstaat Washington. (Stand: Trump vs. Clinton 216:209)

05:35 Uhr: Florida geht an Trump.(Stand: Trump vs. Clinton 216:197)

05:24 Uhr: Michigan, Wisconsin und New Hampshire werden die Wahl entscheiden. Wer hätte gedacht, dass gerade diese Staaten eine so entscheidende Rolle spielen? Staaten, welche Demokraten als sicher glaubten.

05:16 Uhr: Trump holt weiteren Wahlmann in Nebraska, Clinton in Oregon. (Stand: Trump vs. Clinton 187:197)

05:08 Uhr: Trump gewinnt North Carolina. (Stand: Trump vs. Clinton 186:190)

05:00 Uhr: Clinton gewinnt Kalifornien und Hawaii. Trump siegt in Idaho. (Stand: Trump vs. Clinton 171:190)

04:49 Uhr: Clinton gewinnt in Colorado. (Stand: Trump vs. Clinton 167:131)

04:39 Uhr: Clinton siegt in Virginia. Heimatstaat ihres VP-Kandidaten Kaine. (Stand: Trump vs. Clinton 167:122)

04:26 Uhr: Trump gewinnt Ohio. Republikaner konnten noch nie die Präsidentschaft ohne Ohio erobern! (Stand: Trump vs. Clinton 167 vs. 109)

04:15 Uhr: Clinton gewinnt New Mexico, Trump holt Missouri. (Stand: Trump vs. Clinton 149 vs. 109)

04:05 Uhr: US-Amerikanische Börse (Dow Future) verliert 500 Punkte! Mexikanischer Peso bricht ein!

04:00 Uhr: Trump siegt in Montana. (Stand: Trump vs. Clinton 139:104)

03:40 Uhr: Clinton gewinnt in Connecticut und Trump in Louisiana. (Stand: Trump vs. Clinton 136:104)

03:27 Uhr: Republikanischer Senator John McCain wiedergewählt!

03:12 Uhr: Trump gewinnt in Texas und Arkansas. (Stand: Trump vs. Clinton 128:97)

03:00 Uhr: Clinton siegt in New York. Trump gewinnt Kansas, Nebraska, North Dakota, South Dakota und Wyoming. (Stand: Trump vs. Clinton 84:97)

02:48 Uhr: Republikaner behalten Mehrheit im Repräsentantenhaus!

02:45 Uhr: In 15 Minuten schließen die Wahllokale in 14 Bundesstaaten.

02:30 Uhr: Trump gewinnt South Carolina und Alabama. (Stand: Trump vs. Clinton 66:68)

02:25 Uhr: Demokratin Duckworth gewinnt Senatssitz (Pickup), Republikaner Rubio wiedergewählt. Demokrat Blumenthal und van Hollen ebenso gewählt. Republikaner Lankford wiedergewählt.

02:15 Uhr: Nach 85% ausgezählter Stimmen (8 Millionen Wähler) zeichnet sich in Florida abermals ein sehr enges Rennen ab. Aktuell nahezu Gleichstand zwischen Trump und Clinton.

02:00 Uhr: Trump gewinnt in Oklahoma, Tennessee und Mississippi. 

Clinton siegt in Illinois, New Jersey, Massachusetts, Maryland, Rhode Island, Delaware und District of Columbia. (Stand: Trump vs. Clinton 48:68)

01:50 Uhr: In zehn Minuten schließen in 16 Bundesstaaten die Wahllokale.

01:40 Uhr: Republikaner Portman gewinnt Senatswahlkampf.

01:31 Uhr: Trump gewinnt West Virginia! (Stand: Trump vs. Clinton 24:3)

01:30 Uhr:Trump-Kuchen bei der Wahlparty des Republikaners angekommen

01:11 Uhr: Senatswahlkampf: Demokrat Leahy, Republikaner Paul und Scott gewinnen!

01:01 Uhr: Trump gewinnt Kentucky und Indiana! Clinton siegt in Vermont! (Stand: 19:3)

01:00 Uhr: In Georgia und Virginia haben nun die Wahllokale geschlossen.

00:45 Uhr: Wenig überraschend liegt Trump bei den Auszählungen in Kentucky und Indiana deutlich in Führung.

00:30 Uhr: Schießerei vor Wahllokal in Los Angeles.

00:25 Uhr: Laura und George W. Bush haben wohl weder für Trump noch für Clinton gestimmt.

00:10 Uhr: Die Wahlparty von Hillary Clinton wird im Jacob K. Javits Convention Center in NYC, inklusive einer gläsernen Decke, stattfinden. Donald Trumps Party steigt im New York Hilton in Manhattan.

23:55 Uhr: #Blog1600Penn-Korrespondentin berichtet von einer nervösen Stimmung vor dem #Trump Hotel in Washington D.C und in der gesamten Hauptstadt.

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23:40 Uhr: Laut einer repräsentativen CNN-Umfrage wünschen sich 38% der Wähler einen politischen Wandel. 61% sehen das Land auf einem falschen Weg.

23:25 Uhr: Robert Satiacum, potentieller demokratischer Wahlmann aus Washington, hat angekündigt nicht für Hillary Clinton zu stimmen. Die $ 1.000 Strafe würde er in Kauf nehmen.

23:10 Uhr: Wie korrekt sind Umfragen im digitalen Zeitalter? Lesenswerter Artikel von WIRED – es könnte einige Überraschungen geben. 

23:00 Uhr: Wann schließen wo die Wahllokale? Übersicht in der New York Times und folgende Grafik (US-amerikanische Zeitangabe; Deutschland +6h):

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22:45 Uhr: Der republikanische Senator und ehemalige Präsidentschaftskandidat Lindsey Graham hat Evan McMullin gewählt! Lest hierzu auch „Entscheiden Mormonen die Wahl?“

22:30 Uhr: Offizielle in Utah berichten von Problemen mit den Wahlmaschinen.

22:20 Uhr: Nach Obamas Hoffnungswahl im Jahr 2008 stehen die USA nun vor einer „Wahl ohne Hoffnung“. Lest hier den #Blog1600Penn-Kommentar zum Duell Clinton vs. Trump. 

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22:00 Uhr: Im eigentlich demokratischen Staat Michigan zeichnet sich möglicherweise eine hohe Wahlbeteiligung von weißen Arbeitern ab. Gute Nachrichten für Trump. In Nevada und Florida scheinen Hispanics überproportional zu wählen – gut für Team Clinton.

19:00 Uhr Wann stand in den vergangenen Jahren der Sieger fest? (US-amerikanische Zeit)

18:35 Uhr: Wie läuft eigentlich so eine US-Wahl ab? Lese hier den #Blog1600Penn-Artikel „Die #uswahl16 kurz erklärt“ und den HuffPost-Artikel „Wer wird US-Präsident? So funktionieren die Wahlen in Amerika“ von Ahmed Ağdaş.

18:00 Uhr: Hillary Clinton hat kurzfristig ihr geplantes Feuerwerk über New York City abgesagt.

17:45 Uhr: Schon vor dem Wahltag haben 40,7 Millionen US-Amerikaner ihre Stimme abgegeben.

17:30 Uhr: Trumps VP-Kandidat Mike Pence begeht den Wahltag entspannt mit einer Radtour.

17:00 Uhr: Rückblick. Neben Clinton und Trump versuchten auch diese Kandidaten in das Weiße Haus einzuziehen.


Livestream

 


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Stimmungsbarometer 11/2016: Clinton Favoritin

Das letzte Stimmungsbarometer vor der US-Präsidentschaftswahl 2016! Hillary Clinton geht als Favoritin in die Wahlnacht. Donald Trump hingegen konnte zuletzt wieder aufholen und liegt in Lauerstellung.

Die Grundlage für die Umfragewerte im #Blog1600Penn-Stimmungsbarometer 11/2016 sind die durchschnittlichen Umfragewerte von Real Clear Politics für den Zeitraum zwischen dem 30.10. und 05.11.2016. Alle Angaben in Prozent und ohne Gewähr.


DER HAUPTWAHLKAMPF – NATIONALE UMFRAGEN

Nationale Umfrage zu einem Duell
Hillary Clinton vs. Donald Trump exklusive Drittkandidaten
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Nationale Umfrage zu einem Duell
Hillary Clinton vs. Donald Trump inklusive Drittkandidaten11n4

Wahlmännerprognose bei einem Duell Hillary Clinton vs. Donald Trumpblog1600penn


DER HAUPTWAHLKAMPF – UMFRAGEN IN WICHTIGEN STAATEN

FLORIDA11florida

GEORGIA11georgia

IOWA11iowa

NORTH CAROLINA11nc

NEVADA11nev

OHIO11ohio

PENNSYLVANIA11penn

UTAH11utah


DER HAUPTWAHLKAMPF – BELIEBTHEITSWERTE

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DONALD TRUMP11trumpbeliebt


DER KONGRESSWAHLKAMPF

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Entscheiden Mormonen die Wahl?

Wir befinden uns im Jahre 2016 nach Christus. Alle US-Bundesstaaten entscheiden sich bei der Präsidentschaftswahl entweder für Hillary Clinton oder Donald Trump. Alle Staaten? Nein! Ein von unbeugsamen Mormonen bevölkerter Staat leistet Widerstand.

Die Rede ist von Utah. Im Heimatstaat der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ gehören 70% der Wählerschaft der Glaubensgemeinschaft des Mormonentums an. Durch konservative Werte und Moralvorstellungen wird in Utah bei Präsidentschaftswahlen traditionell republikanisch gewählt. Eigentlich.

Im verrückten Wahlkampf des Jahres 2016 wird nämlich auch die Treue der Mormonen zur republikanischen Partei auf die Probe gestellt. Können sich Utahs Bewohner durchringen für einen Präsidentschaftskandidaten zu stimmen, der mit sexistischen und minderheitenverletzenden Bemerkungen auffiel und zudem konservative Werte wenig glaubhaft vertritt?

McMullins mitfühlender Konservatismus

Die Zwickmühle könnte in Form von Drittkandidat und Speerspitze der Never-Trump-Bewegung Evan McMullin aufgelöst werden. Der ehemalige CIA-Agent hat sich in den vergangenen Wochen als wählbare Alternative in Utah etabliert.

Mindy Finn

Mindy Finn

Kein Wunder, vertritt McMullin als aktiv praktizierender Mormone glaubwürdig konservative Werte. Gemeinsam mit seiner Vizepräsidentschaftskandidatin Mindy Finn, eine ehemalige Beraterin der GOP, tritt McMullin für das Leben, Freihandel und eine aktivere Außenpolitik ein.

Mit Kritik am Establishment der republikanischen Partei hält McMullin ebenso nicht zurück. Das Festhalten an Präsidentschaftskandidat Trump ist für den ehemaligen nationalen Sicherheitsberater im Auswärtigen Ausschuss des Repräsentantenhauses nicht nachvollziehbar.

Folgerichtig fordert McMullin eine tiefgreifende Reform der GOP, die sich jedoch „über eine ganze Generation hinziehen könnte“. Impulse will McMullin mit einer durch ihn gestarteten neuen konservativen Bewegung setzen. Konservatismus solle sich für alle Personen, auch Muslime und Einwanderer, einsetzen, so der Drittkandidat.

GEWINNT EIN DRITTKANDIDAT DEN BUNDESSTAAT UTAH?
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Obwohl McMullin nur in elf Bundesstaaten auf dem Wahlzettel steht, könnte er zum erfolgreichsten Drittkandidaten avancieren. Der libertäre Gary Johnson liegt zwar in nationalen Umfragen zwischen fünf und neun Prozent sowie in einzelnen Staaten deutlich im zweistelligen Bereich. Doch der Gewinn von Wahlmännerstimmen ist für Johnson außer Reichweite.

McMullin hingegen liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen in seinem Heimatstaat Utah. Im RCP-Durschnitt liegt der 40-Jährige mit 25,7% auf dem zweiten Rang hinter Trump mit 31,3%. Die neuesten Umfragen führt McMullin sogar schon an.

Zudem wird McMullin inoffiziell vom ehemaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten und Glaubensbruder Mitt Romney unterstützt. Team Romney hat der Kandidatur von McMullin interne Spender- und Unterstützerlisten zukommen lassen.

Der Wahlausgang in Utah könnte – theoretisch – auch die gesamte Präsidentschaftswahl beeinflussen. Ein Sieg von McMullin würde es Trump unmöglich machen, die benötigte Wahlmännermehrheit von 270 Stimmen zu erreichen.

Selbst eine Mehrheit von Clinton wäre dann nicht mehr selbstverständlich – vorausgesetzt Trump schneidet in Swing States besser ab, als aktuelle Umfragen aufzeigen. Die US-Präsidentschaftswahl 2016 hält noch so einige Überraschungen parat. Vielleicht entscheidet am Ende sogar die Glaubensgruppe der Mormonen die Wahl.


Dieser Artikel erschien auch bei The Huffington Post Deutschland

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Bildquellen: facebook.com/mcmullinforpresident/