Mitt Romney galt im Präsidentschaftswahlkampf 2012 als wenig einfühlsamer, kalter Geschäftemacher. „Kandidat ohne Eigenschaften“ titulierte gar die Süddeutsche Zeitung. Zwar steigt Romney im Jahr 2016 nicht wieder in das Rennen um das Weiße Haus ein. Dafür jedoch eine mitfühlendere Version des gläubigen Mormonen: Carly Fiorina.
Die gelernte Wirtschaftswissenschaftlerin konnte einen MBA am renommierten MIT erwerben. Fiorina kommt folglich, wie schon Romney, aus der Wirtschaft. Zwischen 1999 und 2005 war sie Chefin von Hewlett-Packard – mit einer fragwürdigen Bilanz. Dementsprechend war Fiorina maßgeblich an der Fusion zwischen HP und Compaq beteiligt, welche als Fehlentscheidung gilt.
Auch hat sie der Abbau von cirka 30.000 Stellen pünktlich zu ihrem Präsidentschaftsvorwahlkampf eingeholt. Auf Grund der Tatsache, dass Fiorina die Website carlyfiorina.org nicht registrierte, wird diese nun von einer dritten Person betrieben – um auf eben jene Entlassungen unter Fiorina aufmerksam zu machen.
Die 60-jährige Carly Fiorina gewann somit gleich zu Beginn ihrer Kampagne an Aufmerksamkeit, wenngleich wenig Positive. Ebenso musste sie sich ihren Wahlkampfstart mit gleich zwei weiteren republikanischen Kandidaten teilen: Dr. Ben Carson und Mike Huckabee verkündeten ebenfalls zu Beginn der KW 19 ihre Bewerbungen.
Ein schlechter Beginn also für Fiorina, die derzeit ohnehin unter ferner liefen bei Umfragen zur republikanischen Präsidentschaftskandidatur läuft. Dabei zeichnet sie sich bei Republikanern dadurch aus, dass Hillary Clinton bei einem möglichen – aber eher unwahrscheinlichen – Zweikampf mit ihr um 1600 Pennsylvania die Genderkarte nicht spielen könnte. Mit Kritik an der Clinton-Dynastie hält sich Fiorina somit auch nicht zurück.
Fiorina will des Weiteren damit Punkten, dass sie nicht aus dem eingesessenen Politikbetrieb stammt. Politisch ist die einstige Beraterin von John McCain im 2008er Wahlkampf als sozialkonservativ zu verorten. Fiorina kritisiert Obamas Gesundheitsreform, eine liberale Klimapolitik und Netzneutralität.
Alles andere als eine zweite politische Niederlage, 2010 verlor Fiorina die Senatswahl gegen Barbara Boxer (D) in Kalifornien, wäre für die scharfzüngige und streitlustige Texanerin eine Überraschung.
Erster Wahlwerbespot:
Website: www.carlyforpresident.com
Facebook: facebook.com/CarlyFiorina?fref=ts
Twitter: twitter.com/CarlyFiorina
9 Gedanken zu “KANDIDATUR VERKÜNDET: Carly FIORINA (R)”