Die Vorwahlen – 26. April: Fünf Vorwahlen, fünf Trump-Siege

Hillary Clinton und Donald Trump wurden ihren Favoritenrollen bei den Vorwahlen vom 26. April  mehr als gerecht. Mit größtenteils deutlichen Siegen liegen die in ihren jeweiligen Parteien führenden Kandidaten weiterhin unangefochten in Front.

Für Trump bleibt somit nach wie vor die Möglichkeit bestehen, eine für die Nominierung benötigte absolute Mehrheit zu erreichen. Gleichwohl wird es für den New Yorker nicht einfacher werden, da die kommenden Vorwahlen aufgrund der Sozialstruktur der Wählerschaft seinen Herausforderern mehr liegen dürften, als die Staaten im Nordosten des Landes.

Zudem haben Ted Cruz und John Kasich beschlossen ihre Wahlkämpfe zu koordinieren. In Indiana (Vorwahl am 3. Mai) hat Cruz die besseren Erfolgsaussichten, so dass Kasich im Hoosier-State keinen Wahlkampf betreiben wird. Währenddessen konzentriert sich die Kampagne von Kasich auf die Staaten New Mexico und Oregon.

Diese Koordination wurde vom republikanischen Establishment schon seit längerem gefordert. Die lose Zusammenarbeit erfolgt spät – vielleicht zu spät um Donald Trump die absolute Delegiertenmehrheit zu verwehren.

Unterdessen lässt Hillary Clinton keine Zweifel mehr aufkommen, dass sie zur Kandidatin der demokratischen Partei nominiert wird. Mit vier weiteren Siegen hat sie nicht nur ihren Vorsprung auf Bernie Sanders weiter ausgebaut. Auch rechnerisch hat der 74-jährige Senator aus Vermont nahezu keine Chance mehr auf einen erfolgreichen Vorwahlausgang seinerseits.

ERGÄNZUNG 27.04.16, 19:50 Uhr: Sollte Ted Cruz zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten nominiert werden, wird Carly Fiorina seine Vizepräsidentschaftskandidatin!


Alle Ergebnisse der demokratischen Vorwahlen vom 26. April findest du hier…

Und die Ergebnisse der republikanischen Vorwahlen vom 26. April sind hier einsehbar…


Die republikanische Suche nach dem „Weißen Ritter“

Seit der Vorwahl in New York steht fest, dass nach John Kasich auch Ted Cruz keine Chance mehr hat im ersten Wahlgang beim Nominierungsparteitag der Republikaner gewählt zu werden.

Einzig Donald Trump bleibt diese Hoffnung. Doch selbst für den Immobilienmogul wird es schwierig die absolute Delegiertenmehrheit, die bei 1.237 Stimmen liegt und für die Nominierung notwendig ist, zu erreichen. Bei den verbleibenden Vorwahlen müsste Trump 58% der noch zu verteilenden Delegierten gewinnen, um sicher nominiert zu werden.

Der Vorwahlkampf tritt in die Endphase und bei Republikanern ist der Wahlausgang nahezu genauso offen wie noch vor einigen Monaten. Der republikanische Nominierungsprozess könnte noch für so einige Schlagzeilen sorgen.

Denn das republikanische Wahlrecht besagt, dass die meisten gewählten Delegierten ab einem möglichen zweiten Wahlgang nicht mehr an ihre jeweiligen Kandidaten gebunden sind. Dies bedeutet, dass ein Delegierter, der beispielsweise von den Wählern dazu berufen wurde für Trump zu stimmen, ab einem zweiten Wahlgang nicht mehr an den Willen des Souveräns gebunden ist.

Bleibt Trump mehr als 100 Delegierte von der absoluten Mehrheit entfernt, wird es für den New Yorker sehr schwierig werden, die republikanische Vorwahl zu gewinnen. Der Nominierungsparteitag könnte sich sodann lange und mit vielen Grabenkämpfen hinziehen.

Das republikanische Parteiestablishment bereitet sich seit Wochen auf diese Szenerie vor und diskutiert intensiv potentielle Kandidaten, welche die Grand Old Party aus der Misere befreien könnten. Denn selbst Personen, die nicht im Vorwahlkampf angetreten sind, könnten aus dem Parteitag als Präsidentschaftskandidaten hervortreten!

#Blog1600Penn stellt euch mögliche Retter der republikanischen Partei, in den USA oftmals auch als „Weiße Ritter“ tituliert, vor:

Paul Ryan

Mit erst 46 Jahren verkörpert Paul Ryan die Zukunft der Republikaner. 2012 zog er unter Romney als Vizepräsidentschaftskandidat in den Wahlkampf, knapp vier Jahre später wurde er zum Sprecher des Repräsentantenhauses gewählt. Ryan ist mittlerweile nicht nur der mächtigste Republikaner. Er hat sich mit seiner besonnenen Art auch viel Respekt bei seinen Kollegen, selbst bei Demokraten, erworben.

Forderungen nach einer Präsidentschaftskandidatur hat Ryan mehrmals deutlich zurückgewiesen. Doch ob er bei einem möglichen chaotischen Parteitag eine Kandidatur ablehnen kann, wenn die Partei ihn in größter Not ruft?

Condoleezza Rice

Die ehemalige Außenministerin unter George W. Bush genießt in der Partei hohes Ansehen. Seit 2008 wird mit ihr schon eine Präsidentschaftskandidatur in Verbindung gebracht – bislang lehnte die 61-jährige jedoch ab. Die Professorin der Politikwissenschaft lehrt derzeit an der Stanford University.

Mitt Romney

Obamas Herausforderer von 2012 hat sich klar gegen eine Nominierung von Trump ausgesprochen. Mit einer starken Rede zur Lage der Vorwahlen legte Romney eine Leidenschaft an den Tag, die ihm noch im 2012er Wahlkampf gefehlt hatte. Knapp vier Jahre nach seiner Kandidatur ist Romney in seiner Partei geachteter denn je. Zudem wird seine politische Ausrichtung in diesem Vorwahlkampf bei Republikanern sehnlichst vermisst.

George H. Bush

Selbst der 41. US-Präsident wurde in US-Medien schon als möglicher Retter genannt. Da Bush Senior nach nur einer Amtsperiode abgewählt wurde, wäre eine weitere Amtszeit laut Verfassung durchaus möglich. Mit 91 Jahren sicherlich keine ernstgemeinte Alternative.

Bei allen Alternativkandidaten hätte bei einem umkämpften Nominierungsparteitag Ted Cruz die besten Erfolgsaussichten. Cruz‘ Kampagne ist die am besten organisierte, welche schon jetzt um die Unterstützung der – bis dato noch gebundenen – Delegierten wirbt.

Immerhin würde Cruz eine Nominierung von Trump verhindern. Doch der Senator ist bei seinen Kollegen und beim Establishment nahezu genauso unbeliebt wie der Immoblienmogul. Mit einer Nominierung von Cruz hätten Republikaner ihren Ritter gefunden. Einen schwarzen Ritter.


 

Stimmungsbarometer 04/2016: Showdown in New York

Nächste Station im Vorwahlkampf: New York! Für Hillary Clinton (ehemals New Yorker Senatorin), Bernie Sanders (in Brooklyn geboren) und Donald Trump ist damit auch eine Rückkehr in ihre – politische – Heimat verbunden. #Blog1600Penn beantwortet euch die Frage, welche Kandidaten als Favoriten in die Vorwahl im Empire State gehen.

Die Grundlage für das Stimmungsbarometer 04/2016 sind die durchschnittlichen Umfragewerte von Real Clear Politics für den Zeitraum zwischen dem 04.04. und 15.04.2016. Alle Angaben in Prozent und ohne Gewähr.


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Nach einer Vielzahl von Niederlagen ist die Vorwahl in New York für Hillary Clinton von beutendem Ausmaß. Ob die ehemalige New Yorker Senatorin ihren politischen Heimvorteil nutzen und ihren Delegiertenvorsprung zementieren kann?

VORWAHL New York – 291 Delegierte

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Donald Trump führt die Umfragen zur Vorwahl in seinem Heimatstaat klar an. Erreicht er am Wahlabend tatsächlich eine absolute Mehrheit in New York, werden ihm alle 95 Delegierte gutgeschrieben.

VORWAHL New York – 95 Delegierte NYGOP

Am Donnerstag kam es zu einer weiteren TV-Debatte der beiden demokratischen Kandidaten. CNN zeigt die Höhepunkte:
http://www.youtube.com/watch?v=qi–wJ7KAtc

Des Weiteren war Ted Cruz zu Gast in der Late-Night-Show von Jimmy Fallon – und telefonierte mit Donald Trump:
http://www.youtube.com/watch?v=sU7LmmyQHRc


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Die Vorwahlen – Wisconsin: Verfolgersiege im Käsestaat

Wisconsin ist anders. Bei Spielen des hiesigen NFL-Teams tragen die Zuschauer Hüte in Käseform, der amtierende Gouverneur Scott Walker musste sich dreimal in vier Jahren zur Wahl stellen und die Polarisierung zwischen Demokraten und Republikanern ist noch ausgeprägter als in den meisten anderen Staaten.

Folglich ist es kaum verwunderlich, dass bei den Vorwahlen die Kandidaten der beiden politischen Extreme America’s Dairyland für sich entscheiden konnten. Bernie Sanders und Ted Cruz setzen damit ihre jeweiligen beiden führenden Konkurrenten, Hillary Clinton und Donald Trump, weiter unter Druck.

Sanders hat einen Lauf

Mit Wisconsin gewinnt Bernie Sanders schon die sechste der vergangenen sieben Vorwahlen. Sanders, der zwar weiterhin nur wenige Delegierte aufholen kann, hat einen Lauf. Neben seiner Erfolgswelle hat er zudem alleine im März 15 Millionen Dollar mehr an Spenden einsammeln können als Hillary Clinton.

Dennoch bleibt Clinton die uneingeschränkte Favoritin auf die demokratische Nominierung. Denn insbesondere in den delegiertenreichen Vorwahlen in New York, Pennsylvania, Kalifornien und New Jersey müsste Sanders die Wahlen mit je 60% der Stimmen gewinnen, um zu Clinton aufschließen zu können.

Trumps Niederlage mit möglichen Konsequenzen

Bei den Republikanern wird eine Verlängerung der Vorwahlen immer wahrscheinlicher. Mit dem Sieg von Ted Cruz in Wisconsin wird eine absolute Delegiertenmehrheit, welche für die Nominierung nötig ist, für Donald Trump immer unrealistischer.

Sollte dies eintreten, wird der republikanische Präsidentschaftskandidat erst am Parteitag in mehreren Wahlgängen gewählt. Nach dem ersten Wahlgang sind die meisten Delegierten nicht mehr an ihre Kandidaten gebunden und könnten sich für einen Kandidaten ihrer Wahl frei entscheiden.

Die Spannung wird allen Wahlkampfinteressierten also noch länger erhalten bleiben. Denn auch dieser Präsidentschaftswahlkampf ist anders.

BS Cruz

Wahlkampf mit Homer

Nach einer Vielzahl von Wahlen im Februar und März hält der Vorwahlkampf für einen kurzen Moment inne. Bevor die nächsten Vorwahlen in Wisconsin am 5. April abgehalten werden, bleibt somit Zeit auf humorvolle Aspekte des Wahlkampfes zu blicken.

#Blog1600Penn hat eine kleine Auswahl von lustigen Videos rund um die US-Präsidentschaftswahl der vergangenen Wochen zusammengestellt. Viel Spaß damit!

Die Präsidentschaftskandidaten im Simpsons-Format – alleine auf YouTube wurde dieses Video schon 1,4 Millionen mal angeschaut:

Im April startet die neueste Staffel von Game of Thrones, eine der beliebtesten TV-Serien aller Zeiten. Ob Donald Trump diesmal auch mitspielt?

Stephen Colbert philosophiert über die Vorwahlen (ab Min 2:30):

Jimmy Kimmel hat neue Wahlslogans für Hillary Clinton erfunden:
http://www.youtube.com/watch?v=S1Reu_W71_A

Chris Christie unterstützt nun offiziell Donald Trump. So ganz wohl scheint sich der Gouverneur von New Jersey mit dieser Entscheidung jedoch nicht zu fühlen: