Der 118. U.S. Kongress

In den nächsten beiden Jahren muss sich Präsident Joe Biden mit einem divided government arrangieren. Die Republikanische Partei kontrolliert bekanntlich, zumindest formal, das U.S. Repräsentantenhaus. Demokraten wiederum stellen eine knappe Mehrheit im U.S. Senat.

Doch wie setzen sich die 100 U.S. Senatoren sowie 435 Abgeordnete des U.S. Repräsentantenhauses abseits von Parteizugehörigkeit zusammen? Der folgende Beitrag informiert über die Altersstruktur, die Geschlechterverteilung, Minderheitenrepräsentation sowie über die Religionszugehörigkeit der 535 Kongressmitglieder.

Nur zweimal gab es einen höheren Altersdurchschnitt

Im Durchschnitt sind die Mitglieder des 118. U.S. Kongresses laut einer Erhebung von NBC News in Kooperation mit dem United States Project ein halbes Jahr jünger als in der vorherigen Legislaturperiode. Dennoch lag der Altersdurchschnitt in nur zwei vorherigen Legislaturperioden höher.

Explizit beträgt der Altersdurchschnitt der U.S. Senatoren 63,9 Jahre. Die älteste U.S. Senatorin ist die kalifornische Demokratin Dianne Feinstein mit 89 Jahren. Der jüngste U.S. Senator ist der Demokrat Jon Ossoff aus Georgia mit 35 Jahren. In den vergangenen vier Jahrzehnten stieg der Altersdurchschnitt bei U.S. Senatoren um zwölf Jahre.

Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung liegt der Altersdurchschnitt bei 38,8 Jahren.

U.S. Census Bureau

Abgeordnete des U.S. Repräsentantenhauses sind mit 57,5 Jahren im Durchschnitt jünger als ihre Kollegen im U.S. Senat. Die älteste Abgeordnete ist Grace Napolitano, Demokratin aus Kalifornien, mit 86 Jahren. Der Demokrat Maxwell Frost, ebenso aus Kalifornien, ist mit 25 Jahren der jüngste Abgeordnete. Es ist zudem das Mindestalter, um in das U.S. Repräsentantenhaus gewählt zu werden. Der Altersdurchschnitt der Mitglieder des U.S. Repräsentantenhauses stieg seit dem Jahr 1980 um neun Jahre.

Kongress so weiblich wie noch nie

Laut dem Pew Research Center sind 28 Prozent aller Kongressmitglieder weiblich. Dies ist ein Anstieg um 59 Prozent seit dem 112. U.S. Kongress. In absoluten Zahlen ausgedrückt wurden 153 Politikerinnen in den 118. U.S. Kongress gewählt. Davon gehören 128 Frauen dem U.S. Repräsentantenhaus an, ein Anteil von 29 Prozent aller Abgeordneten in dieser Kongresskammer. 25 Frauen repräsentieren ihren jeweiligen Bundesstaat im U.S. Senat.

Minderheiten stärker vertreten

In der laufenden Legislaturperiode sind auch Minderheiten so stark vertreten wie noch nie. 133 U.S. Senatoren und Abgeordnete des U.S. Repräsentantenhauses gehören afroamerikanischen, hispanischen, asiatisch-amerikanischen Minderheiten oder der Gruppe der Ur-Einwohner an. Afroamerikaner sind darunter mit 60 Abgeordneten, gefolgt von 54 Hispanics, die größte Kohorte. 13 Mitglieder des U.S. Kongresses gehören wiederum der LGBTQ-Community an.

Christen und Juden überproportional im U.S. Kongress vertreten

63 Prozent der US-Amerikaner gehören laut einer weiteren Erhebung des Pew Research Center dem christlichen Glauben an. 87,8 Prozent aller Kongressmitglieder wiederum sind Christen und damit überrepräsentiert. Protestanten sind mit einem Anteil von 56,7 Prozent aller Parlamentarier die stärkste christliche Glaubensgemeinschaft (in der Gesamtbevölkerung beträgt dieser Anteil 40 Prozent), darunter 12,5 Prozent Baptisten (11 Prozent) und 5,8 Prozent Methodisten (4 Prozent).

27,7 Prozent der Parlamentarier des 118. U.S. Kongresses sind Katholiken (21 Prozent). Mit Joe Biden haben die USA zudem zum erst zweiten Mal in ihrer Geschichte einen Präsidenten mit katholischer Konfession. Neun Prozent sind Mormonen (2 Prozent). U.S. Senator Mitt Romney ist der bekannteste Vertreter dieser vor allem in Utah weit verbreiteten Glaubensgruppe.

Neben den Christen sind auch Juden mit einem Anteil von 6,2 Prozent aller Kongressmitglieder überrepräsentiert. Lediglich zwei Prozent aller US-Amerikaner gehören dem Judentum an. Des Weiteren sind 0,6 Prozent der Parlamentarier Muslime und 0,4 Prozent Buddhisten (jeweils 1 Prozent in der Bevölkerung).

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