Todesspiel. Donald Trump und Kim Jong Un riskieren den Atomkrieg. (Der Spiegel)
Trump und der Erstschlag. (Die Zeit)
Trumps diplomatisches Geschick entspricht dem eines Nashorns. (Der neue Tag)
Mit den Schlagzeilen zur Strategie von Präsident Trump bezüglich des Konfliktes auf der koranischen Halbinsel ließe sich ein Buch füllen. Es wäre ein interessantes Anschauungsmaterial zur Aufgeregtheit heutiger Berichterstattung. Auf der Jagd nach „Gefällt mir“ Klicks ist jede Dramatisierung recht.
Der von manchen Medien schon nahezu herbeigesehnte Atomkrieg fällt jedoch zunächst aus. In einem persönlich verfassten Brief, der von einer südkoreanischen Delegation überbracht wurde, lud Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un den US-Präsidenten zu Gesprächen ein. Trump nahm mit der Bedingung keiner weiteren nordkoreanischen Raketentests an.
Ein historisches Ereignis, wäre dies doch das erste Aufeinandertreffen eines nordkoreanischen Staatschefs mit einem amtierenden US-Präsidenten. Rhetorisch oftmals ein Bulldozer hat Trump im Nordkorea-Konflikt schon jetzt mehr erreicht als sein sprachgewandter Vorgänger.
Obama hatte Größe, Trump hat sie nicht. (Frankfurter Rundschau)

Schon 2017 sprach im #Blog1600Penn-Interview Rüdiger Frank davon, dass Nordkorea zu Gesprächen bereit sei.
Trump handelt offensichtlich nach der Anleitung von Reagan und Kennedy. Die Strategie der Stärke in Form von drastischen Sanktionen und Drohgebärden scheint sich zunächst auszuzahlen. Hinzu kommt die Beteiligung einer südkoreanischen Regierung, welche die Gesprächskanäle immer versucht hat offenzuhalten.
Gleichwohl ist die Annäherung mit Vorsicht zu genießen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Nordkorea lediglich versucht Zeit zu gewinnen. Sei es für den Bombenbau oder um das Einwerben von monetären Mitteln.
Folgerichtig hält die US-Administration den Druck auf das Kim-Regime weiterhin aufrecht. Noch ist nichts erreicht, ein Treffen der beiden Staatschefs, zudem mit nachhaltigen Ergebnissen, hat noch nicht stattgefunden. Doch es deutet sich für den Moment eine positive Trendwende an. Die Hoffnung auf eine friedvollere koreanische Halbinsel hat neue Nahrung erhalten.