Stimmungsbarometer 10/2015: Clinton schafft die Trendwende

Keine Frage, für Hillary Clinton war der Oktober der bislang erfolgreichste Monat ihrer Wahlkampagne. Zunächst konnte HRC bei der ersten demokratischen TV-Debatte punkten, dann erfreute sie sich zweier Konkurrenten weniger – Jim Webb und Lincoln Chafee zogen ihre Kandidaturen zurück. Vizepräsident Joe Biden gab zudem bekannt, erst gar nicht in den Vorwahlkampf einzusteigen. Den Benghazi-Untersuchungsausschuss überstand Clinton ebenso ohne großen Schaden. Diese Entwicklung spiegelt sich folgerichtig auch in den neuesten Umfragen wider.

Die Grundlage für das Stimmungsbarometer 10/15 sind die durchschnittlichen Umfragewerte von Real Clear Politics für den Zeitraum zwischen dem 10.10. und 25.10.2015. Alle Angaben in Prozent und ohne Gewähr. (Grün/ Rot = Zum vorherigen Stimmungsbarometer an Prozentpunkten gewonnen/ verloren)


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Hillary Clinton hat die Trendwende geschafft und baut ihren Vorsprung in nationalen Umfragen auf Bernie Sanders erstmals wieder aus.

NATIONAL

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VORWAHL IOWA – TOP 3

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VORWAHL NEW HAMPSHIRE – TOP 3

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REPUBLIKANER

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Bei den Republikanern konnte Dr. Ben Carson seinen Rückstand in nationalen Umfragen auf Donald Trump verringern. In der letzten CBS-Umfrage kann Dr. Carson sogar vier Prozentpunkte mehr auf seinem Konto verbuchen, als Trump. Die Vorwahl in Iowa führt Dr. Carson erstmals an.

Die Verliererin des Monats ist Carly Fiorina, die sechs Prozentpunkte im Vergleich zum letzten Stimmungsbarometer verloren hat.

NATIONAL

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VORWAHL IOWA – TOP 3

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VORWAHL NEW HAMPSHIRE – TOP 3

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GENERAL ELECTION – HILLARY CLINTON VS. TOP 3 DER GOP

Bei möglichen Duellen in der general election zwischen Hillary Clinton und den derzeit in nationalen Umfragen führenden Republikanern sieht es weiterhin nach einem engen Rennen aus – sieht man vom Vergleich zwischen Dr. Carson und HRC ab.

Nachfolgend der Vergleich zwischen Hillary und den derzeit führenden Republikanern:

CLINTON VS. TRUMP

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CLINTON VS. DR. CARSON

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CLINTON VS. Rubio

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#DEMDEBATE: HILLARY OHNE KONKURRENZ

In Kooperation mit Bildmaterial von CNN International

In Kooperation mit Bildmaterial von CNN International

15,3 Millionen US-Amerikaner verfolgten die erste Debatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber. Ein weiterer Rekordwert für den ausrichtenden Fernsehsender CNN. Noch nie zuvor haben so viele Menschen einer demokratischen Vorwahldebatte beigewohnt.

Selbst die Premiere der ersten Episode der sechsten Staffel von „The Walking Dead“ konnte vergangenen Sonntag diese Quote nicht überbieten. Es ist nicht zu übersehen: Der Vorwahlkampf nimmt immer mehr an Fahrt auf. Kein Wunder, verlor die einst schon sicher geglaubte demokratische Kandidatin Hillary Clinton in den Wochen vor der Debatte an Zustimmung.

Clinton greift Sanders an

Folglich lag die Aufmerksamkeit bei Hillary Clinton und ihrem – derzeit alleinigen – Konkurrenten Bernie Sanders. Der unabhängige 74-jährige Senator brachte in gewohnter Manier seine Kritik am „Kasino-Kapitalismus“ und der Einkommensungleichheit vor. Angriffe auf seine Konkurrenten ließ er – wie üblich – aus.

Dabei hätte sich schon alleine eine politische Auseinandersetzung mit Clintons Authentizität angeboten. So hat sich Clinton erst gegen die Keystone XL Pipeline ausgesprochen, obwohl sie diese als Außenministerin noch unterstützt hatte. Eine ähnliche Kehrtwende vollzog Clinton bei den Rechten für die LGBT-Community, die sie mittlerweile unterstützt.

So kam es, wie es kommen musste: Nicht der Herausforderer griff die derzeit in nationalen Umfragen führende Demokratin an, sondern Hillary nahm sich Bernie vor. Mit smarten Attacken in den Bereichen soziale Sicherung („Wir sind nicht Dänemark!“), der Waffengesetzgebung („Ich fand das Gesetz nicht kompliziert!“/ Sanders stimmte als Senator mehrmals im Sinne der Waffenlobby) und des Kapitalismus („Zum Kapitalismus gehören auch kleine Unternehmen!“) punktete Clinton gegenüber Sanders. Bernie hatte dem wenig entgegenzusetzen.

Unerwartete Schützenhilfe

Den Satz des Abends verkündete dennoch Sanders: „Die Amerikaner haben es satt immer über ihre [Clintons] eMails zu reden!“ Hillary erwiderte diese überraschende Unterstützung mit lautem Lachen und gab zum Dank Bernie die Hand. Ein paradoxes Ereignis. Die eMail-Affäre dürfte im demokratischen Vorwahlkampf – zunächst – von der Tagesordnung gestrichen sein.

Drei „Untote“

Neben der in der Mitte stehenden Hillary Clinton und Bernie Sanders (links neben ihr) standen noch drei weitere Kandidaten auf der Bühne im Wynn Hotel in Las Vegas: Der ehemalige Gouverneur von Maryland, Martin O’Malley, Ex-US-Senator und Vietnam-Veteran Jim Webb sowie Lincoln Chafee, einst Gouverneur von Rhode Island.

Insbesondere Webb und Chafee schienen wie aus der Zeit gefallen zu sein. Ihre wenige Redezeit nutzten sie für kaum tiefgehende Aussagen und stellten einmal mehr unter Beweis, warum sie in aktuellen nationalen Umfragen bei nicht einmal einem Prozent stehen. Clinton ignorierte die beiden sogar weitestgehend.

Demokraten ohne (Aus-)Wahl

Nach diesem Debattenabend wurde den Demokraten – einmal mehr – vor Augen gehalten, dass es zu einer Wahl von Hillary Clinton in diesem Bewerberfeld keine Alternative gibt. Die größte innerparteiliche Bedrohung für Hillary ist sie selbst.

Tritt sie bei den kommenden öffentlichen Veranstaltungen weiterhin so professionell und gut vorbereitet auf, wird sie zur demokratischen Präsidentschaftskandidatin gewählt werden. Vorausgesetzt, Hillary stolpert nicht noch über eine ihrer Affären (eMail, Spenden).

Was nun, Joe Biden?

Sollte dennoch der worst-case eintreten, ist den Demokraten guter Rat teuer. Sanders mag junge, weiße Wähler ansprechen, die sich mit seinen Thesen identifizieren. Spätestens bei der general election wird er der Wählerschaft als zu weit links und wenig präsidentiell erscheinen, wie er schon am Debattenabend unter Beweis gestellt hat.

Bleibt als Absicherung für Demokraten lediglich Joe Biden übrig. Doch der Vizepräsident ringt weiter mit sich um eine Entscheidung bezüglich einer Kandidatur. Das Zeitfenster für einen Wahlkampfeintritt schließt sich zusehends. Und mit einer Hillary in Form des Debattenabends wird sich Biden eine Kandidatur noch gründlicher überlegen.

Das Risiko, seine politische Karriere mit einer dritten missglückten Präsidentschaftsbewerbung zu beenden, ist für Biden enorm. Den weiteren TV-Debatten der Demokraten würde sein Wahlkampfeintritt jedoch gut tun. Nicht nur im Hinblick auf weitere Rekordeinschaltquoten.


The Tonight Show Starring Jimmy Fallon – Donald Trump und Dr. Ben Carson telefonieren während der demokratischen TV-Debatte:


DIE BESTEN ZITATE DES DEBATTENABENDS

We are not Denmark, I love Denmark. But we are the United States of America (Hillary Clinton)

Let me say something that may not be great politics. But I think the secretary is right, and that is that the American people are sick and tired of hearing about your damn e-mails. (Bernie Sanders über die eMail-Affäre von HRC)

Congress Doesn’t Regulate Wall Street. Wall Street Regulates Congress. (Bernie Sanders)

You agreed to these rules and you’re wasting time. So if you would finish your answer, we’ll move on. (Moderator Anderson Cooper zu Jim Webb)

But what I’m most proud of is that in 30 years of public service, I have had no scandals. (Lincoln Chafee)


REDEZEITEN DER KANDIDATEN (IN MIN.)

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alle Angaben ohne Gewähr


KANDIDATENBEURTEILUNG

Lincoln Chafee: Unauffällig, wenig Redezeit – hatte jedoch auch nicht viel produktives zu sagen

Hillary Clinton: Souveräner, routinierter Auftritt mit starken Angriffen auf Bernie Sanders

Martin O’Malley: Nutzte die große Aufmerksamkeit der Debatte nicht, sich von HRC abzugrenzen bzw. sich als ernstzunehmende mögliche Alternative einem breiteren Publikum bekannter zu machen

Bernie Sanders: Verkündete gewohnt sein Mantra der Kapitalismuskritik; konnte den Angriffen von HRC nichts entgegensetzen

Jim Webb: Fiel nur durch seine andauernden Bemerkungen auf, nicht zu Wort zu kommen


Die Bilder Des AbenDs – bereitgestellt von CNN International
The CNN Democratic Debate at The Wynn Hotel Las Vegas.

CNN-Moderator Anderson Cooper     © CNN

The CNN Democratic Debate at The Wynn Hotel Las Vegas.

Bernie Sanders und Hillary Clinton     © CNN

The CNN Democratic Debate at The Wynn Hotel Las Vegas.

Feel the Bern     © CNN

The CNN Democratic Debate at The Wynn Hotel Las Vegas.

Martin O’Malley hatte 2008 noch die Präsidentschaftskandidatur von HRC unterstützt     © CNN

The CNN Democratic Debate at The Wynn Hotel Las Vegas.

Die Siegerin der demokratischen CNN-Debatte: Hillary Clinton     © CNN

The CNN Democratic Debate at The Wynn Hotel Las Vegas.

HRC     © CNN

The CNN Democratic Debate at The Wynn Hotel Las Vegas.

Oben und unten: Die fünf demokratischen Kandidaten    © CNN

The CNN Democratic Debate at The Wynn Hotel Las Vegas.


Bildquelle: © 2015 CABLE NEWS NETWORK. A TIME WARNER COMPANY. ALL RIGHTS RESERVED.

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Stimmungsbarometer 9/15: Politische Außenseiter dominieren das GOP-Rennen

Nachdem der Vorwahlkampf mit dem Besuch von Papst Franziskus im US-Kongress für einen Moment inne gehalten hat, wird nun der heiße Herbst eingeläutet. Im Oktober findet nicht nur die dritte republikanische TV-Debatte statt, sondern auch Hillary Clinton, Bernie Sanders & Co. müssen sich erstmals miteinander messen. Ob Vizepräsident Joe Biden an der ersten demokratischen Debatte teilnehmen wird, ist weiterhin fraglich.

Die Grundlage für das Stimmungsbarometer 9/15 sind die durchschnittlichen Umfragewerte von Real Clear Politics für den Zeitraum zwischen dem 26.08. und 22.09.2015. Alle Angaben in Prozent und ohne Gewähr. (Grün/ Rot = Zum vorherigen Stimmungsbarometer an Prozentpunkten gewonnen/ verloren)


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Hillary Clintons Vorsprung auf Bernie Sanders und Joe Biden ist auch in diesem Monat weiter geschmolzen. Im wichtigen Vorwahlstaat New Hampshire liegt Sanders mittlerweile sogar in Führung. Ob Hillary mit ihrer neuen Strategie, mehr TV-Auftritte und mehr Menschlichkeit zu zeigen, eine Trendwende einleiten kann?

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VORWAHL IOWA – TOP 3

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VORWAHL NEW HAMPSHIRE – TOP 3

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REPUBLIKANER

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Das republikanische Bewerberfeld wird derzeit von politischen Außenseitern bestimmt. Mit dem Immobilienmogul Donald Trump, dem Neurochirurg Dr.
Ben Carson
und der ehemaligen CEO von HP, Carly Fiorina, haben sich gleich drei politische Neulinge an die Spitze der Republikaner gesetzt.

NATIONAL

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Rick Perry und Scott Walker haben ihre Kandidaturen zurückgezogen.

VORWAHL IOWA – TOP 3

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VORWAHL NEW HAMPSHIRE – TOP 3

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GENERAL ELECTION – HILLARY CLINTON VS. TOP 3 DER GOP

Auch bei möglichen Duellen in der general election zwischen Hillary Clinton und den derzeit in nationalen Umfragen führenden Republikanern muss die Demokratin an Prozentpunkten einbüßen. Zwar liegt sie gegenüber Trump und Fiorina weiterhin in Front. Den Vergleich mit Dr. Carson würde Hillary aktuell jedoch knapp verlieren.

Nachfolgend der Vergleich zwischen Hillary und den derzeit führenden Republikanern:

CLINTON VS. TRUMP

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CLINTON VS. Dr. Carson

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CLINTON VS. Fiorina

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Stimmungsbarometer 8/15: Trump kommt Clinton gefährlich nahe

Während Hillary Clinton weiter von ihrer eMail-Affäre verfolgt wird und an Zustimmung einbüßen muss, haben sich nach der ersten TV-Debatte  im republikanischen Bewerberfeld einige Veränderungen ergeben.

Grundlage sind die durchschnittlichen Umfragewerte von Real Clear Politics für den Zeitraum zwischen dem 30.07. und 16.08.2015. Alle Angaben in Prozent und ohne Gewähr.
(Grün/ Rot = Zum vorherigen Stimmungsbarometer an Prozentpunkten gewonnen/ verloren)


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Hillary Clinton führt weiterhin mit großem Abstand in nationalen Umfragen das demokratische Bewerberfeld an. Jedoch ist auch in diesem Stimmungsbarometer ihr Vorsprung auf Bernie Sanders geschmolzen. Im wichtigen Vorwahlstaat New Hampshire ist Clintons Führung nur noch marginal – in der letzten CNN/ORC-Umfrage lag Sanders sogar vor Hillary.

NATIONAL

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Vizepräsident Joe Biden hat sich weiterhin noch nicht offiziell über eine mögliche Kandidatur entschieden.

VORWAHL IOWA – TOP 3

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VORWAHL NEW HAMPSHIRE – TOP 3

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REPUBLIKANER

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Der Höhenflug von Donald Trump geht auch im Stimmungsbarometer 8/15 weiter. Mittlerweile konnte sich der Multi-Milliardär an die Spitze des republikanischen Bewerberfeldes setzen.

Carly Fiorina, John Kasich und Dr. Ben Carson konnten von ihren guten Auftritten bei der ersten TV-Debatte profitieren und haben folglich an Zustimmung gewonnen.

NATIONAL

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VORWAHL IOWA – TOP 3

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VORWAHL NEW HAMPSHIRE – TOP 3

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GENERAL ELECTION – HILLARY CLINTON VS. TOP 3 DER GOP

Bei den möglichen Duellen in der general election zwischen Hillary Clinton und den derzeit in nationalen Umfragen führenden Republikanern liegt die Demokratin weiterhin in Front. Jedoch hat Clinton auch gegenüber Trump in den vergangenen Wochen an Prozentpunkten einbüßen müssen. Im RCP-Durchschnitt hat sie noch einen Vorsprung von 10,4 Prozentpunkten – bei der letzten CNN/ORC-Umfragen waren es sogar nur sechs Prozentpunkte.

Nachfolgend der Vergleich zwischen Hillary und den derzeit führenden Republikanern:

CLINTON VS. Trump

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CLINTON VS. Bush

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CLINTON VS. Dr. Carson

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TV-Debatten-Zeitplan zur demokratischen Vorwahl

In der vergangenen Woche haben die Republikaner mit ihrer ersten Vorwahldebatte vorgelegt, nun haben Demokraten nachgezogen und ihren Debattenzeitplan festgelegt. In sechs Debatten werden Sanders, O’Malley und Co. versuchen Hillary Clinton aus der Reserve zu locken.

Nachfolgend der Terminplan für die demokratischen Debatten:

13. Oktober 2015
TV: CNN
Ort: Nevada

polls_dem_4600_506736_answer_1_xlarge14. November 2015
TV: CBS
Ort: Des Moines, Iowa

19. Dezember 2015
TV: ABC
Ort: Manchester, New Hampshire

17. Januar 2016
TV:
 NBC
Ort: Charleston, South Carolina

Februar/ März 2016
TV: Univision
Ort: Miami, Florida

Februar/ März 2016
TV: PBS
Ort: Wisconsin

Alle Angaben ohne Gewähr.