Obamas Favorit kandidiert nicht

Kalendarisch  gesehen sind es zwar noch knapp zwei Jahre bis zur nächsten US-Präsidentschaftswahl. Ein langer Zeitraum. Doch praktisch hat der Wahlkampf schon begonnen. Drei demokratische Außenseiter haben ihre Kandidatur schon verkündet. Politische Schwergewichte werden ihre Ambitionen in den nächsten Monaten offiziell machen. Um Spenden und Mitarbeitende wird schon seit längerem geworben.

Zudem suchten schon mehr als ein Dutzend Demokraten das Washingtoner Büro von Barack Obama auf. Wohlwissend, dass der ehemalige Präsident den Königsmacher bei der kommenden Nominierung spielen kann. Mit einer offiziellen Unterstützung will sich Obama jedoch mindestens bis zu Beginn des Vorwahlkampfes zurückhalten.

Dabei ist es kein Geheimnis, dass Obama am liebsten Deval Patrick als Herausforderer von Präsident Donald Trump sehen würde. Doch der ehemalige Gouverneur von Massachusetts hat nun eine Kandidatur überraschend ausgeschlossen.

Dass aller Voraussicht nach sehr große Bewerberfeld schreckt Patrick, so seine Botschaft auf seiner Facebook-Seite, ab. Um Aufmerksamkeit zu bekommen, müsste man im kommenden demokratischen Vorwahlkampf entweder „schrill und lautstark auftreten oder eine prominente Figur“ sein. Der republikanische Vorwahlkampf mit 17 Bewerbern aus dem Jahr 2016 gibt ihm Recht.

Zudem gilt Patrick in einer immer weiter im politischen Spektrum nach links rückenden demokratischen Partei als angreifbar. Patrick arbeitet, wie einst Mitt Romney, für den Finanzinvestor Bain Capital.

Deval Patrick wurde in seiner Entscheidung nicht in den demokratischen Vorwahlkampf einzusteigen zudem von privaten Gründen bestärkt. Patricks Ehefrau Diane wurde in seiner Amtszeit als Gouverneur wegen Depressionen stationär behandelt. Auslöser waren negative Schlagzeilen über Patrick.

Verständlich, dass Patrick die immer stärker polarisierende und hemmungslose Öffentlichkeit seiner Frau und Familie nicht (nochmals) antun will. Und dennoch verließ Patrick nichts unversucht, um doch eine Kandidatur zu ermöglichen. Zu Beginn des Jahres bereitete Michelle Obama Diane Patrick auf eine mögliche nationale Wahlkampagne ihres Mannes vor.

Am Ende gewann jedoch die Vernunft und Liebe über einen eigenen möglichen Karrieresprung. Keine Selbstverständlichkeit in der Politik. Kein Wunder, dass Deval Patrick der Favorit von Barack Obama war.


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