Am 05.11.2024 findet in den Vereinigten Staaten von Amerika die Präsidentschaftswahl statt. Im Sommer werden Präsident Joe Biden sowie Donald Trump auf ihren jeweiligen Parteitagen offiziell als Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen beziehungsweise der Republikanischen Partei ausgerufen. Die wichtigsten Informationen und Hintergründe rund um die Wahl des Jahres hat das neueste #uswahl2024 Update zusammengestellt.
Umfragen
Kandidat | Landesweite Umfrage (Stimmungsindikator) | Wahlmännerprognose* (270 für Wahlsieg nötig) |
---|---|---|
Donald Trump (R) | 40,3% | 235 |
Präsident Joe Biden (D) | 39,4% | 226 |
Robert F. Kennedy Jr. (I) | 10,4% | 0 |
Cornel West (I) | 2,0% | 0 |
Jill Stein (G) | 1,5% | 0 |
Präsident Joe Biden – Der Amtsinhaber
Kennedy-Familie unterstützt Biden
Ein Dutzend Mitglieder des Kennedy-Clans unterstützen offiziell die Kampagne von Präsident Biden. Damit grenzt sich die Kennedy-Familie von Robert F. Kennedy Jr. ab, der als unabhängiger Kandidat bei der Präsidentschaftswahl antritt. Besonders schmerzlich für Kennedy Jr.: Selbst seine Schwestern Kerry und Rory haben sich von ihm distanziert.
Bidens Nahostproblem
Seit Oktober 2023, als die islamistische Hamas Israel angriff, steht der Nahostkonflikt wieder auf der Tagesordnung internationaler Politik. Für Präsident Biden eine Herausforderung zur Unzeit, ist er qua Amt und eigener politischer Einstellung doch der Solidarität mit Israel verpflichtet, doch Teile der demokratischen Wählerschaft stehen auf der Seite der Palästinenser.
In den vergangenen Wochen nahmen sodann antizionistische und antisemitische Demonstrationen an Universitäten stark zu. Aus wahlkampftaktischen Gründen hat sich Präsident Biden von diesen, teils gewaltsamen, Protesten bislang nicht deutlich distanziert. Nachdem auch ein medialer Druck auf das Weiße Haus weitestgehend ausbleibt, entsteht der Eindruck, dass Antisemitismus geduldet wird, sofern dieser von der „richtigen“ politischen Seite kommt.
US-Wirtschaft wächst weniger stark als erwartet
Die Entwicklung der heimischen Wirtschaft ist die Achillesferse eines jeden Präsidenten. Vor diesem Hintergrund dürften Präsident Biden die neuesten Wirtschaftsdaten nicht gefallen. Im ersten Quartal des Jahres wuchs die US-Wirtschaft nämlich nur noch um 1,6%. Experten erwarteten jedoch ein Wachstum von 2,5%. US-Amerikaner schreiben laut repräsentativen Umfragen zudem Präsident Bidens Konkurrenten Trump eine höhere Wirtschaftskompetenz zu.
Donald Trump – Der Herausforderer
Trumps Kampagne mit Rekordeinnahme
Präsident Biden hat bislang knapp dreimal so viele monetäre Mittel für den Präsidentschaftswahlkampf zur Verfügung als sein Herausforderer Trump. Der Hedge Fund Manager John Paulson versuchte diesen finanziellen Vorteil des Amtsinhabers zu verkürzen, in dem er im April in Palm Beach, FL, zu einer Spendengala rief. Für Trumps Kampagne war der Abend ein voller Erfolg, konnten doch rekordverdächtige $ 50 Millionen an Spenden eingenommen werden.
Trump positioniert sich in der Abtreibungsfrage
Präsident Biden und die Demokratische Partei setzen sich für eine landesweite Liberalisierung des Abtreibungsrechts bis zur Überlebensfähigkeit des Fötus ein. Konservative und strenggläubige Republikaner würden am liebsten Abtreibungen komplett verbieten. In einem Statement auf Truth Social hat Trump nun seine Position zur Thematik vorgestellt: Es ist ein Mittelweg. Gleichwohl er sich für den Lebensschutz einsetze, so Trump, sollte jeder Bundesstaat, sprich dessen Bürger, selbst über sein Abtreibungsrecht entscheiden dürfen. Dies hätte zur Folge, dass konservativere Staaten striktere, liberalere Staaten großzügigere Regeln hätten.
Prozessbeginn gegen Trump
Seit dem 15.04.2024 muss sich mit Trump erstmals ein Ex-Präsident vor Gericht verantworten. In New York City wird Trumps Vertuschung von Schweigegeldzahlungen und eine hierdurch bedingte mögliche Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 verhandelt. Im Bundesstaat New York sind Schweigegeldzahlungen nicht illegal, jedoch die Tarnung der Zahlung durch Fälschung von Geschäftsdokumenten wie es Trump vorgeworfen wird.
Rubio und Burgum Mitfavoriten auf VP-Nominierung
Wer wird Trumps Vizepräsidentschaftskandidat? Laut dem Wahlkampfteam des 45. US-Präsidenten haben mittlerweile Marco Rubio, U.S. Senator aus Florida, und Doug Burgum, Gouverneur aus North Dakota, an Ansehen bei Trump gewonnen. Die Chancen für Kristi Noem an der Seite Trumps in den Wahlkampf zu ziehen sind indes gesunken. Die Gouverneurin von South Dakota löste nämlich einen Shitstorm gegenüber ihre Person aus, als sie damit prahlte, einst ihren 14 Monate alten Hund getötet zu haben.
Drittkandidaten – Chancenlos und doch mit der Möglichkeit den Wahlausgang zu beeinflussen
Black Lives Matter Aktivistin ist Wests Vizepräsidentschaftskandidatin
Der progressive afroamerikanische Philosoph Cornel West hat mit Melina Abdullah seine Vizepräsidentschaftskandidatin vorgestellt. Abduallah engagiert sich in der Black Lives Matter Bewegung und kandidierte bislang noch nie für ein politisches Amt. Die Professorin für pan-afrikanische Studien beschreibt sich selbst als „keine-Marxist-Sozialistin“.
No Labels verzichtet auf eigenen Kandidaten
Die moderate Gruppe No Labels wollte bei der US-Präsidentschaftswahl 2024 eine Alternative zu den unbeliebten Kandidaten der beiden großen Parteien bieten. Finanziell ist die Gruppe gut ausgestattet, in bereits 21 Bundesstaaten wurden bereits die nötigen Unterschriften gesammelt, um auf den Wahlzetteln zu stehen. Doch eine Vielzahl an prominenten moderaten Politikern, darunter der ausgehende demokratische U.S. Senator Joe Manchin III und der republikanische ehemalige Gouverneur Larry Hogan, lehnten eine Präsidentschaftskandidatur ab. Nun hat No Labels mangels geeignetem Kandidaten entschieden, doch nicht an der Wahl im November teilzunehmen.
Kennedy stellt Vizepräsidentschaftskandidatin vor
Der unabhängige Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. hat in Oakland, CA, seine Vizepräsidentschaftskandidatin vorgestellt. Die Wahl fiel auf die Silicon Valley Anwältin Nicole Shanahan. Die 38-Jährige ist insbesondere wegen ihrer einstigen Ehe mit Google-Mitbegründer Sergey Brin schwer vermögend.
Termine
Datum | Ereignis |
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07.05.2024 | Vorwahlen in Indiana |
14.05.2024 | Vorwahlen in Maryland, Nebraska und West Virginia |
21.05.2024 | Vorwahlen in Kentucky und Oregon |
25.05.2024 | Vorwahl in Idaho (D) |
15. – 18.07.2024 | Republikanischer Nominierungsparteitag in Milwaukee, WI |
19. – 22.08.2024 | Demokratischer Nominierungsparteitag in Chicago, IL |
05.11.2024 | Präsidentschaftswahl |
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