Mit 49 Toten und 53 Verletzten ereignete sich am Wochenende der schwerste Amoklauf in der Geschichte der Vereinigten Staaten beziehungsweise der schwerwiegendste Terroranschlag seit dem 11. September 2001.
Anstatt in solch einem Moment zusammenrücken, zeigt sich in den Reaktionen US-amerikanischer Spitzenpolitiker die in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsene politische Polarisierung.
Vor diesem Hintergrund erneuerte der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump bei einer Rede in Manchester, New Hampshire, seine Forderung nach einem temporären Einwanderungs- und Einreiseverbotes für Muslime.
Die derzeitige Einwanderungspolitik habe die wachsende inländische Terrorgefahr erst ermöglicht, so Trump. Er spielte darauf an, dass die Eltern der San Bernardino- und Orlando-Attentäter einst aus muslimischen Ländern eingewandert seien.
Ebenso sprach Trump, wie schon seine republikanischen Parteifreunde, von einer Gefahr, die von einem „radikalen Islam“ ausgehe. Im öffentlichen Diskurs der USA und Westeuropas bricht Trump damit offen mit politischen Korrektheiten. Hillary Clinton, Präsident Obama und Demokraten weigern sich diesen Terminus zu verwenden.
Trump forderte des Weiteren die muslimischen Gemeinde auf, bei der Verhinderung von möglichen Terroranschlägen mitzuhelfen. „Wer etwas weiß, es aber den Behörden nicht mitteilt und es dadurch zu einem Anschlag kommt, muss mit Konsequenzen rechnen“, so Trump.
Wie gewohnt polarisiert Trump mit seinen Vorschlägen. Doch in einem Punkt stimmt der New Yorker gar mit Demokraten aus dem Senat überein. Der Verkauf von Schusswaffen an mutmaßliche Terroristen, die unter Beobachtung stehen, soll verboten werden.
Trumps Rede zum Massaker in Orlando löste scharfe Kritik bei Parteikollegen, Demokraten und Präsident Obama aus. „Solche Positionen reflektieren nicht unsere demokratischen Ideale“, so Obama.
Die Diskussion um den sicherheitspolitischen Kurs der USA im In- und Ausland hat erst begonnen. Die Gemüter sind jedoch schon jetzt erhitzt. Es zeigt sich einmal mehr, dass die gesellschaftliche und politische Teilung des Landes noch nicht auf ihrem Höhepunkt angekommen ist.
Die Rede von Donald Trump in voller Länge und die Reaktionen hierzu in den untenstehenden Videos: