Großbritannien hat gewählt – und sich für einen Austritt aus der Europäischen Union entschieden. Eine Entscheidung, die nicht nur weitreichende Konsequenzen auf das Vereinigte Königreich und die Europäische Union hat, sondern sich auch auf die bilateralen Beziehungen zwischen London und Washington D.C. auswirken wird.
#Blog1600Penn fasst die wichtigsten US-amerikanischen Reaktionen auf den Brexit zusammen.
Präsident Obama betonte, dass Großbritannien und die Europäische Union weiterhin unverzichtbare Partner der USA bleiben werden. Die Beziehungen müssten jedoch neu verhandelt werden.
Der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump meldete sich bei der Eröffnung seines Golfressorts in Schottland zu Wort: „Die Wähler haben sich ihr Land zurückgeholt!“
Mit dieser Aussage spielte er auf seine eigene Kampagne an, die ebenso gerne diese Formulierung beziehungsweise Versprechen benutzt. Angemerkt sei, dass sich die Schotten, auf dessen Territorium sich Trump befand, mehrheitlich für einen Verbleib in der EU ausgesprochen hatten.
„Menschen sind auf der ganzen Welt verärgert“, so Trump weiter. „Auf beiden Seiten des Atlantiks sind die politischen Establishments in die Defensive geraten.“ Trump begründet dies unter anderem mit negativen Effekten der Globalisierung und der Finanzkrise 2008, die noch heute spürbar sei: „Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer!“
Trump sprach des Weiteren die Ängste vor ungeregelter Einwanderung an, die zu dem britischen Votum geführt habe. Gleichwohl ist festzuhalten, dass es sich im Gegensatz zur US-amerikanischen Einwanderungsdebatte in Großbritannien vorwiegend um Immigration aus Ländern der Europäischen Union im Rahmen der Personenfreizügigkeit handelt.
Dass der Britische Pfund nun – zunächst – an Wert verlieren wird, sieht Trump positiv. Denn hierdurch könnten mehr Personen sein neues Golfressort besuchen kommen. Eine Aussage, welche die Kampagne von Hillary Clinton sofort aufgriff und in einen negativen Werbespot verwandelte.
Clinton respektierte die Entscheidung der Briten, wie sie auf ihrer facebook Seite schrieb. „Oberste Priorität habe nun, dass die entstandene wirtschaftliche Unsicherheit keinen amerikanischen Familien schade“, so die designierte demokratische Kandidatin.
Ebenso kritisierte Clinton indirekt Trump, in dem sie sich für eine ruhige, besonnene und erfahrene Führung für die Nachfolge von Obama Aussprach: „In diesen unsicheren Zeiten müssen wir als Nation zusammenarbeiten, nicht spalten.“