Muslima. Republikanerin. Pro-Trump. Saba Ahmed ist in jeglicher Hinsicht eine besondere Frau. Die Präsidentin der „Republican Muslim Coalition“ gab schon Interviews für CNN oder Al Jazeera und schrieb Gastbeiträge für den britischen The Guardian. Nun hat die Patentanwältin aus Washington D.C. auch #Blog1600Penn ein Interview gegeben.
Du bist die Präsidentin und Gründerin der muslimischen Vereinigung in der republikanischen Partei. Was sind Deine Gründe, sich für die Republikaner zu engagieren? Warum ist die GOP eine gute Wahl für amerikanische Muslime?
Saba Ahmed: Die GOP ist die beste Wahl für amerikanische Muslime, da sie konservative islamische Werte vertritt. Wir treten für das Leben ein (Pro-Life), sind für die traditionelle Ehe, pro Wirtschaft, pro Handel, pro Verteidigung etc. Um in Amerika etwas zu bewegen, ist es, so denke ich, der beste Weg sich innerhalb der republikanischen Partei zu engagieren, um ihre Ansichten über den Islam und Muslime zu verändern.
Donald Trump hat diverse Minderheiten beleidigt. Die muslimische Gemeinschaft ist nur ein Beispiel. Dennoch unterstützt du weiterhin den Präsidentschaftskandidaten deiner Partei. Warum?
Ahmed: Trump ist kein Berufspolitiker und kommt nicht immer so geschliffen daher. Seit seinen muslimfeindlichen Bemerkungen im vergangenen Dezember haben sich viele Muslime in seiner Kampagne engagiert um seine Ansichten zu verändern. Trump selbst hat seine Tonart abgemildert und realisiert, dass er verfassungswidrig handelte und sich für illegale Gesetzesvorschläge einsetzte.
Er will einfach nationale Sicherheitspolitik verschärfen und jeden überprüfen, der in die Vereinigten Staaten kommt, um potentielle zukünftige Terroranschläge zu verhindern. Wir alle wollen ein sichereres und stärkeres Amerika.
Die politische und gesellschaftliche Polarisierung in den Vereinigten Staaten steigt seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Denkst du, dass ein Präsident Trump oder eine Präsidentin Clinton das Land vereinen kann?
Ahmed: Ich denke, dass es für Präsidentschaftskandidaten wichtig ist, sich für Diversität einzusetzen und Jedermann in der Gesellschaft wertzuschätzen.
Amerika ist bereits in ein Zwei-Parteiensystem geteilt. Die eine Hälfte identifiziert sich als republikanische, die andere Hälfte als demokratische Wähler. Wir hoffen zweifelsohne darauf, dass der nächste Präsident das Land vereinen kann und amerikanische Vielfalt in seinem/ihrem Kabinett widerspiegelt.
Hat sich dein Leben nach den erst kürzlich ereigneten Terroranschlägen von San Bernardino oder Paris verändert?
Ahmed: Nein. Jedoch weiß ich, dass aus Hass oder Vorurteilen begangene Verbrechen gegen Muslime in den vergangenen Jahren stark angestiegen sind. Wir können nicht eine gesamte Religion (Islam) oder 1,7 Milliarden Muslime für die Gewalttaten weniger Krimineller verantwortlich machen.
Amerikaner müssen verstehen, dass Muslime genauso Opfer vom Terrorismus sind, wie alle anderen auch. Wir müssen die ideologischen Anschauungen von Terroristen zurückdrängen und die friedlichen Lehren des Islam verteidigen. Unsere wundervolle Religion verdient gute Botschafter.
Wer wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sein?
Ahmed: Donald J. Trump.
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Kai-Uwe Hülss und wurde aus dem Englischen übersetzt.
Dieses Interview erschien auch auf der Seite von The Huffington Post Deutschland
Bildquellen: Saba Ahmed; Creative-Commons-Lizenzen; Canva.com
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