Voting for the lesser of two evils
only ensures that you get evil.
It’s time to vote Libertarian.
Der Werbeslogan der größten unter den kleinen Parteien in den Vereinigten Staaten, der Libertarian Party, versucht die Ausgangssituation des 2016er Wahlkampfes für sich zu nutzen: „Hast du die Wahl zwischen zwei unbeliebten Kandidaten, dann wähle nicht das kleinere Übel, sondern stimme für die libertäre Alternative.“
Hintergrund ist die Kandidatenauswahl der beiden großen Parteien. Mit Hillary Clinton bei Demokraten und Donald Trump bei Republikanern stehen sich zwei so unbeliebte Kandidaten gegenüber, wie noch nie in der Geschichte der Umfrageaufzeichnungen.
Hoffnung auf bestes Ergebnis der Geschichte

Gary Johnson
Am Wochenende hat die Libertarian Party (LP) nun ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl nominiert. Mit Gary Johnson geht ein ehemaliger republikanischer Gouverneur von New Mexico ins Rennen um das Weiße Haus.
Nach 2012 ist es die zweite Präsidentschaftskandidatur für den 63-jährigen Johnson. Damals konnte er mit knapp 1,3 Millionen Wählerstimmen (0,99 %) das bislang beste Ergebnis der LP einfahren.
Johnsons Vorteil in diesem Wahlkampf ist, wie schon oben angedeutet, dass er eben nicht Clinton oder Trump ist. Dies spiegelt sich auch in den Umfragen wieder: In mehreren landesweiten Erhebungen kam Johnson auf schon nahezu sensationelle 10 %. Die libertäre Bewegung hat also begründete Hoffnungen auf ihr historisch bestes Ergebnis am 8. November 2016.
TV-Debatte mit drei Kandidaten?
Um dies zu erreichen setzt die LP alles daran, möglichst in den Medien wahrgenommen zu werden. Ist dies für eine kleine Partei in den USA schon alleine ein schwieriges Unterfangen, ist dies mit einem Konkurrenten namens Donald Trump als Twitter-König umso herausfordernder.
Die Strategie dahinter ist klar: Schafft es die LP medial in Erscheinung zu treten, wird diese als ernsthafte(re) Alternative zu Demokraten beziehungsweise Republikaner angesehen. Die Folge ist, dass bei repräsentativen Umfragen auch nach der Zustimmung zu Gary Johnson gefragt wird.
Zwar taten dies beispielsweise schon das Morning Consult und Fox News, doch die meisten Umfrageinstitute ließen den libertären Kandidaten noch außen vor. Um zu den großen TV-Debatten, in der Regel lediglich zwischen dem demokratischen und republikanischen Kandidaten, eingeladen zu werden, müssen mindestens 15 % in den fünf wichtigsten nationalen Umfragen erreicht werden.
Es ist ein Kreislauf, der die kleinen Parteien benachteiligt. Jedoch hat die LP in diesem Wahljahr beste Chancen diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen. Folglich ist es auch Johnsons Plan unzufriedene Demokraten wie Republikaner gleichermaßen anzusprechen.
LP „fischt“ bei Demokraten wie Republikaner gleichermaßen
En Detail bedeutet dies, dass die LP einerseits traditionell für eine zurückhaltende US-amerikanische Außenpolitik steht – im Gegensatz zu Clinton. Andererseits stehen Gary Johnson und sein Vizepräsidentschaftskandidat William Weld für sozialliberale Positionen, die Anhänger von Bernie Sanders ansprechen könnten.
Aus dem konservativen Lager besteht bei der LP die Hoffnung „Anti-Trump-Republikaner“ für sich zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund sei zu ergänzen, dass Trump die Personifizierung des natürlichen Konkurrenten für Libertäre, die bekanntlich auch in der republikanischen Partei engagiert sind (z.B. Ron und Rand Paul), darstellt. Im Gegensatz zu Libertären steht Trump nämlich für die Ausweitung des Staates und gegen den Freihandel.
Den nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika wird die Libertarian Party zwar nicht stellen. Doch Gary Johnson hat die Chance den Wahlkampf entscheidend zu prägen.
Ich bin ja mal gespannt, wer dann Präsident wird. Trump wäre ne Katastrophe aber Clinton ist auch nur das kleinere Übel…
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