Das Vize-Duell: Mike Pence ist der bessere Kandidat

I22n der Nacht von Dienstag auf Mittwoch standen sich die beiden Kandidaten für das Vizepräsidentenamt in ihrem ersten und einzigen TV-Duell gegenüber. Die Debatte zwischen dem Demokraten Tim Kaine und dem Republikaner Mike Pence stand unter komplett anderen Vorzeichen als noch vor wenigen Tagen das Aufeinandertreffen zwischen Hillary Clinton und Donald Trump.

Kaine und Pence sind beides erfahrene Politiker und polarisieren – zumindest im Präsidentschaftswahlkampf – vergleichsweise wenig. Zudem hat sich Pence schon seit Juli auf die Debatte vorbereitet. Auch in dieser Hinsicht gleicht der Gouverneur von Indiana das Ticket mit Donald Trump aus.

Fokus auf Politische Themen

Folgerichtig entwickelte sich eine stark auf Themen bezogene Debatte zwischen den beiden VP-Kandidaten. Das Motto des Abends: Weniger Show, mehr Inhalte. Kaine und Pence traten als die besseren Präsidentschaftskandidaten auf.

In den 90 Minuten in der Longwood University in Farmville, Virginia, wurden dem Betrachter die klassischen gegensätzlichen Ansichten zwischen Republikanern und Demokraten aufgezeigt. Egal ob Innen-, Außen., Einwanderungs-, Wirtschafts- oder Sozialpolitik: Die politischen Programme der beiden großen Parteien sind unvereinbar.

Debatte zeigte Polarisierung auf

Eine Erkenntnis, die im Verlauf des Präsidentschaftswahlkampfes oftmals in den Hintergrund rückte, ging es doch bislang hauptsächlich um die Personen Clinton und Trump, weniger um ideologische Präferenzen.

Doch egal wer zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werden wird, Obamas Nachfolger wird aller Voraussicht nach – abermals – auf Kompromisse mit der konkurrierenden Partei im Kongress angewiesen sein.

Die Debatte der Vizepräsidentschaftskandidaten verspricht in dieser Hinsicht wenig Hoffnung auf ein besser funktionierendes Zusammenspiel zwischen den politischen Akteuren in Washington D.C. Der Kulturkampf zwischen liberalem und konservativen Amerika war, ist und bleibt in vollem Gange.

Intensive Vorbereitung zahlt sich für Pence aus

Jedoch war die Debatte zwischen Kaine und Pence in ihrer Zivilisiertheit schon nahezu eine Wohltat im Vergleich zum ersten Clinton/Trump-Duell. Beide VP-Kandidaten konnten zudem ihre  Zielgruppen erreichen, wenngleich Mike Pence insgesamt als Gewinner aus dem Duell herausging.

Mit seiner ruhigen und disziplinierten Art entschied der Gouverneur von Indiana die Debatte für sich, obwohl er häufig von Kaine in die Defensive gedrängt wurde. Pence behielt jedoch über die ganze Zeit die Fassung, im Gegensatz zu Trump im Duell gegen Clinton, und setzte smarte Gegenangriffe auf das Ticket Clinton/Kaine.

Folgerichtig erklärte auch eine repräsentative Umfrage von CNN Mike Pence zum Gewinner (48% der Amerikaner sahen ihn als Sieger, 42% Kaine). Große Auswirkungen auf die Wahlentscheidung dürfte – traditionell – das VP-Duell jedoch nicht haben.


Donald Trump twitterte live zur Debatte. Auszüge:
Analyse von Professor Lammert und Erik Kirschbaum bei Phoenix:

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