Die Umfragewerte sprechen nicht für einen erfolgreichen Wahlkampf des Republikaners Bobby Jindal. Im Stimmungsbarometer des Monats Juni kommt der seit dem Jahr 2008 amtierende Gouverneur von Louisiana gerade einmal auf einen Prozentpunkt und nimmt somit den letzten Platz ein.
Jindals Umfragewerte in seinem Heimatstaat geben ihm ebenfalls wenig Grund zu Optimismus. Lediglich 31,8% der Bevölkerung sind mit seiner Arbeit als Gouverneur zufrieden. Ein Allzeittief. Dennoch hat der 1971 in Louisiana geborene Jindal nun seine Präsidentschaftskandidatur verkündet.
Er ist damit der erste Präsidentschaftsbewerber, der aus einer hinduistischen Familie stammt. Seine Eltern wanderten kurz vor Jindals Geburt zu Beginn der 1970er Jahre von Indien in die USA aus. Auch an Bobby Jindals familiärer Wurzeln ist die zunehmende Diversität republikanischer Spitzenpolitiker zu erkennen.
Doch Jindals Kandidatur kommt reichlich spät – und zwar in vielfältiger Hinsicht. Einerseits sind die Bereiche, in denen Jindal Punkten möchte beziehungsweise könnte, schon mit diversen Kandidaten besetzt. Dies gilt für sein religiös-konservatives Profil (Cruz, Huckabee besetzen diesen Bereich), seine Migrationsgeschichte (Rubio) und Erfolgsbilanz als Gouverneur (Bush, Christie, Walker).
Dass Jindal zudem noch als wenig talentierter Redner gilt, macht wenig Hoffnung auf bessere Umfrageergebnisse durch seine – möglichen – Auftritte bei den im August beginnenden Debatten.
Wir haben viele gute Redner. Aber es ist Zeit für einen Macher. (Bobby Jindal)
Bei der Analyse des hiesigen Bewerberfelds ist andererseits festzustellen, dass Jindal den geeigneten Zeitpunkt seiner Präsidentschaftskandidatur verpasst hat. Und zwar um vier Jahre. Denn das Bewerberfeld um die republikanische Kandidatur im Jahr 2012 war im Vergleich zu 2016 qualitativ wie quantitativ nicht hochkarätig besetzt.
Als junger, aufstrebender Gouverneur mit zudem großen Zustimmungsraten in seinem Bundesstaat und auf Bundesebene hätten ihm durchaus große Chancen auf die Nominierung eingeräumt werden können. Folgerichtig wurde Jindal vom TIME Magazine vor vier Jahren als republikanische Hoffnung für 2016 beschrieben.
I will never stop fighting for religious liberty. (Bobby Jindal)
Doch innerstaatliche Probleme und oben genannte Gründe ließen den einstigen Hoffnungsträger in der Beliebtheitsskala abstürzen. Ob ihm seine standhafte Ablehnung von Obamas Gesundheitsreform und der gleichgeschlechtlichen Eheschließung auch nach den Juni-Urteilen des Supreme Court im Vorwahlkampf helfen wird, gilt mehr als fraglich.
Bleibt aus Sicht des zum Katholizismus konvertierten Jindal zu hoffen, dass ihm die Zahl 13 Glück bringt. Denn er ist schon der 13. Bewerber um die republikanische Präsidentschaftsnominierung.
Erster Wahlwerbespot:
Website: www.bobbyjindal.com
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