New Hampshire hat sich für die Revolution entschieden. Ein Misstrauensvotum gegenüber den demokratischen und republikanischen Parteiestablishments. Mit überwältigenden Ergebnissen konnten Bernie Sanders und Donald J. Trump ihre ersten Vorwahlsiege einfahren.
Dass auf Seiten der Demokraten Sanders gewinnen würde, war vorherzusehen. Auf Grund der Wählerstruktur und der Nähe zu seinem Heimatstaat Vermont hatte Sanders sicherlich einen kleinen Vorteil auf seiner Seite. Diesen Staat musste der selbsterklärte demokratische Sozialist gewinnen – sonst wäre seine Kampagne schon frühzeitig zum Scheitern verurteilt gewesen.
Mit einem Sieg in diesem Ausmaße, 20 Prozentpunkte Vorsprung auf Hillary Clinton, konnte dennoch niemand rechnen. Insbesondere junge (83%) und weibliche Wähler votierten für Sanders. Ein Problem, der sich Hillary in den kommenden Tagen und Wochen stellen muss. Sich alleine auf Minderheiten in den Südstaaten zu verlassen, wäre zu riskant.
Bei den Republikanern durfte sich Donald Trump gleich doppelt freuen. Nicht nur errang er einen deutlichen Sieg. Auch die Tatsache, dass sich die Kandidaten des Establishments weiterhin gegenseitig die Stimmen wegnehmen, ist für seine Kampagne hocherfreulich.
Zwar schaffte es der Gouverneur von Ohio, John Kasich, auf einen respektablen zweiten Platz. Doch auf einen gemeinsamen Kandidaten dürfte sich das Establishment weiterhin nicht einigen können. Zu nah lagen Kasich, Bush, Rubio und Christie beieinander.
Je länger sich an diesem Zustand nichts ändert, desto größer werden die Chancen auf die Nominierung von Donald Trump. Alleine Chris Christie überdenkt seine Kandidatur, der alle seine Hoffnungen auf New Hampshire setzte – und für seine Präsenz vor Ort und starken Debattenauftritte nicht belohnt wurde.
UPDATE: Carly Fiorina und Chris Christie haben ihre Kandidaturen am 10.02.2016 zurückgezogen!