In den 20 Jahren als Kongressmitglied hat Lindsey Graham wenig Privates von sich gegeben. Dies hat sich mit seiner Ankündigung Präsident der Vereinigten Staaten werden zu wollen geändert. Graham, in dessen Rede seine Schwester einführte, sprach von seiner Motivation sich für das Präsidentenamt zu bewerben.
Als Grahams Eltern früh starben, übernahm Lindsey das Sorgerecht für seine Schwester. Doch ohne seine „Familie, Freunde, Nachbarn“ und seinem Glauben hätte er diese schwere Zeit nicht überstanden. Diese Hilfe, die er einst erfahren hat, will Graham nun als Präsident zurückgeben.
Graham ist der Auffassung, dass die USA einen Präsidenten benötigen, der dafür sorgt die Welt – wieder – in Ordnung zu bringen. Der Southern Baptist beschreibt es als seine Mission die USA vor äußeren und inneren Gefahren zu verteidigen. Der einzig richtige Weg dahin sei ein strikter außenpolitischer Interventionismus. Mit anderen Worten ausgedrückt: die USA sollen die Welt aktiver führen.
If I’m president of the United States and you’re thinking about joining Al Qaeda or ISIL — anybody thinking about that? — I’m not going to call a judge, I’m going to call a drone and we will kill you. (Lindsey Graham)
Explizit unterstützt Graham den Einsatz von Drohnen, fordert US-Bodentruppen zur Bekämpfung des Islamischen Staates und gibt Präsident Obama und der ehemaligen Außenministerin Hillary Clinton die Schuld an der Misere im Irak und in Syrien. Die USA müssten wieder Stärke zeigen – Obamas Iran-Deal lehnt der Gefolgsmann von John McCain folglich ab.
Knapp die Hälfte der Republikaner scheinen auf diesem Gebiet die Ansichten des 59-jährigen Senator aus South Carolina zu teilen. Eine Umfrage ergab nämlich, dass 46% der Republikaner glauben, dass die USA zu wenig unternehmen, um weltweite Probleme zu lösen.
Auf den ersten Blick ein erfreulicher Wert für Graham. Doch abgesehen von Rand Paul nehmen die meisten republikanischen Präsidentschaftsbewerber die Position eines außenpolitischen Falken ein. Zudem wird der Präsidentschaftswahlkampf zumeist durch innenpolitische Themen entschieden.
Wenngleich Graham für einen Sozialkonservatismus und gleichzeitig für eine verbesserte Zusammenarbeit mit Demokraten wirbt, ist er innenpolitisch zu schwach aufgestellt. Als Sieger aus den republikanischen Vorwahlen wird Graham wohl kaum hervorgehen. Für seine außenpolitischen Themen wird er jedoch medienwirksam werben können.
Erstes Wahlkampfvideo:
Grahams Bewerbungsrede:
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