Hauptwahlkampf eröffnet: Zwei Parteitage – zwei Welten

In einem Gastbeitrag für USA Tipps blickt #Blog1600Penn auf die beiden Nominierungsparteitage zurück. 

In knapp 100 Tagen haben die Vereinigten Staaten die Wahl. Wird mit Hillary Clinton erstmals eine Frau und zudem eine ehemalige First Lady Commander-in-chief? Oder schafft der politische Neuling Donald Trump die Sensation und katapultiert sich nicht nur zu einem der reichsten sondern auch zu den mächtigsten Menschen des Planeten?

Die in den vergangenen zwei Wochen abgehaltenen Parteitage, bei denen die Kandidaten offiziell nominiert wurden, haben den Hauptwahlkampf offiziell eröffnet. Mit einer durchschnittlichen Einschaltquote von 30 Millionen Zuschauern pro Tag zählen die Nominierungsparteitage zum größten Spektakel des Wahlkampfes.

Unruhige Parteitage

In der Regel sind US-amerikanische Parteitage bis in das kleinste Detail durchgeplant, sollen doch die jeweiligen Kandidaten in ihr bestes Licht gerückt werden. Passend zu einem ungewöhnlichen Wahlkampf sollten sich auch die Parteitage im Jahr 2016 von vorherigen unterscheiden.

Blieben die erwarteten Proteste beim republikanischen Parteitag außerhalb der Quicken Loans Arena in Cleveland unter den befürchteten Erwartungen und glücklicherweise friedlich, lief die Veranstaltung in der Heimspielstätte des amtierenden NBA-Meisters nicht ganz so glatt ab.

Ted Cruz, erbitterter Vorwahlgegner von Donald Trump, wurde überraschend vom Immobilienmogul als Redner eingeladen. Und der texanische Senator nutzte dies, um sich abermals von Trump zu distanzieren: „Diese Wahl ist eine Gewissensfrage!“ Der darauffolgende Aufschrei war noch weit außerhalb Ohios zu hören.

Dementgegen lieferten Demokraten bei ihrem Parteitag zwar ein bestinszeniertes Programm ab. Doch aufgeheizt von einem neuerlichen eMail-Skandal, bei dem öffentlich wurde, dass die demokratische Parteiführung Sanders um jeden Preis verhindern wollte, sollten die „Sandernistas“ die demokratische Nominierungsveranstaltung in Atem halten.

Heftige Proteste außerhalb der Arena wurden von Pfeifkonzerten gegen Hillary Clinton und ihrem Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Kaine in der Halle begleitet. Sanders-Anhänger machten ihrem Frust lautstark Luft. 40% der „Sandernistas“ haben aktuell nicht vor im November für Clinton zu votieren.

Republikanischer Parteitag: Trumps Familienshow

Bei Trumps-Krönungsveranstaltung gab es zwar kein Pfeifkonzert, jedoch neben Ted Cruz’ Äußerungen insbesondere stillen Protest. Ex-Präsidenten und Ex-Kandidaten blieben nämlich dem republikanischen Parteitag fern.

So entwickelte sich eine Familienshow. Trumps Ehefrau, Söhne und Töchter – sie alle durften ihren Vater Donald preisen. Donald Trump, der selbst ein düsteres Bild von den USA in einem Zustand des Chaos zeichnete, wurde als die einzige Person dargestellt, die das Land wieder in eine bessere Zukunft führen kann.

Demokratischer Parteitag: (Fast) Vereint gegen Trump

Im Gegensatz zum republikanischen Parteitag wurde bei Demokraten ein positives Bild der Vereinigten Staaten dargestellt. Zwar gebe es weiterhin große Herausforderungen. Doch gemeinsam können diese erfolgreich bewältigt werden.

Die prominenten Redner der Veranstaltung in der Wells Fargo Arena zu Philadelphia – unter ihnen u.a. Präsident Obama, Vizepräsident Biden, Ex-Präsident Bill Clinton – waren sich einig: Hillary Clinton ist die bestqualifizierteste Person, um die USA in die Zukunft zu führen.

 Vorschau

Der August gestaltet sich vor einer Präsidentschaftswahl in der Regel vergleichsweise ruhig. Erst im September wird der Wahlkampf an Fahrt aufnehmen. Einen weiteren Höhepunkt wird die erste TV-Debatte am 26. September bilden.

Wenig verwunderlich werden bei den Fernsehdebatten Rekordeinschaltquoten erwartet. Das Duell Clinton gegen Trump könnte quotentechnisch gar die Verleihung der Academy Awards („Oscars“) in den Schatten stellen.

Die US-Präsidentschaftswahl 2016 wird die Vereinigten Staaten und die Welt weiterhin in ihren Bann ziehen. Es werden 100 aufregende und spannende Tage, bis US-Amerikaner an die Wahlurnen schreiten.



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